Kapitel 14.

959 41 0
                                    

Cayetana

Ruhig lief ich neben den beiden Männer her. Sie hatten sich wieder abreagiert, auch wenn ich noch Wut in ihren Augen sehen konnte. Juan nahm mich plötzlich in den Arm, als wir vor den Fahrstuhl standen.

„Wir werden eine Lösung finden." flüsterte er mir zu. Ich nickte mit den Kopf und kämpfte mir den aufkommenden Tränen. Ich wollte nicht weinen, denn es gab noch Hoffnung, dass ich mein Baby behalten konnte. Der Fahrstuhl öffnete sich und wir traten zusammen hinein. Thiago presste seine Lippen aufeinander und hielt sich die Linke Hüfte.

„Alles okay?" flüsterte ich zu meinem Schwager und machte einen Schritt auf ihn zu. Mit geschlossenen Augen nickte er und drehte seinen Kopf von mir weg. Ein ungutes Gefühl legte sich in meinen Bauch und die Türen öffneten sich.

„Ich guck mir das mal an." flüsterte ich und zog Thiago aus dem Fahrstuhl heraus. Juan hielt meine Hand fest und schüttelte langsam mit dem Kopf. Er nahm seinen Bruder und zusammen liefen wir in die Küche. Aus der Küche kamen Stimmen, was mich meine Stirn runzeln lies. Es war mitten in der Nacht, wer war noch wach? Meinen Kopf drehte ich langsam zu Juan, der mir zu nickte. Rasch nahm ich die Waffe von Thiago und richtete sie nach vorne. Es war alles dunkle und außer den Stimmen wag nichts zu hören. Wenn es Einbrecher waren, warum zur Hölle waren sie in der Küche.

„Das Stromnetz ist ausgefallen." flüsterte Juan mir leise zu. Sofort beschleunigte sich mein Herzschlag. Was ist, wenn Hugo das ausnutze um in das Anwesen einzubrechen? Oder jemand anderes?

„Aber schon als wir los gefahren sind." flüsterte Thiago mir zusammen gepressten Zähnen. Meine Augen riss ich auf, deshalb konnte ich das Tor nicht anders überwältigen. Ich musste ein Loch hinein fahren. Jeder der Autos hatte einen Chip im Wagen, der für das Tor verantwortlich war. Die Waffe entsicherte ich und trat langsam richtig Küche nach vorne. Die Stimmen wurden lauter und ich dachte, die zwei Stimmen erkennt zu haben. Juan nickte mir zu, Thiago lehnte an der wand und presste seine Lippen aufeinander. Die Türe zur Küche stieß ich auf und hielt die Waffe nach oben gerichtet. Mein Atem stockt immer, als ich die Person in der Küche sitzen sah, die ich eigentlich nie wieder sehen wollte. Die Waffe hatte ich immer noch gerichtet, in der Hoffnung dass es von meiner Schwiegermutter, ein schlechter Scherz sei. Warum brachte sie ihn hierher? Er war der jenige, der dafür verantwortlich war, dass ich in einem Koma lag, dass ich angeschossen wurde, er wollte mich erschießen und jetzt auf einmal, sitzt er einfach so in der Küche? Auch Juan, ihr ältester Sohn, sah unglaublich zwischen seinen Eltern hin und her. Seitdem ich lose hier in dem Krankenhaus Flur erschossen hatte, hatten wir nie wieder etwas von Pablo Hernández gehört. Und dies war vor drei Wochen. Ellen sah etwas erleichtert aus, uns hier zu sehen. Mit wem hätte sie sonst gerechnet? Mit einem ihrer anderen Kinder ich glaube die Situation, wäre immer noch die selbe geblieben. Es ändert ja nichts daran, wer die beiden zusammen erwischt hätte, sondern was der Grund war, warum die zwei zusammen in der Küche saßen.

„Ich muss euch etwas erklären." Pablo Hernandez hatte sich von seinem Stuhl erhoben und sah uns abwechselnd an. Sollten wir uns anhören, was der Vater von meinem Ehemann zu sagen hatte? Oder sollten wir es darauf belassen und einfach die Küche verlassen?

„Zu hören kostet ja nichts." Juan hatte die Schulter nach oben gezogen und wie sie wieder sinken. Die Waffe hatte er zurück in seinen Hosenbund gesteckt und nahm neben seiner Mamá , an dem großen Esstisch, Platz.

Nun saß ich hier und hatte keinerlei Ahnung, was Pablo Hernandez von uns wollte. Er sah mich mit einem komischen Gesichtsausdruck an, den ich nicht weiter deuten konnte.

„Warum sitzen wir hier?" Wollte ich von meinem Schwiegervater wissen und hoffte, dass er mir eine ordentliche Antwort darauf geben konnte. Ich sah zu Ellen, die ihren Blick bereits auf mich gerichtet hatte. Sollte ich das gutheißen, dass Pablo Hernández einfach hier aufgetaucht war und mit uns reden wollte? Automatisch legte ich meine Hand auf meinem Bauch und hoffte, dass ich mir keine Sorgen machen musst. Ich hatte mir bereits Sorgen um meinen Schwager Thiago gemacht, Aber Thiago wäre nicht Thiago Hernández , wenn er auch nicht diese kleine Verhinderung, einfach so überwinden können.
Pablo Hernández hatte seinen Blick stur auf mich gerichtet. Ich zitterte am ganzen Körper, merkte wie der Angstschweiß meinen Rücken entlang lief und kleine Schweißperlen sich auf meiner Stirn sammelten. Meine Hände legte ich verschränkt auf meinen Schoß und spürte immer noch, wie meine Hände zitterten. Mein ganzer Körper zitterte, gefror zu Eis und ein paar Sekunden später war er wieder so warm, dass ich das Gefühl hatte zum Tor der Hölle zu laufen.

„Ich möchte euch sagen, dass ihr auf keinen Fall den Deal mit Hugo Diaz eingehen sollte." Es wundert mich nicht, dass Pablo Hernandez bereits Bescheid wusste, mit dem Treffen was ich mit meinem Vater hatte. Wer weiß, wie lange Pablo hier schon saß und was seine Ehefrau ihm alles erzählt hatte. Ich war nicht stolz darauf, dass allen irgendwas erzählt hatte, aber wenn sie es nicht war. Wer war's dann? Mein Schwager hatte sich nach vorne gebeugt, dass ein paar Zentimeter zwischen den Gesichtern von Vater und Sohn trennten.

„Das wissen wir bereits." Sprach er kalt, was mich ein leichtes Lächeln auf die Lippen brachte. Meine Mundwinkel zucken unkontrolliert hoffe aber, dass man es nicht sah, dass ich lächelte bei dem Tonfall, den Juan bei seinem Vater an den Tag legte.

„Der Preis ist viel zu hoch, um deinen Ehemann zurück zu holen." Wandte Pablo Hernández sich an mich. Er hatte wirklich die Dreistigkeit besessen, mir zu sagen, dass der Preis, den ich mein Vater als erstes geben sollte, viel zu hoch für meinen Ehemann sein? Wenn ich die Chance hätte, zu entscheiden welchen Preis mein Vater bekommen würde, dass ich mein Ehemann zurück bekam, würde ich ihm so viel geben, nur dass ich meinen Ehemann wieder hatte. Aber mein Kind, was er als zweite Forderung haben wollte, würde er definitiv nicht bekommen.

The Deadly Life Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt