Als ich nach einer Weile in Harrys Bett aufwache, ist es bereits später Nachmittag.
Gähnend richte ich mich auf, strecke mich einmal und bequeme mich dann aus dem Bett, um mir einen Pullover überzuziehen. Die Uniform habe ich vor dem Schlafen schon gegen eine Jogginghose eingetauscht.
Ob Harry schon zu Hause ist?Ich verlasse das Schlafzimmer und mache mich auf die Suche. Als ich in der Eingangshalle ankomme, höre ich Stimmen aus dem Esszimmer und als ich dieses betrete, sehe ich, dass mein Freund nicht alleine ist.
May und Zayn sind ebenfalls hier.
Mit verschränkten Armen bleibe ich im Türrahmen stehen und es dauert nicht lange, bis Harry mich erblickt und freudestrahlend aufsteht. "Darling!" freut er sich, will auf mich zukommen, doch ich hebe warnend eine Augenbraue, weshalb er skeptisch stehen bleibt.
"Ich habe dir gesagt, dass er sauer ist", murmelt May, steht ebenfalls auf und zieht ihren Freund auf die Beine. "Wir gehen dann mal... Dinge machen", kommt es murmelnd von May, die zusieht, dass sie und Zayn schnellstmöglich den Raum verlassen."Ähm... hast du gut geschlafen?", fragt Harry unsicher und versucht sich an einem kläglichen Lächeln.
"Dein beschissener Ernst?"
"Naja...", beginnt er, knetet seine Hände ineinander und sieht durch den Raum. "Ich habe extra das Bett neu beziehen lassen, damit du es auch ja gemütlich hast und Norma hat Lavendelduft versprüht. Sie meint, dass man dann besser schlafen kann."
Genervt verdrehe ich meine Augen.
"Das meine ich nicht und das weißt du ganz genau!"
Ein Seufzen erklingt, dann sieht er mich endlich an. Sein Blick ist schuldbewusst und man merkt ihm das Unbehagen deutlich an. Doch das interessiert mich in diesem Moment nicht die Bohne.
"Drei Stück? Drei beschissene Gemälde, Harry?! Dein fucking Ernst?"
"Ich-"
"Nicht nur, dass wir wegen dieser Scheiße schon wieder nur die Nachtschichten machen müssen, nein, jetzt lässt du uns auch noch von einem Tatort zum nächsten flitzen und ich drehe innerlich jedes Mal durch und hoffe, dass du bereits weg bist, wenn wir ankommen? Willst du mich fertigmachen? Ist es das?"
"Lo-"
"Nein! Ich habe auf diese Scheiße kein Bock mehr, Harry."
Geschockt weiten sich seine Augen, zitternd schluckt er und kommt einen Schritt auf mich zu. Angst erscheint auf seinem Gesicht, als ein weiterer Schritt in meine Richtung folgt.
"Wie... wie meinst du das?", möchte er unsicher wissen und überbrückt die letzten Zentimeter zu mir.
"Die Nachtschicht macht mich fertig, dieses ganze Spiel macht mich fertig... ich...-" genervt schließe ich meine Augen und merke im nächsten Moment, wie Harry seine Arme um mich schlingt.
"Ich habe drei Gemälde zurückgebracht, weil ich so schnell wie möglich fertig werden möchte. Immerhin habe ich hier noch ganze zwölf Stück herumstehen und die muss ich alle noch bis zu deiner Frist loswerden. Ich habe gedacht, wenn ich drei Stück wegbringe, dann bin ich schneller fertig."
Frustriert atme ich aus und merke, wie der Druck um meinen Oberkörper fester wird.
Erneut herrscht wenige Minuten Stille.
"Du... du machst dir Sorgen?"
Empört schnaufe ich auf und entferne mich ein Stück von ihm.
"Natürlich mache ich mir Sorgen, du Idiot! Immerhin habe ich keine Lust dich zu verhaften, oder dabei zuzusehen, wie es einer meiner Kollegen tut."
Zögerlich nickt er.
"Und wenn ich dir eine Nachricht schreibe, sobald ich weg bin? Dann musst du dir darum keine Gedanken machen."
"Klar, damit ich noch mehr mit dir unter einer Decke stecke, oder was?"
Schmunzelnd neigt er seinen Kopf und betrachtet mich.
"Nun, das ist ja jetzt nicht verboten und wenn es nach mir ginge, dann würden wir nichts anderes machen, als den lieben, langen Tag unter meiner Decke zu liegen."
Auch wenn ich sauer sein müsste, bringt mich dieser Satz ungewollt zum Schmunzeln.
"Idiot"
Harry grinst und haucht mir einen Kuss auf die Nasenspitze.
"Es sind doch nur noch wenige Tage, Love. Wir schaffen das. Und du wirst sehen, dass ich mein Versprechen einhalten werde. Sobald das letzte Gemälde wieder an seinem richtigen Ort ist, werde ich mich benehmen und bin der Vorzeigefreund Nummer Eins."
Ein frustrierter Laut verlässt meinen Mund und innerlich verfluche ich mich zum millionsten Male.
"Ich habe doch eh keine andere Wahl", grummele ich und bin bemüht, sauer zu klingen.
"Zwölf Gemälde, Love. Das sind nicht mehr viele. Und heute Nacht werde ich erneut drei Stück wegbringen. Dann sind es nur noch neun."
Wow. Rechnen kann er immerhin.
"Lou..."
"Dann schreib mir eben", motze ich und will meine Arme verschränken, doch Harry ist schneller und schnappt sich meine Hände. "Ich liebe dich, Love"
Nickend verdrehe ich meine Augen, doch das reicht meinem Freund nicht. Er löst eine Hand von meiner und legt sie stattdessen auf meine Wange. Seine warme Hand verursacht das gerade verhasste Kribbeln in meinem Körper und lässt mich erneut genervt seufzen.
"Officer..."
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Der Kunsthändler
FanficDie Polizei ist schon eine lange Zeit auf der Suche nach dem Kunstdieb "Picasso". Leider kann er jedes Mal aufs Neue unbemerkt vom Tatort verschwinden und hinterlässt eine exakte Kopie der Gemälde, die er an sich nimmt. Kunsthändler und Experte Har...