Logan x Dante

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Langsam, ganz langsam näherte er sich der Hausecke, hinter der er sein Ziel wusste. Schon lange lauerte er auf die Gelegenheit, endlich das zu beenden, was er früher schon hätte tun sollen.

Es kostete ihn lediglich einen letzten blitzschnellen Schritt, dann stand er mitten in der Gasse und blockierte den einzigen Weg, der hinausführte, mit seinem Körper. Über seinem Kopf strahlte der Mond mit den Lichtern des nächtlichen Budapest um die Wette und blendete ihn, sodass er die Augen zusammenkneifen musste.

Licht war seine einzige Schwäche.

Unvermittelt nahm er ein Rascheln wahr und der Luftzug, der seine feine Nase erreichte, alarmierte ihn augenblicklich.

Gerade noch rechtzeitig wich er zur Seite aus und entging so dem Zusammenprall mit der leeren Flasche, die an seiner Schulter vorbeiflog.

"Lass mich doch einfach in Ruhe, okay? Ich habe dir doch schon gesagt, dass du deinen Kram woanders verticken kannst, ich bin nicht interessiert."

Irritiert runzelte der Angesprochene die Stirn und starrte auf die Stelle, an der der Sprecher stand, mit dem Rücken zu ihm und damit beschäftigt, Müllsäcke in einen kleinen Container zu hieven.

Einen Moment herrschte Stille und es wäre beinahe friedlich gewesen - bis der Sprecher sich wieder aufrichtete, die Stirn mit dem Handrücken abwischte und den anderen Mann in der Gasse bemerkte, der immer noch bewegungslos dastand und ihn anstarrte.

Erschrocken keuchte Dante auf und konnte den Fluch, der auf seiner Zunge brannte, nur mühevoll zurückhalten. Der junge Kellner fing sich jedoch erstaunlich schnell wieder und räusperte sich, bevor er höflich fragte: "Sir, tut mir leid, ich habe Sie für jemand anderen gehalten. Kann ich Ihnen helfen?"

Der Fremde schwieg jedoch weiter, während er einfach dastand. Sein Blick wich nicht von dem markanten Gesicht des rothaarigen Kellners, der ihn aus hellen Augen aufmerksam beobachtete.

Schließlich seufzte Dante und zuckte die Schultern. "Einen schönen Abend noch", murmelte er und wollte wieder zurück in die kleine Bar gehen, in der er nachts arbeitete. Doch bevor er den eisernen Türknauf überhaupt mit den Fingern berühren konnte, war der Fremde mit unmenschlicher Geschwindigkeit auf ihn zugeschossen und griff nach seinem Arm, um Dante mit einem schmerzhaften Ruck zurück zu ziehen und gegen die Wand des Gebäudes zu schleudern.

In dem Moment, als der fremde Angreifer so nah an Dante herangetreten war, dass dieser seine hellen, unnatürlich wirkenden Augen und die gebleckten Zähne erkennen konnte, straffte der Kellner unvermittelt die Schulter und stieß ein Grollen aus.

"Du hast hier nichts verloren - aber das weißt du ja sicher, Logan."

Der dunkelhaarige Vampir grinste eiskalt und offenbarte so erneut seine perfekten, tödlichen Zähne. Es erfüllte ihn mit Genugtuung, dass der Sohn seines größten Widersachers ihn bei ihrem ersten Treffen erkannte.

"Natürlich weiß ich das. Ich möchte dir nur einen Besuch abstatten und dich kennenlernen. Dein Vater hat immer nur in den höchsten Tönen von dir gesprochen", erwiderte er spöttisch, woraufhin Dante sich wütend zischend in seinem Griff wand.

Logan musterte den jungen Vampir vor sich. Obwohl Dantes Haare in einem satten Rotton glänzten, war seine Haut nicht hell und sommersprossig, sondern golden wie Honig. In seinen blaugrünen Mandelaugen brannte dasselbe Feuer, das Logan schon von seinem Vater, Derek, kannte. Aber Dante war viel hübscher.

Einen Moment lang hielt der ältere Vampir inne und überlegte, was er jetzt mit dem hilflosen Dante machen sollte. Es enttäuschte ihn, dass es nicht einmal zum Kampf gekommen war.

Waves - Oneshots BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt