Issue

1.2K 43 4
                                    

Ariana

Ich wachte neben Damon auf.
Er lag flach auf dem Rücken und eine Hand ruhte auf seinem festen Bauch. Sein Gesicht war mir leicht zugeneigt und er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Da war er nicht der harte und gefährliche Mann, der Mitglied der Mafia war. Er war weich... liebevoll.
Ein leichter Bartschatten wuchs auf seinem Kinn und seine kräftige Brust hob und senkte sich sanft, während er fest schlief. Er sah für mich wie ein ganz neuer Mann aus, nicht nur wie mein Ehemann, sondern die Liebe meines Lebens. Er war alles für mich und ich konnte mir mein Leben mit keinem anderen vorstellen.
Ich hatte keine Ahnung, wie ich an diesen Punkt gekommen war. Ich wollte diesen Mann nicht heiraten, bis ich dazu gezwungen wurde. Unsere Ehe war Gift in meinen Adern. Ich hatte alles tun können um frei zu sein, Aber jetzt? Jetzt würde ich alles für Damon tun. Meine Ganze Frustration verschwand in dem Moment als er meine Liebe erwidert hatte und es war deutlich in seinen Augen zu sehen gewesen wie ernst er es gemeint hatte. Er hatte es nicht gesagt, damit ich nicht verletzt gewesen wäre. Er hatte es ernst gemeint. Ich legte meine Wange auf seine Schulter und meinen Arm um seine Taille. Ich schwebte in Glückseligkeit und war nicht bereit, dieses Gefühl loszulassen.
Als ich ihm sagte, dass ich ihn liebte, befürchtete ich wirklich, er würde es nicht erwidern.
Glücklicherweise tat er es doch.
Schließlich stand ich auf und machte mich für den Tag bereit. Nachdem ich geduscht und mir die Haare gestylt hatte, ging ich zurück ins Schlafzimmer, um etwas aus meinem Schrank zu holen.
Damon war wach und stand in der schwarzen Jogginghose, aber ohne T-Shirt da. Die Vorhänge hinter ihm waren geöffnet und die Strahlen der Sonne fielen über den Teppich. Seine starken Arme ruhten entspannt an den Seiten und er sah mich an, sah mich wirklich an. Es war die Art von Blick, den er mir immer wieder zugeworfen hatte, schon vor Monaten, als wir uns noch unverbindlich liebten. Es war ein Ausdruck voller Besitzstreben, Verlangen und etwas viel Tieferem. Wir hatten gestern Abend, nachdem wir ins Bett gegangen waren, kein einziges Wort miteinander gewechselt. Die Nacht verbrachten wir damit, dass sich unsere Körper zusammen bewegten und ein stilles Gespräch führten, das keiner Worte bedurfte.
Aber jetzt, wo die Sonne aufgegangen war, war alles anders.
Er kam langsam auf mich zu, seine nackten Füße waren auf dem Boden zu hören. Seine Präsenz war stark und überwältigend, als könnte er mich kontrollieren, ohne einen Finger zu rühren. Als er direkt vor mir stand, neigte er das Kinn leicht nach unten, um meinen Blick zu treffen.
Er lähmte mich auf eine Weise, wie es noch nie zuvor geschehen war. Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch und ich konnte meinen schnellen Puls im Nacken spüren. Mein Brustkorb hob sich ein wenig weiter, um mehr Luft in meine Lungen zu bekommen. Meine Lippen fühlten sich plötzlich heiß an, als könnte ich seine warme Zunge in meinem Mund spüren, ohne ihn auch nur zu berühren. Ich sah Damon auf eine ganz neue Art und Weise. Er war der begehrenswerteste Mann der Welt. Er war stark und mächtig und tödlich sexy. Und er gehörte mir.
Er starrte mich eine gefühlte Ewigkeit an. Seine Augen bewegten sich hin und her, als sie in meine blickten, als würde er die gleichen Gefühle wie ich empfinden. Er fühlte sich in der Stille wohl, also sagte er weiterhin nichts.
Ich war nicht mehr die ruhige und gelassene Frau, die ich früher gewesen war. Meine Handflächen waren verschwitzt, und mein rasendes Herz hob meinen Brustkorb immer wieder an. Ich war tatsächlich nervös in der Nähe dieses Mannes, obwohl ich keinen Grund dazu hatte. „Guten Morgen."
Seine Hand glitt in meine Haare, sein starker Arm legte sich um meine Taille und er zog mich an sich. Seine Lippen senkten sich auf meine und er küsste mich, wobei sein Mund meine Lippen sanft liebkoste. Er atmete ein paar Mal in meinen Mund und seine Finger streichelten leicht über mein Haar, als wäre es ihm egal, ob er es durcheinanderbrachte, bevor ich zur Tür hinausging.
Als wäre ein Zauber über mich gelegt worden, war ich durch diese Berührung wie gelähmt. Es gab kein besseres Gefühl, als von diesem Mann geküsst zu werden. Kein anderer Mann hatte mich je auf diese Weise gehalten, als wäre ich für ihn das Wichtigste auf der Welt. Damon gab mir das Gefühl, geliebt zu werden, ohne diese drei kleinen Worte zu sagen.
Nachdem er sich zurückgezogen hatte, ließ er meine Haare los.
„Du gehst nicht."
„Ich muss frühstücken und du musst zur Arbeit", erinnerte ich ihn.
„Ich arbeite nur, wenn ich will. Und ich will es definitiv nicht."
Wenn er mich so ansah, war das Letzte, was ich wollte, die Verschwiegenheit unseres Schlafzimmers zu verlassen und nach draußen zu gehen. Ich wollte genau hierbleiben und diesen Mann mit mir machen lassen, was immer er wollte.
Damon zog die Hand über meinen Rücken, bis er den Reißverschlusses fand. Er zog ihn langsam nach unten, bis sich der Stoff löste und auf den Boden fiel. Mit einer Bewegung seiner Fingerspitzen öffnete er den Verschluss meines BHs. Seine Augen verließen meine nicht mal eine Sekunde lang.
„Beweg deinen Hintern zurück ins Bett."

Damon

Es waren einige Tage vergangen und Emilio war beinahe schon ein halbes Jahr alt. Ich machte mich gerade fertig für die Arbeit als ich Precious Blick im Rücken spürte. Ich drehte mich um und sah sie fragend an.
,,Es gibt eine Sache worüber ich mit dir sprechen wollte", fing sie an. Ihr Unbehagen war deutlich.
„Ich höre."
,,Seit du mir den Hormonstab implantiert hast, habe ich Probleme mit meinem monatlichen Zyklus", sagte sie leise aber verständlich.
Ich war etwas erleichtert, dass es kein allzu großes Probleme war, was sie beschäftigte.
,,Wo genau liegt das Problem?", fragte ich sie.
,,Also, am Anfang hatte ich sehr unregelmäßig meine Periode und letzten Monat ist sie komplett ausgefallen. Diesen Monat habe ich nur ein wenig Schmierblutung", erzählt sie. Ich verarbeitete ihre Worte. Ich war tatsächlich etwas überfragt.
,,Hast du eine Ahnung?", fragte sie mich.
,,Nicht wirklich. Komm einfach mit mir mit, ich muss sowieso zum Krankenhaus. Einige Dokumente warten da auf mich. Du kannst die Gynäkologin fragen, dass ist nicht wirklich mein Fachgebiet", sagte ich entschuldigend.
„Vielleicht müssen wir die Methode der Verhütung ändern oder es ist normal, keine Ahnung", sagte ich.
„Ok. Lass uns fahren."
Wir fuhren zum Krankenhaus und ich führte Ariana direkt zu der Frauenärztin, Dr. Meena Wren.
,,Meine Frau möchte gerne mit ihnen sprechen, wenn sie Zeit haben", sie nickte und ließ Ariana in ihre Kabine.
,,Ich bin im Büro, wenn du fertig bist", sagte ich noch und ging davon.
Ich hatte viel zu tun und stürzte mich auf alle Dokumente und ging sie alle durch.
Mein Manager von der Bank rief an.
Ich ging dran.
,,Guten Morgen Sir."
,,Guten Morgen Mr. Theen. Wie kann ich helfen?"
,,Folgendes. Klienten aus Brasilien wollen einen hohen Kredit aufnehmen und möchten deswegen direkt mit ihnen sprechen. Wann hätten Sie den in den nächsten Tagen Zeit?"
,,Wie hoch ist der Betrag?"
Ich hörte ihm nicht weiter zu, da Ariana mein Büro betrat, in ihrem Gesicht lag etwas wie Panik.
,,Mr. Theen, ich rufe zurück", ohne auf eine Antwort zu achten legte ich auf und stand auf. Ich ging um den Tisch und legte meine Hände auf ihre Oberarme.
Sie schaute auf den Boden und weigerte sich mich anzusehen.
,,Precious? Was ist los?", fragte ich sie ernst. Wieso sah es so aus als würde sie gleich weinen? Wie aufs Stichwort fing sie an, schmerzerfüllt zu weinen.
,,Precious?", murmelte ich. Meine Hand ruhte auf ihrer Wange und in mir bereitete sich Panik aus. Was hat Dr. Wren nur gesagt? Plötzlich kam mir der üble Gedanke, dass auch ihre Mutter schwerkrank gewesen war.
Ich wollte direkt Dr. Wren anrufen, aber Ariana hielt mich mit einem festen Griff zurück.
Ich bemerkte etwas in ihrer Hand. Röntgenaufnahmen.
,,Ari?"
,,Ich bin schwanger Damon!", weinte sie. Ich erstarrte. Das waren Ultraschallbilder in ihrer Hand. Sie weinte krampfartig und ich hatte Angst, dass sie zusammen brechen würde.
Ich hielt all meine Gefühle im Zaun.
,,Ariana, beruhig dich!", sagte ich laut, damit sie etwas zu sich kam. Ich rüttelte etwas ihr.
,,Sieh mich an, beruhig dich. Komm runter, es ist alles gut", versuchte ich sie zu beruhigen.
Ihr schluchzen wurde leiser bis es nur noch ein leises schniefen war. Ihre Augen tränten nicht mehr und sie sah mich voller Angst an.
,,Du wolltest doch Mutter werden. Warum drehst du so durch?", fragte ich sie sanft und streichelte sanft ihren Handrücken mit meinen Daumen.
,,Du wolltest doch nicht. Ich will nicht, wenn du unglücklich bist", sagte sie mit kratziger Stimme.
„Wir haben doch verhütet. Wenn es nicht geklappt hat, ist es nicht unsere Schuld, dann ist es halt so", sagte ich ernst.
,,Du bist aber nicht glücklich mit der Situation", sagte sie traurig.
,,Ich liebe dich und ich liebe das was in deinem Bauch heranwächst. Es ist ein Zeichen unser Liebe. Sieh doch wie ironisch das ganze ist. Wir gestehen unsere Liebe zueinander und du wirst schwanger", lachte ich leise.
Sie sieht mich an und da war keine Angst mehr in ihren Augen.
„Damon, wirklich? Kannst du es durch ziehen? Glücklich?", fragte sie mich ernst.
,,Ich wollte es früher oder später sowieso. Auch bevor mir klar war, dass ich dich geliebt habe, also ja ich will es. Es ist früher als gedacht, aber ja ich will es", sagte ich ernst und ehrlich zu ihr. Mir wurde klar wie ernst ich es wirklich meinte. Ich wollte es mit ihr, wollte es so sehr. Ein Kind, eine Mischung aus uns beiden. Das Resultat unserer Liebe.
Sie atmete erleichtert aus und wischte sich die Tränen weg.
,,Ich liebe dich Damon!"
,,Ich liebe dich auch Precious!"

TTD, A Dark Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt