„Whatever you do
Don't pay the ferryman,
Don't even fix a price!
Don't pay the ferryman
until he gets you to the other side"(Chris De Bourgh)
Unsicher sah Lex sich um. Er hätte schwören können, dass er noch vor wenigen Momenten mitten in Miami durch die Stadt gehetzt war, um seinen letzten Termin für heute zu schaffen.
Der Termin!
Panisch riss er seinen hellblauen Hemdsärmeln hoch, um auf seine hochwertige Uhr mit dem alten, weichen Lederarmband zu sehen.
Zu seiner Überraschung musste Lex feststellen, dass die Zeiger still standen - das erste Mal, seit Lex die Uhr vor fünfzehn Jahren von seinem Vater zum Geburtstag bekommen hatte.
Der junge, hellblonde Mann musterte seine Umgebung erneut, diesmal bewusster.
Statt hoher Häuser und voller Straßen umringten ihn flache, stachelig aussehende Büsche in einer gelblichen Moorlandschaft.
Wo zur Hölle bin ich nur gelandet? Und wie?, dachte Lex und entschied sich spontan für eine Richtung, um loszulaufen. Irgendwo würde er ja schließlich ankommen müssen.
Die Zeit verging schleppend, als wate Lexter durch zähe Zuckermasse. Mittlerweile senkte sich die blutrot leuchtende Sonne dem nebelverhangenen Horizont entgegen und lockte Grillen und Mücken aus ihren Verstecken.
Wäre er nicht völlig mit sich beschäftigt und kurz vor der Kapitulation gegenüber seiner Verzweiflung gewesen, hätte Lex vielleicht bemerkt, dass der Boden unter seinen Füßen langsam weicher wurde, feuchter, und die Mücken in energischen Wolken am Himmel umherschwirrten.
Erst, als die Spitze seines ledernen Schuhs platschend auf Wasser traf, hielt der hellblonde Steuerberater schließlich mit einem irritierten Zischen inne. "Ein Fluss?!", stieß er mit einer Mischung aus Unglauben und Missfallen aus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sein Hemd und die eng anliegende, dunkelblaue Weste waren schon längst durchgeschwitzt.
Dann, als das Sonnenlicht schon nicht mehr reichte, um in den langen Schatten des Schilfs und dem Gestrüpp um ihn herum genug erkennen zu können, entdeckte Lex unvermittelt ein gedimmtes, goldenes Licht.
Erleichterung packte ihn, obwohl seine Nerven angespannt prickelten. Er hatte schon damit gerechnet, die Nacht hier mitten in der Wildnis an einem noch wilder aussehenden Fluss verbringen zu müssen.
Aber wer bitte war dumm genug, ebenfalls hier zu sein?
Die Neugier des jungen Manns wurde schnell gestillt. Das Licht, das langsam und schwankend näher kam, offenbarte bald ein kleines, hölzernes Boot, auf dem eine große Gestalt aufrecht stand wie eine Statue und nur ab und zu im licht der Laterne mit einem langen Stab ins Wasser stieß, um das Boot voranzutreiben.
"Hallo?"
Eigentlich hatte Lex vorgehabt, selbstbewusst zu klingen, doch das leichte Zittern in seiner Stimme zeigte ihm, wie kläglich er versagt hatte. Mit großen Augen beobachtete er die Gestalt, die in einen bodenlangen, weiten Mantel mit breiter Kapuze gehüllt war. Selbst wenn die Laterne nicht die einzige, schwache Lichtquelle gewesen wäre, hätte man das Gesicht darunter wohl nicht erkannt.
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Waves - Oneshots BoyxBoy
Short StoryHier findet ihr verschiedene Szenarien zwischen Jungs, manchmal dirty, manchmal romantisch und ab und an beides:) Ursprünglich sollten es einfach Oneshots werden, jetzt sind es von der Länge her manchmal eigene kleine Kurzgeschichten, aber egaaal. ...