Sarha'il x Jupiter

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- Sarha'il -

Es war ein fürchterliches Gefühl - ein reißender, atemberaubender Schmerz, der sich von meiner Magengrube in meine Brust und Gliedmaßen fraß und mich gepeinigt aufschreien ließ.

Niemand hatte überhaupt die Möglichkeit zu reagieren, da spürte ich schon den Sog, der mich aus meiner Welt, meiner Heimat,  katapultierte.

Und das Letzte, das mich vor meiner Bewusstlosigkeit erfüllte, war der brennende, allzeit lauernde, alles verzehrende Hass in meinem Inneren, der sich nun genüsslich gegen denjenigen wandte, der mich gerade rief.

- Jupiter -

Es war ein brennender Schmerz, der seine Glieder lähmte und ihm ein jämmerliches Wimmern entlockte, während er bewegungslos am Boden lag und wartete in der Hoffnung, dass er nicht zurückkommen würde.

Eine Weile geschah nichts, außer dass alle Energie den Körper des zierlichen, elfjährigen Jungen verlassen zu haben schien. Dann vibrierte der ganze Raum unheilvoll und die kleine Kerze, die den Tisch erhellte, erlosch in einem nicht-existenten Luftzug.

Erschrocken hielt er die Luft an, während der Schmerz in seinen Gliedern langsam verebbte. Er spürte in der Dunkelheit eine weitere Präsenz, die jedoch nicht zu Luther gehören konnte.

Vorsichtig, um sich nicht noch mehr wehzutun, drehte Jupiter sich ächzend auf den Rücken und erstarrte. Noch im Liegen traf der geschockte Blick seiner großen, dunkelblauen Augen die finstere Gestalt, deren erboster Bariton den Jungen erzittern ließ.

„Bei allem, was dir erbärmliche Kreatur lieb ist, hast du etwa den Ruf ausgesprochen?"

Der braunhaarige Junge räusperte sich, wollte antworten, doch der Neuankömmling war offensichtlich ungeduldig und gereizt, denn er kniete sich in einer blitzschnellen Bewegung zu ihm herunter und packte ihn am Kragen seines Pullovers, um ihn mühelos auf die Beine zu ziehen.

Jetzt erst konnte Jupiter den Fremden im schummrigen Halbdunkel ausmachen.

Vor ihm stand ein großer, schlanker Mann mit langen schwarzen Haaren, die er in einem seidigen, hohen Zopf am Hinterkopf trug. Seine blassgrünen Augen und die scharfen Eckzähne seines gebleckten Gebisses leuchteten selbst im kaum beleuchteten Wohnzimmer von Jupiters Tante.

„Nein, habe ich nicht.", presste der Junge trotzig hervor, während er heftig an den eisernen Fingern zerrte, die seine empfindliche Luftröhre malträtierten. Der schwarzhaarige Fremde knurrte wie ein Tier, dann ließ er den Jungen ruckartig los, als hätte er sich verbrannt.

Sein Blick huschte über dessen schmale Gestalt, dann zischte er und packte seinen Unterarm. Erschrocken zuckte Jupiter zusammen und beobachtete mit riesigen Augen, wie der Neuankömmling mit einem gezielten Handgriff dasselbe rötliche, narbenähnliche Mal auf ihrer beider Unterarm entblößte.

Es war das Mal eines Rufes, das erschien, wenn ein Magier eine dämonische Kreatur rief und an sich band.

„Lügner!", grollte er und wollte Jupiter wieder anfallen, aber diesmal reagierte der Junge und riss schützend die Hände über den Kopf. Dabei löste sich eine Welle seiner reinen, noch ungefilterten und unkontrollierten Magie und ließ den Fremden ruckartig innehalten.

Bösartig fluchend fletschte er die Zähne. Auch wenn Jupiter nicht genau wusste, warum - er war wütend und ziemlich gefährlich.

„Du erbärmlicher Lurch! Steh dazu, dass du deine Magie missbraucht hast - ansonsten wäre ich nicht hier!"

Nun ehrlich verwirrt legte der Elfjährige den Kopf schief und musterte ihn erneut, diesmal genauer. Seine scharfkantigen, ebenmäßigen, beinahe ätherischen Gesichtszüge konnten nicht von seiner zornigen Fratze versteckt werden, während er schlichte schwarze Kleidung trug, die wenig über ihn verriet.

Waves - Oneshots BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt