Haz

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"Du sollst doch nicht immer wach bleiben", tadele ich meinen Freund, als ich nach der Nachtschicht sein Haus betrete. Harry lächelt unschuldig und schlingt seine Arme um mich.
"Ich liebe es aber, mich gemeinsam mit dir ins Bett zu legen."
Ein Kuss auf meine Stirn folgt und ich kann ein verliebtes Grinsen nicht unterdrücken.
"Aber du musst doch bald zur Arbeit", erwidere ich bedenklich und rechne die verbleibenden Stunden Schlaf für ihn aus.
Er hat maximal noch drei Stunden, ehe er wieder aufstehen muss.
"Lass das mal meine Sorge sein, Darling."

Gemeinsam gehen wir hoch in sein Schlafzimmer und während ich meine Uniform ablege, kuschelt sich der Lockenkopf bereits ins Bett.
"Wie war die Arbeit?" möchte er müde wissen und unterdrückt ein Gähnen.
Ich ziehe die Bettdecke über uns und ziehe den Kunsthändler an meine Brust. Ein Kuss auf seine Schläfe folgt und ich beginne von unserer Nachtschicht zu erzählen.
"...Jedenfalls war es nicht nötig, dich zu rufen. Auf den Videoaufnahmen konnten wir sehen, wie der Dieb angehauen ist, ohne das Gemälde zu tauschen."
Harry nickt. "Dann hat er die Fälschung wieder mitgenommen?"
Ich nicke und gähne nun auch.
"Ja, was gut für uns ist. Sicherlich wird er es in den nächsten Tagen erneut versuchen und dann werden wir da sein."
Dass ich dadurch außerplanmäßig weiterhin die Nachtschicht haben werde, muss ich dann wohl in Kauf nehmen. Aber Liam hat bereits versprochen, dass Niall für unser Wohlergehen sorgen wird und das macht die Tatsache um einiges erträglicher.

Wann Harry aufsteht und zur Arbeit geht, bekomme ich nicht mit. Mein Schlaf ist viel zu tief und als ich wieder wach werde, ist es bereits später Nachmittag.
Müde reibe ich mir über das Gesicht, gehe auf direkten Weg unter die Dusche und gönne mir anschließend ein Frühstück - wenn man das um diese Uhrzeit noch so nennen kann.
Norma ist so lieb und zaubert mir ein Rührei mit Speck, dazu Toast und Kaffee. Sie gesellt sich zu mir, erzählt ein wenig von ihrer Enkeltochter, als auch schon die Tür aufgeht und mein geliebter Lockenkopf hereinschneit.
Glücklich lächelnd kommt er auf mich zu, beugt sich zu mir herunter und haucht mir einen Kuss auf die Lippen.
"Gut geschlafen, Darling?"
Kauend nicke ich, beiße erneut von meinem Toast ab und ziehe ihn auf meinen Schoß. Norma verabschiedet sich lächelnd zurück in die Küche und lässt uns somit alleine.
"Wie war dein Tag?", erkundige ich mich und tausche den Toast gegen meine Tasse mit Kaffee.
"Wirklich spannend, wobei es dich sicherlich langweilen würde."
Er schnappt sich mein Toast und beißt hinein, grinst mich dabei frech an und kaut.
"Oder interessiert dich die spannende Geschichte einer Maske der Inka, welche angeblich verflucht ist?"
Schnell schüttele ich meinen Kopf. Ich bin kein Fan von irgendwelchen Gruselgeschichten.
Harry kichert und isst den Toast komplett auf.
"So, Officer, was machen wir noch mit der verbleibenden Zeit?"
Bei dem Wort Officer ziehe ich meine Augenbraue in die Höhe und lege meine Hand auf Harrys Oberschenkel.
"Nun, ich denke, wir sollten diese Zeit
sinnvoll nutzen."
Mein Lockenkopf nickt, beißt sich auf die Unterlippe und steht auf. Er sieht mir direkt in die Augen, greift nach meinen Händen und zieht mich auf die Beine. Aufregung macht sich in meinem Magen bemerkbar, gepaart mit einem erhöhten Herzschlag.
"Mir fällt da schon etwas Sinnvolles ein."

Wenige Augenblicke später liegen wir in Harrys Bett, unsere Lippen gierig aufeinander, während unsere Hände die lästigen Klamotten entfernen. Es knistert gewaltig zwischen uns, die Liebe fließt durch meinen Körper und lässt mich erregt seufzen.
Harry dreht uns, saugt sanft an meinem Hals und wandert mit zarten Küssen über meinen Körper. Ich drücke meinen Rücken durch, genieße seine sündigen Lippen und keuche keine Sekunde später erschrocken auf.
Mit geweiteten Augen stütze ich mich auf meinen Ellenbogen ab und erhebe meinen Oberkörper.
Ein tiefes Stöhnen erklingt aus meiner Kehle, welches ich nicht unterdrücken kann.

Scheiße.

Mein Lockenkopf sieht zu mir auf, lässt seine Zunge dabei erneut in mir verschwinden und beobachtet meine Reaktion.

Fuck, Fuck, Fuck!

"Haz."
Ich kralle meine Finger in seine Haare, schließe meine Augen und genieße dieses wundervolle Gefühl.
Und dann benutzt mein wundervoller Lockenkopf den ersten Finger, um mich zu verwöhnen.
"Oh, Scheiße!"
Mein Kopf fliegt hoch, ein Stöhnen folgt.
Wie viele Jahre ist es her, dass ich diesen Part übernommen habe?
Ich weiß es nicht mehr.
Vielleicht sieben Jahre?
Allzu oft habe ich diesen Part eh nie übernommen. Ich war immer lieber der Aktivere.
Aber das hier - scheiße, das hier ist wirklich gut.

Harry wird immer mutiger, nimmt einen weiteren Finger dazu und lässt mich keine Sekunde aus den Augen. Ich kann nicht anders, als lauthals zu stöhnen und merke, wie mein ganzer Körper in Flammen zu stehen scheint.
Dann wandern die Lippen meines Freundes erneut über meinen Körper, wandern hoch und enden schließlich auf meinen Lippen. Zitternd kralle ich mich an meinen Freund, schlinge meine Beine um ihn und ziehe ihn so eng an mich heran, dass kein Blatt mehr zwischen uns passt.
Und dann merke ich, wie Harry seine Finger ersetzt.
"Fuck."
Ich presse meine Augen zusammen, merke seine Lippen an meinem Hals und versuche dieses Ziehen zu ignorieren.
"Ich liebe dich, Sun."
Ein weiteres Stöhnen entweicht meinem Mund. Antworten kann ich gerade nicht.
Langsam beginnt er sich zu bewegen, verwöhnt mich dabei weiterhin mit seinen Lippen und ich fange an es zu genießen. Das Ziehen wird weniger, die Lust steigt und schon bald tausche ich das Stöhnen gegen erregtes Wimmern.
Und als mein Lockenkopf dann meine Erektion in die Hand nimmt, diese im gleichen Takt zu seinen Stößen bearbeitet, dauert es nicht lange, bis ich die Lust nicht nicht mehr halten kann und mich ergebe.
Ich lasse es über mich hereinbrechen, genieße das Beben, welches durch meinen Körper geht und genieße in vollen Zügen meinen Orgasmus, dicht gefolgt von meinem Freund, der mit einem leisen "Ich liebe dich" über mir zusammensackt und mich in eine neue Welt katapultiert.

Der Kunsthändler Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt