Kapitel 20.

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Cayetana

Aimee öffnete die Türe von den Büro. Ich drehte mich nach links in rechts, dass ich sehen kann, ob jemand kommt oder nicht. Als ich leise Schritte hörte, schubste ich Aimee hinein und schloss die Türe leise hinter mir. Ich lehnte mich, mit geschlossenen Augen, an die Türe. Meinen eigene Herzschlag hörte ich und war mir zu einhundert Prozent sicher, dass uns niemand gesehen hatte.

„Was soll das?!" fauchte meine beste Freundin mich leise an. Ich öffnete meine Augen und sah, dass sie mich sauer ansah. Was hätte ich sonst machen sollen? Sie nicht rein schubsen, in der Hoffnung, dass wir doch nicht erwischt werden?

„Da kam jemand." rechtfertigte ich mich leise und drehte mich schräg zur Türe. Meine linke Gesichtshälfte presste ich an die Holztüre und lauschte den Geräuschen. Nichts. Es schien so, als hätte ich mir die Schritte nur eingebildet.

„Ist was?" flüsterte meine beste Freundin leise. Im Augenwinkel sah ich, dass sie nervös mit ihren Haarspitzen spielte. Meine Augenbrauen zog ich zusammen, als ich immer noch nichts hörte. Langsam schüttelte ich meinen Kopf und entfernte mich langsam von der Türe.

„Da ist nichts." gab ich verwirrt von mir und sah die Türe an. Das kann doch nicht sein! Ich hab es mich sicherlich nicht nur eingebildet. Aimee zuckte mit den Schultern, drehte sich vonnöten Türe weg und stemmte die Hände in die Hüfte.

„Wo fangen wir an?" flüsterte sie dennoch und ich drehte mich langsam zu ihr. Es war mir dennoch ungeheuer, die Türe nicht im Sichtfeld zu haben.

„Du die Papiere und ich den Laptop?" fragte ich und drehte meinen Kopf zu meiner besten Freundin. Sie sah mich ebenfalls an und nickte langsam. Ein letztes Mal drehte ich mich zur Türe. Aimee ging zu den Deckenhohenschrank und öffnete die erste Schublade. Sofort schlug sie diese wieder zu und sah mich geschockt an. Verwirrt sah ich sie an, sie war blass wie eine Wand. Ich lief auf sie zu und öffnete die Schublade, auf der ihre Hand noch lang. Sie kniff ihr Augen zusammen und drehte sich weg. Anscheinend ist da etwas drinnen, was für sie unangenehm ist.

„Mach es nicht, Caye." flüsterte sie, ohne mich anzusehen. Meine Augen kniff ich etwas zusammen und öffnete die Schublade, nachdem Aimee ihre Hand weggenommen hatte. Ich machte mich auf alles bereit, was da drinnen sein kann.

„Es ist unfassbar." hauchte sie weiter. Ich hatte mich ganz auf den Inhalt der Schublade konzentriert. Ich spürte wie Galle in mir hochkam und konnte diese, gerade noch so, herunterschlucken.

„Oh mein Gott." sofort schlug ich die Schublade wieder zu und drehte mich weg. Meine Augen hatte ich geschlossen und schluckte.

„Warum behält man sowas?" wollte meine beste Freundin leise von mir wissen. Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich wusste ja, das Pablo Hernández krank ist, aber so, hätte ich es niemals eingeschätzt.

„Das kann nur er uns erklären." hauchte ich zurück und legte meine Hand auf meinen Bauch. Meinem kleinen Engel ging es gut.

„Lass uns weiter suchen." ich schüttelte langsam meinen Kopf und lief auf den Schreibtisch zu.

„In der Hoffnung, dass ich nicht wieder auf sowas stoße." stieß Aimee etwas belustigt aus. Ich fragte mich, wozu Pablo seine Trophäen behielt? Er hatte sie getötet und behielt ein Finger auf? Das ist krank! Nicht einmal ich mache sowas.

Ich seufzte, als ich wieder ein falsches Passwort eingegeben hatte. Frustriert fuhr ich mir durch meine Haare. Aimee hatte einen großen Bogen um diese eine Schublade gemacht.

„Er hätte wenigstens einen kleinen Zettel dran machen können, von wegen 'Nicht reinschauen'." ich lachte und schüttelte meinen Kopf. Aimee sah mich fragend an. Ihre blonden Haare glitzerten in dem Mondlicht, was er ins spendete.

„Da geht man erst recht rein." stellte ich fest. Aimee sah mich an, wie von wegen 'Das glaubst du doch selber nicht.' Ich sah sie selber so an und mussten am Ende etwas grinsen. Ich fluchte als ich wieder auf das Display des Laptops sah. Ich kam einfach nicht weiter. Seit fünf Minuten suchte ich nach dem Passwort, vom dem blöden Laptop.

„Was ist?" fragte meine beste Freundin und kam neben mich. Ihren Arm legte sie auf der Lehne vom Stuhl ab und sah neben meiner Schulter auf den Laptop.

„Ich kann das Passwort einfach nicht knacken." frustriert fuhr ich mir durch mein Gesicht und lies sie vor meinem Mund. Aimee sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Sie schüttelte ihren Kopf und nahm den Laptop in ihre Hände.

„Was machst du?" fragte ich sie. Sie drehte ihn herum und siehe da! Auf den Akku war ein kleiner Zettel befestigt, mit einer Zahlen Kombination. Verarscht sah ich sie an, als sie mich siegessicher angrinste.

„Bilde dir ja nichts darauf ein." mit meinem Zeigefinger zeigte ich auf sie und merkte mir die zahlen Kombination. Den Laptop nahm ich der Blondine wieder aus der Hand und stellte ihn dort hin, wo er hin gehörte. Meine Lippen presste ich aufeinander und tippte die Zahlen ein.
01071987
Aimee sah mich an und ich sie ebenfalls.

„Er hat das Passwort nicht geändert." stellten wir beide gleichzeitig fest. Meine Lippen befeuchtete ich und machte mich an die Arbeit, seine E-Mails zu checken. Ich klickte auf den Brief und die der Ordner von seinen E-Mails würde geöffnet. Aimee sah sich die anderen Schubladen an. Meine Stirn hatte ich in Falten gelegt, als ich eine ungeöffnete E-Mail sah.

„Aimee!" rief ich leicht panisch leise und sofort kam sie zu mir. Sie stellte sich neben mich und sah mich mit großen Augen an.
Para Alba Díaz
Für mich? Bloß mit meinem „Alten" Namen? Von wem kam die E-Mail?

„Das heißt nichts gutes, Cayetana." flüsterte meine beste Freundin mir zu. Ich wusste, dass es das nicht war, aber ich riskierte es dennoch. Mit einem kleinen Klick, öffnete ich die E-Mail.

Hola, hijo mío. Veo que has encontrado mi correo electrónico y has decidido abrirlo. Te aseguro que tu vida tal y como la conocías ya no vivirá. Pagarás por todo lo que nos has hecho a mí y a los demás. Voy a buscar a tu hijo en ocho meses. ¿Qué dirá tu marido al respecto? No te preocupes, está bien. A través de mí se convierte en una persona nueva. Uno mejor, sin ti.
Enamorándose, tu padre

Meine Augen riss ich auf und sah geschockt zu meiner besten Freundin.
„Er ist gegangen." hauchte ich und sah alles verschwommen. Die Worte, die auf den Display waren, sind untergegangen. Es fühlte sich so an, als sei es nicht real, aber das ist es.

„Er wird zu einem Monster." hauchte ich und legte mein Gesicht in meine Hände.

(Hallo mein Kind. Wie ich sehe, hast du meine E-Mail gefunden und dich dazu entschlossen sie zu öffnen. Ich versichere dir, dass dein Leben, wie du es kanntest, nicht mehr leben wirst. Du wirst für alles bezahlen, was du mir und den anderen angetan hast. In acht Monaten werde ich mir dein Kind holen. Was dein Ehemann dazu sagen wird? Keine Sorge, ihm geht es gut. Durch mich wird er ein neuer Mensch. Ein besserer, ohne dich.
In Liebe, dein Vater)

The Deadly Life Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt