Kapitel 30.

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Cayetana

Mit der Waffe in der Hand lief ich die Wendeltreppe nach unten. Auf der Treppe kam mir Sergio und Pablo entgegen. Die beiden waren so ihr Gespräch vertieft, dass sie mich am Anfang erst gar nicht wahrgenommen hatten. Aber als sie sich zum herum gedreht hatten und anscheinend die Waffe in der Hand gesehen hatten, riefen sie mir hinterher.

„Cayetana!" brüllte mein ältester Bruder und ich hörte, wie er die Treppenstufen hinunter rannte. Seine Hand spät es in seiner Schulter und er drehte mich mit einem großen Schwung zu ihm.

„Was ist in dich gefahren?!" schrie er und rüttelte an meinen Schultern. Unbeeindruckt sah ich meinen ältesten Bruder an und sah an seiner Schulter vorbei, zu Pablo. Die Hände von Sergio nahm ich von mir und funkelte beide noch einmal böse an. Mit schnellen Schritten lief ich zu dem Fahrstuhl und drückte den Knopf. Schritte nahm ich hinter mir wahr. Ich drehte mich nicht um, warum auch? Ich wusste wer mir folgt und wer nicht. Der Fahrstuhl öffnete sich und ich trat in den Fahrstuhl, genau wie mein Begleiter.

„Du hast die E-Mail also gelesen?" wollte Papá Hernández wissen und ich nickte mit dem Kopf. Wenn ich einmal in seinem Büro bin, um zu gucken, ob er etwas mit den verschwinden von deinem Sohn zutun hat, werde ich auch sein Laptop nicht unberührt lassen.

„Sí." sprach ich schlicht und sah auf die geschlossenen Fahrstuhltüren. Mit meinem Bein wippte ich ungeduldig hin und her. Als die Türen sich endlich, nach eine gefühlten Ewigkeit, sich öffneten stürmte ich als erstes heraus. Pablo hielt mich an meinem Handgelenk fest und zog mich langsam zu sich. Meinen Kopf drehte ich zu ihm und sah in seine eiskalten blauen Augen, die meinem Ehemann so ähnlich waren.

„Mach das, was ich auch tun würde." mit einem Lächeln im Gesicht sah ich ihn an und nickte mit dem Kopf. Auch wenn er schlimmes Dinge getan hatte, würde er nicht noch mal den selben Fehler machen. So schlau ist Pablo.

„Worauf du dich verlassen kannst." breit grinste ich ihn an und drehte mich von ihm weg. Er folgte mir, still und leise, wie man es von ihm kannte. Die schwere Metalltüre öffnete Pablo für mich. Und da saß sie. An den Stuhl gefesselt wie ein Tier. Ihren Kopf hatte sie auf ihren Brustkorb gelegt und regte sich nicht, als wir in den Keller traten. Mit hoch erhobenen Kinn stolzierte ich in die kleine Zelle hinein, in der meine ältere Schwester war. Langsam hob sie ihren Kopf an und sah mich mit einem sehr wütend Anblick an. Darüber konnte ich nur schmunzeln, dass sie mir sowieso nichts anhaben konnte. Ihre Beine waren an den vorderen Beinstühlen mit Seilen befestigt, so fest, dass sie sich das Seil in das Fleisch rein schneiden würde, würde sie versuchen sich davon zu befreien. Die Hände wurden hinter der Stuhllinie zusammen gefesselt und ein Seil um ihren Bauch befestigt.

„¿Qué haces aquí?" Fauchte sie mich an und rede einmal mit ihrem Oberkörper.
(Was machst du hier?!)

In ihren Augen sah ich, dass sie Schmerzen an beiden Armen und am Oberkörper spürte, zeigte es aber nicht. Ihre Mine war dennoch Steinhart und undurchdringlich. Aber in den letzten paar Wochen, in denen Pilar und ich wieder miteinander zu tun hatten, konnte ich sie ein wenig studieren. Zwar nicht komplett neu, wie man das eigentlich hätte sollte, aber ein paar Macken von ihr konnte ich erfassen und wusste dann ganz genau, wie ich agieren musste. Pablo war hinter mich getreten und beobachtete ganz stumm die Situation. Ein paar letzte Schritte tat ich auf meine blonde große Schwester zu und beugte mich weit nach vorne, dass ich Ihren schnellen Atem auf meiner Haut spürte.

Deja que sientas lo que yo siento." flüsterte ich in ihr Ohr. Ich hörte wie sie schluckte und ich ich von ihrem ihr entfernte.
(Dich das fühlen lassen, was ich fühle.)

Angst sah ich in ihren Augen, als ich ihr in die Augen sah. Ich fing an mit Lächeln und drehte mich zu meinem Schwiegervater herum. Mit verschränkten Armen lehnte er an der Wand neben der Türe und sah mir aufmerksam zu.

„Kannst du mir ein paar Folterinstrumente bringen?" fragte ich ganz nett und drehte mich zur Seite, dass ich neben meiner Schwester stand. Meine Hand legte ich auf ihre Schulter und griff fest in ihr Schlüsselbein hinein. Sie schrie vor Schmerzen auf, als ich ihren Knochen an meinen Finger spürte. Mit ein wenig Kraft , könnte ich ihr das Schlüsselbein, einfach so, aus Langeweile, brechen.

„Dann kann ich anfangen." abrupt lies ich von dem Schlüsselbein ab und meine Schwester fiel mit ihrem Oberkörper so weit nach vorne, wie es die Seile erlaubten. Pablo nickte mit dem Kopf, stieß sich von der Wand ab und verließ den kleinen Keller. Der weitere Stuhl war in der rechten Ecke vor meiner Schwester platziert, den ich mir schnappte und vor meiner Schwester platzierte. Ganz sanft setzte ich mich auf den Stuhl und legte meinen Kopf ein wenig schräg. Ich wollte alles herausfinden, was meine Schwester weiß, was unser Vater mit meinem Ehemann tat. Und wenn ich es auf die harte und unangenehme Weise herausfinden muss. Denn eins weiß ich, Pilar Díaz, war nicht die starke Frau, für die sie sich immer ausgegeben hatte.

„Macht es dir Spaß?" wollte meine ältere Schwester außer Atem wissen und legt ihren Kopf zurück in den Nacken. Sie sah auf mich herunter, was schon ein wenig komisch aussah. Ganz sanft lächelte ich meine Schwester an, beugte mich nach vorne und stürzte meine Hände auf ihren Oberschenkel ab. Panik hatte sich wieder in ihre Augen verfangen, was mich noch mehr grinsen ließ.

„Sí." ich ließ mich wieder auf den Stuhl nieder, da kam Pablo mit ein Haufen Instrumenten wieder, die ich für die Folterung meiner älteren Schwester definitiv benutzen werde. Mit großen Augen sah ich die Holzsäge an und malte mir schon ein Bild aus, wie mein Vater seine geliebte älteste Tochter in den Arm nimmt und leider feststellen muss, dass ihr ein paar Finger fehlen.

„Dann lass den Spaß beginnen." Ich nahm die alte verrostete Holzsäge und lief damit auf meine Schwester zu. Sofort verstand sie was Sache war, dass ihre Augen ganz Aufriss und schüttelte mit dem Kopf. Ihre Finger hatte sie in die Innenfläche ihre Hand gelegt und zu einer Faust zusammen gepresst, dass ich nicht heran kam. Ich verdrehte meine Augen, lies die Säge neben mir hängen und schnappte mir ein Brecheisen und schlug damit auf die Faust meiner Schwester. Ihr schmerzhafter Schrei drang in meine Ohren und es hört sich Musik an. Sofort holte ich mit der Holzsäge aus und sah, wie die Säge ihre Mittelfingerhandknochen durch trennten.

The Deadly Life Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt