Casey x Lennox II

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Wie zur Hölle ist es bitte dazu gekommen, dass ich gerade vor dem Spiegel an meinem Kleiderschrank stehe und fieberhaft überlege, was ich anziehen soll?

Ach ja, ich habe einen vollkommen fremden, aber ziemlich heißen Straßenmusiker gefragt, ob er nicht an der Geburtstagsfeier meines zukünftigen Schwagers spielen könnte. Und dann hat der auch noch zugestimmt, aber nur unter der Bedingung, dass ich ihn heute Abend auf eine Party begleite. Großartig.

Normalerweise bin ich nicht der Typ, der vor einem Date die Nerven verliert - was vor allem daran liegt, dass ich meistens schon im Vornherein weiß, dass es nichts Festes werden wird. Heute jedoch rast mein Puls und ich kann nicht still sitzen. Warum auch immer.

Mit einem kleinen Seufzen betrachte ich mein Spiegelbild. Die dunkle Jeans sitzt gut, aber nicht zu eng und verrät gerade genug von meinen durch das Training gestählten Beinen. Darüber habe ich bis jetzt nichts als ein schlichtes schwarzes T-Shirt mit V-Neck an. Das ist eigentlich mein Wohlfühl-Look, mit dem ich immer gut ankomme.

Aber wird Lennox das auch so sehen? Alles, was er gesagt hat, ist, dass die Party entspannt, aber chic sein wird. Na danke, das ist wie Licht, aber dunkel.

Es dauert sicherlich noch weitere fünf Minuten, bis ich mir endlich eines meiner schlichten, einfarbigen Leinenhemden schnappe, etwas Parfüm auftrage und ein letztes Mal versuche, meine braunen Haare in Ordnung zu bringen, und dann schließlich das Haus verlasse.

...

Lennox hat sich vorhin meine Nummer eingespeichert und mir eine Nachricht geschickt, dass wir uns vor einer uns beiden bekannten Bar ganz in der Nähe meiner Wohnung treffen werden. Also marschiere ich los, fest entschlossen, das Ganze einfach als eine Chance auf einen netten Abend mit neuen Leuten zu sehen.

Dabei will mir mein inneres Stimmchen einreden, dass ich mich auf irgendeine verkorkste Weise quasi für meine Schwester verkaufe. Das stimmt natürlich nicht... oder doch?

Gut, meine Nerven gehen wirklich langsam mit mir durch.

Erleichtert atme ich durch, als ich endlich an der Bar ankomme. Obwohl es schon Abend ist, weht nur ein lauer Wind und die Luft scheint dick vor angestauter Wärme. Plötzlich höre ich Schritte hinter mir und wende mich um.

Augenblicklich weiß ich nicht mehr, was es heißt zu denken und mein Körper verfällt in eine sekundenlange Schockstarre.

Vor mir steht Lennox.

Er hat schon die letzten Male bewiesen, dass er ein attraktiver Mann ist, aber jetzt macht er mich wortwörtlich sprachlos.

Zu einer perfekt sitzenden schwarzen Hose trägt er schlichte Lederstiefeletten und einen ebenfalls schwarzen Gürtel. Sein muskulöser Oberkörper steckt in einem locker sitzenden Hemd mit blauem Muster und es ist so weit aufgeknöpft, dass die schmale Kette um seinen Hals zu erkennen ist. Die Ärmel des Hemdes, das an eine edle Version eines Hawaii-Hemdes erinnert, sind über seine definierten, gebräunten Unterarme gerollt und seine glänzend schwarzen Haare sind ordentlich zurückgestylt.

Holy moly!

"Hi Casey. Schön, dass du gekommen bist", begrüßt er mich mit einem Lächeln in seiner samtigen Stimme. Selbst im Halbdunkel der Straßenlaternen leuchten seine sturmgrauen Augen hell.

Ich kann nur die Schultern zucken und schief grinsen. "Wir haben einen Deal, richtig?" Daraufhin schmunzelt er und nickt, bevor er hinter sich deutet und erklärt: "Ich habe meinen Wagen zwei Blocks weiter geparkt, weil ich vorher noch einen Auftritt hatte. Ist das okay für dich?"

Er fragt das ganz beiläufig, und trotzdem bekomme ich seine Anspannung mit. Hat er Sorge, dass ich nicht mit ihm mitfahren will? Oder denkt er, dass ich es komisch finde, dass er tagsüber an der Metro und abends in Bars und Kneipen spielt?

Waves - Oneshots BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt