Alistair x Jordan

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- Jordan -

Eigentlich schmeckt mir Bier nicht.

Das fällt mir gerade jetzt wieder auf, als ich den bitteren, unangenehmen Geschmack auf meiner Zunge spüre und mich zusammenreißen muss, um nicht das Gesicht zu verziehen. Ich will nicht, dass ich nach nur wenigen Wochen gleich als Langweiler und Spielverderber abgestempelt werde. Nicht, wenn ich es endlich, nach zwei Jahren harter Arbeit, aufs Lord Loxley College geschafft habe.

Es fühlt sich immer noch total surreal an, jeden Morgen in meinem Zimmer hier auf dem Campus aufzuwachen, dann die Schuluniform überzuziehen und ab da den ganzen Tag um meine Mitschüler zu leben. Ich wollte immer schon auf dieses wunderschöne College, das zwar überwältigend teuer ist, aber einem unvorstellbare Freunde und ein Sprungbrett zu jeder Uni in ganz Großbritannien schafft.

Jetzt endlich habe ich es geschafft, mir eines der wenigen Stipendien zu ergattern und anstatt mein größtes Erfolgserlebnis in meinen gesamten 18 Lebensjahren zu feiern, stehe ich hier in einer überfüllten Küche einem der Mädchenhäuser und quäle mich durch mein Bier.

"Hey, Joe, komm mal her!", ruft mich plötzlich jemand bei meinem Spitznamen. Als ich Matt erkenne, muss ich grinsen. Er ist wohl der coolste Typ, den ich mir vorstellen. Rugby-Spieler, Mathe-Genie und absoluter Party-Fanatiker. Nur seinetwegen bin ich hier.

"Komme", brülle ich über den Lärm der Musik und die Gespräche der anderen Schüler hinweg. Der rothaarige Riese hat seinen Arm lässig um die Schultern eines Mädchens gelegt, dass ihn ungeniert anstarrt. Augenrollend schlage ich bei ihm ein und lasse zu, dass er mir durch die Haare fährt. Sie sind sowieso immer unordentlich.

"Joe, wir wollen hinten im Aufenthaltsraum ein bisschen Karaoke singen. Willst du mitmachen? Du könntest mal allen beweisen, was du kannst, statt immer nur in der Dusche zu singen", neckt er mich, woraufhin ich ihn in die Seite boxe, sodass er nach Luft schnappt.

"Bin dabei", erwidere ich nur mit einem schiefen Grinsen und leere mein restliches Bier auf ex. Bevor ich Matt und seinem neuen Anhängsel jedoch folge, durchforste ich die leeren , halbvollen und noch verschlossenen Flaschen auf der Kücheninsel nach etwas trinkbarem.

Als ich schließlich endlich eine Flasche Kokos-Rum und etwas Cola in einem Becher gemischt habe, mache ich mich zufrieden auf den Weg zum Aufenthaltsraum.

Dort erwarten mich bereits etwa zwanzig oder dreißig meiner Mitschüler, allesamt angeheitert bis hin zu sturzbesoffen. An der gegenüberliegenden Wand ist schon eine kleine Bühne freigeräumt worden, auf der nun zwei Mikros und ein großer Bildschirm mit Beamer bereitstehen. Unwillkürlich muss ich schmunzeln. Der Anblick weckt blubbrige Vorfreude in mir.

"Da bist du ja endlich!", stürzt sich Matt auf mich und lacht dümmlich. Ich nicke nur. "Grandios, dann sage ich Kelly Bescheid", nuschelt er und verschwindet. Nur wenig später stehen die ersten beiden Mädels vorne und singen zu "Roar" von Katy Perry um die Wette.

Vergnügt lausche ich den beiden und leere meinen Becher innerhalb der Songlänge um die Hälfte. Mittlerweile spüre ich das Prickeln des Alkohols um einiges deutlicher und merke, wie meine Reaktionsfähigkeit abnimmt. Oje, das wird noch peinlich, schießt es mir durch den Kopf, woraufhin ich nur grinse. Quertrinken ist tödlich.

Na und?

Nachdem die Mädels die Bühne kichernd verlassen haben, folgen noch einige Pärchen, während ich mir eine neue Mische besorge. Dann plötzlich klingen die ersten, ruppigen Gitarrenklänge meines absoluten Lieblings-Karaoke-Songs an: "Teenage Dirtbag"

Sofort kommt Bewegung in meinen Körper und ich drängle mich nach vorne auf die Bühne. Während ich mich an dem linken Mikro positioniere, sehe ich aus dem Augenwinkel, dass jemand rechts neben mir am Mikro steht.

Waves - Oneshots BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt