Kapitel 59

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Ein kleines Mini-Drama für zwischendurch?
Aber selbstverständlich :D

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Gedanken verloren reichte ich Tae das kleine Magnet-Kästchen mit den ganzen Stecknadeln, um das er mich gebeten hatte. Anschließend ließ ich mich einfach wieder auf sein Bett sinken und schwieg weiter.
"Danke Pupsi.", lächelte er mich an, doch ich konnte es nicht wirklich erwidern. Viel zu penetrant kreisten die Gedanken durch meinen Kopf, die mich seit nun 3 Tagen verfolgten.

Es war Dienstag und somit mein freier Tag. Doch anstatt ihn mit meinem Freund zu verbringen, den ich, seit ich Sonntag Morgen, nach unserer gemeinsamen Nacht, gegangen war, nicht mehr gesehen hatte, saß ich in dem Zimmer meines besten Freundes und assistierte ihm bei seinem neuen Uni-Projekt.

Zwar schrieben Jungkook und ich jeden Tag, als wäre alles wie immer, doch ich wusste, dass da etwas unausgesprochen zwischen uns stand.
"Du, Bear?", setzte ich schließlich an. Immerhin war ich deswegen hergekommen. Ich brauchte dringend jemandem zum reden und da war Tae einfach immer meine erste Anlaufstelle.

"Verrätst du mir endlich, warum du so geknickt aussiehst?", fragte er den Blick weiter auf den Stoff in seinen Händen gerichtet. Natürlich wusste Tae, dass mich etwas bedrückte. Doch nachdem ich seine Frage vorhin, ob es mir gut ging, zögerlich benickt hatte, hatte er nicht weiter nachgehakt. Stattdessen hatte er scheinbar still gewartet, bis ich selbst so weit war, darüber zu sprechen.

"Es geht um Jungkook...", gab ich leise von mir und senkte meinen Blick auf den Boden. Wobei der Kopf meines besten Freundes alarmiert hoch schnellte.
"Oh Gott, war der Sex so schlecht?! Hast du mir deshalb noch nicht davon berichtet?", fragte er fast panisch, was mich für einen Moment schmunzeln ließ.

"Nein, es war wundervoll.", beruhigte ich ihn, doch bei dem Gedanken, was danach war, sanken meine Mundwinkel wieder hinab. Nachdenklich zog ich die Augenbrauen zusammen.
"Es geht um das, was danach passiert ist.", gestand ich also.

"Oh je! Ist er einfach eingepennt? Oder hat er irgend so einen merkwürdigen Tick nach dem Sex?", wollte er neugierig wissen, ehe er schockiert die Lust einzog und sich die Hände vor den Mund schlug.
"Scheiße, er hat dich doch nicht nach hause geschickt, oder?!", kam es Tae über die Lippen, als wäre das das Schlimmste, was hätte passieren können. Sachte schüttelte ich den Kopf.

"Ich hab ihm gesagt, dass ich ihn liebe.", sagte ich frei heraus und sah meinen besten Freund verzweifelt an. Fragend zog diese eine Augenbraue in die Höhe.
"Aber das ist doch schön, oder nicht? Was hat er gesagt?", fragte er verwirrt, ehe er sich wieder seinem Kleidungsstück widmete. Schluckend senkte ich meinen Blick wieder.

"Nichts.", flüsterte ich.
"Au! Nichts?!", echote Tae geschockt.
"Wie Nichts?! Er hat nichts dazu gesagt?", fragte er noch einmal, um sicher zu gehen, dass er mich richtig verstanden hatte. Bestätigend nickte ich und meinem besten Freund klappte ungläubig der Mund auf.

"Hast du dir weh getan?", fragte ich besorgt wegen seines Aufschreis.
"Hab mir nur mit der Stecknadel in den Finger gepiekt vor Schreck.", erklärte er und hob besagten Finger hoch.
"Siehst du, steckt sogar noch drin.", zuckte er kurz mit den Schultern und zog die Nadel aus seinem Finger. Ein wenig verstört sah ich ihm dabei zu, schüttelte jedoch schnell den Kopf. Abwartend lag Taes Blick auf mir und schrie nach einer Erklärung.

"Als ich es gesagt habe, hat er mich schon fast geschockt angesehen.", erklärte ich. Ich konnte es noch genau vor mir sehen. All die Überforderung in seinen geweiteten Rehaugen, als die drei Worte meine Lippen verlassen hatten.
"Danach hat er mich einfach geküsst. Lange und ziemlich innig, was mich verwirrt hat.", seufzte ich und fuhr mir gestresst durch die Haare.

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