Kapitel 8

379 31 10
                                    


Montag war einer der Tage, an denen ich im Café an der Ecke arbeitete. Und da ich Heute die Frühschicht hatte, welche um 13:30 Uhr endete, war es gerade mal 14 Uhr als ich mich Zuhause auf mein Sofa fallen ließ. Entspannt seufzend, machte ich mich lang. Jetzt konnte ich endlich wieder ein bisschen runterfahren, da Morgen mein einer freier Tag in der Woche war. Der heilige Dienstag!

Während ich so da lag und meine Beine über der Armlehne baumeln ließ, fiel mir auch wieder ein, dass ich Tae ja mal wieder besuchen wollte. Vielleicht hatte er ja Morgen nach der Uni etwas Zeit für mich. Umständlich angelte ich mein Handy aus meiner Arschtasche, ohne aufstehen zu müssen. Ich entsperrte den Bildschirm, suchte den Kontakt meines besten Freundes heraus und öffnete unseren Chat.


Ich
14:08 Uhr

Hey Bear :*
Was dagegen, wenn ich Morgen mal wieder rum komme? <3


Ich tippte die Nachricht ein und drückte auf Senden. Während ich auf seine Antwort wartete, entschied ich mich ein bisschen durch das Fernsehprogramm zu sappen. Sehr ernüchternd die Auswahl, wie immer leider. Musste toll sein, wenn man sich Streaming Dienste leisten konnte. Zum Glück ließ Tae nicht lange auf sich warten. Als mein Handy vibrierte, schaute ich direkt nach was er geschrieben hatte.


Tae-Bear
14:14 Uhr

Heeey Pupsi~
Du darfst immer hier aufschlagen, weißt du doch! ;)
Ich bin ab 15 Uhr zuhause, aber Eomma hat sicher nichts dagegen,
wenn du schon früher kommst.


Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich seine Nachricht las. Natürlich wusste ich, dass ich bei Familie Kim immer willkommen war. Ich glaube ja immer noch, Mrs. Kim hat mich heimlich inoffiziell adoptiert. Immerhin hatte ich fast 3 Jahre lang bei ihnen gewohnt, bis ich soweit war, dass ich mir eine eigene Wohnung leisten konnte. Ich war ihnen unheimlich dankbar, für alles was sie in der schwersten Zeit meines Lebens für mich getan haben.

Niemals würde jemand meine Eltern ersetzen können. Sie hatten ein Loch hinterlassen, welches nicht gefüllt werden konnte. Aber Tae und auch seine Eltern, waren die Stützpfeiler, welche mich daran gehindert hatten völlig zu zerbrechen. Das war eine Schuld die ich niemals begleichen konnte. Deshalb wollte ich ihnen nicht länger als wirklich nötig zur Last fallen. Das sie mich aber immer noch wie ihren eigenen Sohn behandelten, machte mich unheimlich glücklich.


Ich
14:16 Uhr

Dann sehen wir uns Morgen! ^3^


Antwortete ich ihm direkt, bevor ich mich wieder dem Fernseher zu wandte. Ein paar Minuten klebte meine Aufmerksamkeit noch an der Dokumentation über das Brutverhalten der Beutelmeise, bis ich beschloss etwas besseres mit meiner Zeit an zu fangen. Ich rappelte mich also von meinem Sofa auf, schaltete den Fernseher wieder aus und tippelte in mein Schlafzimmer.

Aus meinem Schrank, holte ich mir ein schön luftiges Outfit, da es schon wieder so warm draußen war. Fix zog ich mich um und machte mich noch etwas frisch. Dann schnappte ich mir meine Kopfhörer, Geldbeutel und Schlüssel und verließ meine Wohnung wieder. Das Wetter war viel zu schön um drinnen zu hocken.

~~

Kaum hatte ich die Klingel des hübschen Einfamilienhauses betätigt, hörte ich Mrs. Kim auf der anderen Seite der Tür.
"Sekunde!", rief sie. Schmunzelnd wartete ich brav, bis sich die Tür vor mir öffnete. Kaum hatte die Mutter meines besten Freundes mich erblickt, zogen sich ihre Mundwinkel zu einem wunderschönen Lächeln nach oben.

UnforeseenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt