Für mich ist das okay

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Nachdem ich Feierabend gemacht habe, suche ich fieberhaft in meiner Wohnung nach dem Gegenstand, den ich für Harrys Besuch heute brauchen werde. Es ist schon Ewigkeiten her, dass ich sie benutzt habe, aber irgendwie habe ich das Gefühl, als wenn es diesem wundersamen Lockenkopf ziemlich gut gefallen könnte.
Als ich sie gefunden habe, lege ich sie neben mein Bett und hole erstmal meinen wohlverdienten Schlaf nach. Nachtschichten schlauchen und bringen den ganzen Tag durcheinander, aber sie gehören nun mal dazu.

Punkt fünfzehn Uhr stehe ich ausgeschlafen, geduscht und angezogen in meiner Wohnung, den Gegenstand in meiner hinteren Hosentasche. Ich habe meine Uniformhose an, weiß genau, dass Harry diese verdammt scharf findet. Dazu habe ich meine Jacke übergeworfen, auf mein Hemd habe ich gleich verzichtet. Es landet so oder so gleich wieder in der Ecke. So spare ich wenigstens Zeit.
Als es klingelt, kann ich mein Grinsen nicht verbergen und voller Vorfreude eile ich zu meiner Wohnungstür und betätige den Summer für das Erdgeschoss.
Schwere Schritte machen sich auf den Weg nach oben und als dieser unglaublich heiße Lockenkopf um die Ecke biegt, wird mein Grinsen breiter und meine Lenden ziehen verdächtig.
"Officer".
Harrys Stimme ist dunkel und rau, als er vor mir zum Stehen kommt und mit einem glühenden Blick mustert er mich. Stumm mache ich einen Schritt zur Seite, lasse ihn somit in meine Wohnung und verriegel sogleich meine Tür, als er in meinem Flur steht. Die Luft knistert schon jetzt und am liebsten würde ich direkt hier im Flur über ihn herfallen - aber alles zu seiner Zeit.

Der Kunsthändler hängt seine Jacke an meine Garderobe, stellt die Schuhe ab und dreht sich dann wieder zu mir. Erneut gleitet sein Blick über meinen Körper, ein Grinsen auf seinen Lippen erscheint, sein Blick durchdringend.
"Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, Sie wollen mich verführen, Officer".
"Nun", beginne ich, gehe einen weiteren Schritt auf ihn zu und lasse ihn nicht aus den Augen. "So gerne ich das auch machen würde, leider steht die Verhaftung aus."
Harry gibt ein "Mhh" von sich, während er sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn klopft. "Erregung öffentlichen Ärgernisses. Stimmt, da war ja was". Nickend greife ich in meine hintere Hosentasche. "Dann wollen wir mal".
Ich hole die Handschellen heraus und lasse sie an einem Finger vor Harrys Augen baumeln. Seine Augen weiten sich einen Moment, dann setzt er sein Grinsen wieder auf. "Handschellen?". Ich nicke, öffne den Verschluss und sehe ihn auffordernd an. "Es besteht Fluchtgefahr."
Sanft greife ich nach seinen Händen, drehe diese auf seinen Rücken und lege die Plüschhandschellen an. Meine eigenen vom Dienst wollte ich nicht nehmen. Diese Dinger sind einfach viel zu scharfkantig und ich möchte ungern dafür verantwortlich sein, dass dieser hübsche Mann mit kaputten Handgelenken durch die Gegend rennen muss. Zudem können sie nach einer Weile unangenehm scheuern und das kann ganz schön wehtun.

Ich führe Harry in mein Schlafzimmer, drapiere ihn vorsichtig auf meinem Bett und löse eine der Schellen wieder, damit ich seine Hände über seinen Kopf legen und ihn anschließend an meinem Bettgestell festmachen kann.
Die Augen des Kunsthändlers beobachten mich genau, pure Erregung ist in ihnen zu erkennen und sorgen für unglaubliche Hitze in mir.
"Kann ich irgendetwas machen, damit Sie mich laufen lassen, Officer?".
"Glaub mir, Darling, wenn wir fertig sind, willst du nicht mehr laufen".

Harrys lautes Stöhnen hallt wenig später durch meine Wohnung. Immer wieder zieht er an den Handschellen, versucht sich zu winden, während er immer wieder seine Augen verdreht.
Bei unserem Vorspiel ist er bereits einmal gekommen, ist dadurch nun noch empfindlicher, doch das hält mich nicht auf.
Meine Hände gleiten über seinen sinnlichen Körper, unglaubliche Hitze breitet sich in mir aus und auch ich kann mein Stöhnen nicht unterdrücken. Er fühlt sich einfach viel zu gut an und dieser Anblick von ihm, an mein Bett gefesselt und komplett genießend, bringt mich fast um.
Immer wieder stoße ich in ihn. Mal fest, mal sanft und langsam und immer, wenn ich diesen einen, gewissen Punkt treffe, kommt ein entzückender Laut über die Lippen des Lockenkopfes.
Meine Hand wandert zu seiner Mitte, umfasst die harte Erektion und beginnt, ihn auch dort zu verwöhnen. Sein Stöhnen wird lauter, meine Bewegungen schneller und der Griff um ihn fester. Sein Becken kommt mir entgegen, zeigt mir, dass er mehr will und das soll er bekommen.
Meine Stöße sind fest und als ich meinen Daumen immer wieder über seine Spitze gleiten lasse, kann er nicht mehr an sich halten und erlebt seinen zweiten Höhepunkt an diesem Tag.
Zitternd ergießt er sich in meiner Hand, während er so verdammt eng um mich wird, dass auch ich es nicht mehr länger aufhalten kann und mich einfach hingebe.
Schwer atmend öffne ich mit einer Hand die Handschellen, entferne mich vorsichtig aus ihm und greife nach einem Taschentuch, welches griffbereit neben meinem Bett steht. Harry atmet schnell, seine Augen sind geschlossen und seine Arme liegen reglos neben seinem Körper, dir Handschellen noch an seiner linken Hand.
Ich mache uns notdürftig sauber, entferne dann die Taschentücher und das Kondom, ehe ich auch die Handschellen von seinem Handgelenk löse.
Als der Kunsthändler dann seine Augen öffnet, trifft mich fast der Schlag, so unglaublich heiß sieht er aus.
"Laufen alle Verhaftungen so ab?", möchte er mit heiserer Stimme wissen, während ich mich zu ihm in das Bett lege und die Decke über uns ausbreite. Grinsend schüttele ich meinen Kopf, drehe mich auf die Seite und sehe den hübschen Mann neben mir an. Sein Kopf neigt sich, seine Augen liegen auf mir. "Nicht immer".
"Nun, ich glaube, ich muss erneut kriminell werden, damit ich wieder verhaftet werde".

Wir bleiben eine Weile in meinem Bett liegen, starren auf den Fernseher an der Wand, als Harry sich irgendwann aufsetzt und nach seinen Klamotten greift.
"Ich werde dann mal verschwinden".
Er steht auf und zieht sich seine verdammt enge Boxershorts über, lässt mich bei diesem Anblick fast sabbern und sofort schüttele ich meinen Kopf. "Du musst nicht gehen. Du...du kannst auch hier bleiben".
Der Lockenkopf hält in seiner Bewegung inne und sieht mich an. "Ich soll hier bleiben?". Ich nicke. "Für mich ist das okay". Leises Lachen kommt aus seinem Mund. "Und ich dachte, nach einem One-Night-Stand muss man verschwinden".
Jetzt muss ich ebenfalls lachen und verdrehe spielerisch meine Augen. "One-Night-Stand kann man das aber nun wirklich nicht mehr nennen, findest du nicht?". "Da hast du wohl recht", schmunzelt er, zieht dann aber seine Hose an und beugt sich über das Bett. Sein Gesicht schwebt über meinem und am liebsten würde ich direkt weiter machen.
"So gerne ich dieses verlockende Angebot annehmen würde, aber ich muss leider noch zur Arbeit". Er küsst mich, kurz, aber verlangend, ehe er sich von mir entfernt und nach seinem Hemd greift.
"Arbeiten? Du warst doch heute schon arbeiten?".
Seufzend nickt er, knöpft sein Hemd zu. "Die Japaner richten sich mit ihren Auktionen aber leider nicht nach meinen Arbeitszeiten."

Der Kunsthändler Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt