Kapitel 70.

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Javier

Gedanken versunken saß ich auf der Couch und hörte dem zu, was meine Eltern sagten. Meine Frau saß neben mir und konnte dem nicht glauben, was sie sagten. Meine Gedanken schweiften zu meiner kleinen Schwester ab, die ich heute verloren hatte. Ich war daran Schuld, dass Cami das Leben verlassen hatte. Sie war so jung, hübsch und intelligent. Sie sollte jemanden kennenlernen, heiraten, Kinder bekommen und vor allem Glücklich werden. Und ich, ihr großer Bruder, habe es ihr genommen.

"Wir sollten uns erstmal eine neue Unterkunft besorgen, bis das hier jemand beseitigt hat." Padre deutete auf die zerschossenen Wände und das Blut, was auf den Fließen klebte. Ich nickte mit den Kopf und legte meine Hand auf den Oberschenkel meiner Frau. Leicht zuckte sie zusammen, als meine Hand ihr Bein berührte, legte aber nach ein paar Sekunden ihre Hand auf meine, ohne mich dabei anzusehen.

"Ich hab ein Haus in Beas de Granada." flüsterte meine Frau und ich drehte meinen Kopf zu ihr. Sie schluckte, als sie mich ansah und wandte ihren Kopf zu meiner Mamá. Sie nickte leicht und stand von ihre Stuhl auf, den sie aus den Essenssaal retten konnte.

"Ich ruf die anderen an, dass sie nach kommen sollen." ich runzelte meine Stirn und lehnte mich nach vorne. Dabei hatte ich noch immer meine Hand auf den Oberschenkel von meiner Ehefrau.

"Wo sind die anderen?" wollte ich wissen und sah meine beiden Eltern an. Mamá fuhr sich durch die Haare und sah ihren Mann an.

"Das wissen wir nicht." ich nickte mit den Kopf und stand von der Couch auf. Caye sah mir nicht in die Augen, sie sah mich nicht einmal an. Es schmerzte sie so zu sehen, mit dem Wissen, dass ich derjenige war, der sie so zugerichtet hatte.

"Kommst du mi Vida?" fragte ich leise und reichte meiner Frau die Hand, dass sie ihre kleine in meine Legen konnte. Sie sah langsam zu mir hoch, nickte knapp mit dem Kopf, stand auf und lies mich alleine stehen. Unglaubwürdig schüttelte ich mit den Kopf und lief ihr hinterher.

"Baby!" rief ich ihr hinterher, doch sie reagierte nicht. Sie hatte wirklich ein schnelles Tempo drauf, wenn ich mir das so ansehe.

"Alba Cayetana Hernández!" rief ich, als sie auf der halben Treppe war. Sie hielt inne und drehte sich zu mir herum. Wut funkelte mir entgegen und sie lief die Treppenstufe nach unten. Mit ihre Zeigefinger deutete sie auf mich und funkelte mich böse an.

"Nenn mich nicht so!" fauchte sie. Sie wollte sich gerade zum Gehen abwenden, da ergriff ich ihre Hand und drehte sie wieder zu mir herum. Ihr Rücken knallte gegen meine Brust und ich legte meine Hände an ihre Hüfte.

"Das ist doch dein Name, oder nicht?" wollte ich leise von ihr wissen und sah, dass sich ihre Nackenhaare aufstellten.

"Caye" flüsterte sie leise und drehte ihren Kopf zu mir, dass mein Atem ihre Wange streifte. Meine Hände packten ihre Hüfte und drehte sie zu mir herum. Mit roten Wangen und großen Augen, sah sie mich an. Sie hatte ihre Lippen, einen kleinen Spalt geöffnet und wollte gerade etwas sagen, als ich sie einfach über meine Schulter warf.

"Wir fahren heute Abend." Informierte uns meine Mamá. Ich drehte mich kurz zu ihr herum, nickte mit dem Kopf und lief mit meiner Frau auf den Schultern, die Treppen nach oben in unser Schlafzimmer. Die Türe öffnete ich und lies sie von meinem Schultern herunter, als ich die Türe geschlossen hatte. Traurig funkelte sie mich an und ich wusste nicht, wie ich dies jetzt deuten sollte. Sie war traurig und wütend zu gleich, doch sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie traurig, oder lieber doch wütend sein sollte.

"Lo siento mi Vida." flüsterte ich und legte meine Händen an ihre Wange. Sie sah zu mir nach oben und presste ihre Lippen aufeinander.
(Es tut mir leid.)

Ihre Arme legte sie um meine Hüfte und legte ihre Wange an meine Brust. Meine Arme legte ich ebenfalls um meine Ehefrau und strich ihr sanft über die Haare. Stumm fing sie an mit weinen, denn ich merkte, wie mein Shirt an einer Stelle nass wurde.

"Wir holen unseren Sohn, wenn der Kampf vorüber ist." flüsterte ich leise und drückte ihr einen Kuss auf den Haaransatz. Kurz schniefte sie und entfernte sich etwas von mir. Meine Hände legte ich an ihre Hüfte, während sie ihre Tränen aus den Gesicht wischte.

"Was ist, wenn der Kampf nie zuende geht?" wollte sie leise wissen und wischte sie die neuen aufkommenden Tränen weg. Ich küsste ihre Stirn und sah ich danach tief in die Augen.

"Ich werde dafür sorgen, dass der Kampf bald vorüber ist."

The Deadly Life Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt