Kapitel 38

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Also ich hab gerade beim Probelesen wieder ein paar Tränen vergossen xD
Ich hoffe ihr seit vorbereitet.

Und dieses mal gibt es auch eine Musikempfehlung zum Kapitel.
Um die Stimmung zu unterstreichen und die Tränendrüsen so richtig anzukurbeln ^^'

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Ein letztes Mal ging ich sicher, dass ich alles in meiner Tasche hatte, was ich brauchte, bevor ich meine Wohnung verließ. Zum Glück ging es mir mittlerweile wieder einigermaßen gut, sodass ich meinem Vorhaben heute ohne Bedenken nachgehen konnte.

Eine wirklich miese Erkältung, hatte mir die ganze letzte Woche übel zugesetzt. Bis auf den leichten Husten, der sich ganz schön hartnäckig hielt, war aber alles wieder in Ordnung. Tae hatte sich mit sehr viel Wonne um mich gekümmert und ist fast jeden Tag bei mir gewesen.

Aber heute war ein Tag, an dem ich nicht mal Tae sehen wollte. Jedes Jahr war dieser Tag einer, denn ich lieber alleine verbrachte. Ich war dankbar, dass mein bester Freund das akzeptierte, selbst wenn es ihm schwerfiel.

Langsamen Schrittes lief ich also durch die Straßen auf dem Weg zu meinem ersten Ziel. Ich stieg in den Bus, der mich dorthin bringen würde und setzte mich ans Fenster. Es war Montag, aber ich hatte mir extra einen Tag frei genommen. So wie ich es jedes Jahr tat.

Schweigend holte ich die Kopfhörer, die ich von Jungkook bekommen hatte, aus meiner Tasche. Ich hatte es nicht übers Herz gebracht, sie weg zutun oder zu verkaufen. Da ich sie ihm aber auch nie zurückgegeben hatte, konnte ich sie jetzt auch benutzen. Immerhin waren sie das einzige, was ich von dem Jüngeren hatte.

Mein Herz drückte, als ich an unseren Streit dachte, doch heute wollte ich nicht über Jungkook nachdenken. Kurz sah ich sie noch an, bevor ich mir die Kopfhörer aufsetzte und eine ganz bestimmte Playlist startete. Ich schloss für einen Moment die Augen und blendete alles um mich herum aus.

Ich lehnte meinen Kopf an die Scheibe, bevor ich nach draußen in den Himmel blickte. Als würde dieser genau wissen wie ich mich fühlte, zogen immer mehr Wolken auf. Sie verdrängten die Sonne und ließen ihre wärmenden Strahlen nicht hindurch. Alles wirkte so grau und trostlos.

Als ich die kleine Bäckerei erreichte, zu der ich wollte, blieb ich kurz davor stehen. Hier hatte sich noch immer nichts verändert. Es war derselbe alte Laden, in den ich immer mit meiner Eomma gegangen bin, als ich noch klein war. Derselbe alte Schriftzug, dessen Farbe immer mehr abblätterte, dasselbe alte Schild, welches den Kuchen anpreist.

Dieselbe kleine Glocke, die erklang, als ich den Laden betrat, dieselbe Auswahl wie damals und auch dieselbe alte Dame hinter dem Tresen, die ihr kleines Geschäft noch immer am Laufen hielt. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, da allein der Anblick Erinnerungen weckte, an die ich es mir oft nicht erlaubte zu denken.

Ich kaufte mir ein paar von den Quarkbällchen, die ich als Kind immer bekommen hatte und auch etwas von dem Reiskuchen, den meine Eomma so geliebt hatte. Schließlich führte mein Weg mich weiter zu dem kleinen 24/7 Laden zwei Straßen weiter. Dort holte ich eine Tafel von der Lieblingsschokolade von meinem Appa, die es komischerweise nur hier gab und eine Flasche Soju. Die würde ich später sicher brauchen.

Aufmerksam sah ich mich um, während ich durch die Straßen lief, die mir früher so vertraut gewesen sind. Doch auch wenn die Gebäude äußerlich dieselben waren, hatte sich einiges geändert. Der Friseursalon, in dem ich mir zum ersten Mal die Haare hatte färben lassen, war weg und scheinbar hatte das Café an der Ecke einen neuen Besitzer.

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