Kapitel 65.

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Javier

Mein Kopf dröhnte nur noch mehr, als ich diese Erinnerung Bestandteile wieder erlangte. Das Bild wurde wieder zurück gezogen und sie zeigte mir ein neues. Diesmal war es ein Bild von Cayetana und mir. Wir waren in einem Pool, ich hatte sie auf meinen Armen und wir küssten uns. Innig. Es schien mir alles so vertrau, dass ich meine Hand nach dem Bild ausstrecken wollte, doch ich wurde wegen den Seilen daran gehindert. Cayetana lächelt leicht, steckt da Bild zwischen ihre Oberschenkel, die sie übereinander gelegt hatte und sah ich an.

"Kann ich dir vertrauen?" wollte sie von mir wissen. Anscheinend machte es ihr wirklich zu schaffen machte, dass ich sie angegriffen hatte. Ich nickte langsam mit dem Kopf und sie legte ihre Hände an meinen Rücken, an dem das Seil befestigt wurde Die Strippen lösten sich und ich konnte meine Arme wieder Bewegen. Cayetana hatte sich wieder richtig hingesetzt, da hatte ich ihr schon das Bild aus der Hand und sah es mir genauer an. Meine Mimik und Gestik sah glücklich aus, so unbesorgt und liebevoll. Den Blick von Cayetana entging mir nicht, den sie auf mich gerichtet hatte.

"Dreh es um." flüsterte Cayetana und ich drehte das Bild langsam herum. Ich sah Cayetana, in einem weißen Kleid, einem Hochzeitskleid. Geschockt sah ich sie an, die Augen von Caye waren unter Wasser, aber sie weinte nicht.

"Du hast geheiratet." murmelte ich und hatte plötzlich ein ungutes Gefühl in meinem Bauch. Sie schniefte und nickte mit dem Kopf. Sie stand von dem Hocker auf, Band das Seil wieder um meine Arme und stellte den Hocker wieder zurück.

"Was machst du?" wollte ich wissen und versuchte meinen Kopf in alle Richtungen zu drehen, aber es ging nicht. Cayetana stand hinter mir und regte sich nicht. Ich wusste nicht was sie machte, aber ich wollte es unbedingt herausfinden.

"Cayetana." flüsterte ich und schon hörte ich, wie sich um mich herum lief und den Ausgang ansteuerte. Sie drehte sich nicht um, lief einfach aus dem Kerker und verschloss die Türe.

Minuten, Stunde oder Tage starrte ich auf das Bild, was Cayetana mir da gelassen hatte. Mit meinem Daumen fuhr ich über das Bild, auf dem Cayetana mit dem Hochzeitskleid abgebildet ist. Ich schmunzelte, als ich das Grinsen auf dem Gesicht von Cayetana sah. Wen hatte sie geheiratet und warum war dieser nicht hier? Langsam setzte ich alles zusammen und starrte einen Fleck auf der Türe an. Sie wollte mir doch nicht sagen, dass ich...
Die Türe wurde geöffnet und Cayetana trat hinein. Sie hatte eine kalte Miene aufgesetzt und sah mich von oben herab an.

"Du hast das Bild nicht durch den Raum geworfen, wie ich sehe." murmelte sie und entriss mir das Bild. Abfällig sah sie es an und schmiss es in die letzte Ecke des Kerkers. Mein Herz setzte kurz aus, doch pumpte nur um so mehr, als ich mein Kiefer anspannte. Ich wollte mich hinstellen, doch die Seile hinderten mich daran.

"Sag mir, an was du dich erinnerst." forderte sie von mir udn sah mich böse funkelnd an. Ich schnaubte udn schüttelte meinen Kopf. Weggedreht hatte ich meinen Kopf und sah zu dem Bild, was in der Pfütze lag und die Farbe sich mit dem unreinen Wasser mischte.

"An was!" schrie sie und stützte sich an den Lehnen ab und beugte sich zu mir herunter. Ihre Lippen waren meinen ganz nah. Mit meiner Zunge leckte ich mir über die Lippen und sah abwechselnd von ihren Lippen zu ihren Augen.

"A nada." murmelte ich und log sie dabei an. Ich wusste, dass sie wusste, dass ich log.
(An nichts.)

Cayetana schnaubte und schüttelte ihren Kopf. Sie hatte sich von mir weggedreht und drehte mir den Rücken zu.

"Deja de mentirme!" schrie sie und plötzlich packte mich die Wut. Ich stand auf und die Seile rissen, als ich meine Arme und Beine anspannte.
(Hör auf mich anzulügen!)

Die Seile rissen und fielen von mir ab. So schnell konnte Cayetana nicht reagieren, da hatte ich den Stuhl in kleine Teile geschlagen und drückte Cayetana an die Wand. Sie hatte die Augen geschlossen udn ich legte meine Hände an ihre Hüfte.

"Ich würde dich niemals anlügen mi Vida." flüsterte ich in ihr Ohr und strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Langsam öffnete sie ihre Augen und sah ihre blauen Augen.

"Javier." flüsterte sie und legte ihre Hand an meine Wange.

"Cayetana Hernández." flüsterte ich zurück und sie schmunzelte.

The Deadly Life Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt