number one

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"But he doesn't know who I am and he doesn′t give a damn about me" Teenage Dirtbag - Wheatus

...

"Cut!", rief Zayn und stieß einen Seufzer aus. "Nochmal!"

Ich sah, wie Eleanor mit den Augen rollte und innerlich tat ich es ihr gleich. Langsam hatte ich wirklich keine Lust mehr. Schon den ganzen Vormittag drehten wir an dieser einen beschissenen Filmszene und meine Finger waren inzwischen so arschkalt, dass ich sie nicht einmal mehr spürte. Zwar war von dem Schnee von gestern Abend nur noch dieser eklige nasse Matsch über, aber der reichte völlig aus, um aus meinen Füßen zu zwei Eisblöcke zu machen und dabei trug ich schon meine superdicken gefütterten Winterstiefel.

Seit Wochen arbeiteten wir bereits daran und langsam war ich es wirklich leid, weil Zayn einfach nie zufrieden war. Er wollte sich mit diesem Film für einen Wettbewerb anmelden, bei welchem man ein Stipendium für eine Filmschule gewinnen konnte. Und weil wir nun mal seine Freunde waren, hatten wir uns natürlich bereit erklärt, ihm als Schauspieler zur Verfügung zu stehen. Nie hätte ich gedacht, dass das so anstrengend werden würde.

Frustriert lehnte ich meinen Kopf gegen Nialls Schulter. "Ni, ich will nicht mehr. Mach was."

"Ich hab auch keinen Bock mehr", murrte Eleanor. "Können wir nicht kurz reingehen und uns aufwärmen? Wir können es doch danach nochmal probieren."

Zayn seufzte erneut, nickte dann jedoch und begann, sein Filmequipment zusammenzusammeln. Eleanor griff derweilen bereits nach meiner Hand und zog mich in Richtung Haus. Während Niall noch kurz bei Zayn blieb, gingen Eleanor und ich in die Küche von Zayns Elternhaus, wo meine beste Freundin nun begann, alle möglichen Schubladen zu öffnen.

"El, was machst du?", lachte ich.

"Ich will heiße Schokolade haben. Weißt du, wo hier irgendwo Töpfe sind?"

Ich trat neben sie und öffnete einen Schrank direkt über ihrem Kopf. Sofort erhellte sie ihre Miene und sie griff nach einem der Töpfe, um ihn auf den Herd zu stellen. "Ah, danke!"

Ich beobachtete, wie sie vier Tassen heraus kramte und anschließend Milch in den Topf füllte, um sie zu erwärmen. Mit einem schelmischen Grinsen drehte sie sich zu mir um und stützte sich mit ihren Händen dabei an der Arbeitsfläche hinter sich ab. "Okay und jetzt erzähl mir alles!"

"Was meinst du?"

"Komm schon, Hazza." Sie rollte mit den Augen. "Glaubst du etwa, mir ist nichts von deiner Knutscherei zu Ohren gekommen?"

Sofort erhitzten sich meine Wangen und ich konnte nicht verhindern, wie ein Bekloppter grinsen zu müssen. Ich räusperte mich und kratzte mir ein wenig verlegen am Hinterkopf. "Ich war besoffen... Wir haben halt ein bisschen rumgeknutscht, es war jetzt nichts besonders krasses..."

Sie hob eine Augenbraue.

Ich spürte, wie mein Grinsen wuchs, als ich daran zurück dachte. Wie er mich gehalten hatte... wie er seinen Körper eng an meinen gepresst hatte... wie unfassbar gut er küssen konnte... und diese Augen... heilige Scheiße, diese Augen...

"Soso, es war also nichts besonders krasses?"

Ertappt biss ich mir auf die Unterlippe. "Es war schon ganz geil... Aber ich bin deswegen jetzt nicht schwul oder so, also ich meine, weil er ein Mann war. Das heißt ja nichts. Also er war offensichtlich schwul, weil ich mein, der sah schon so aus, mit Makeup und so weißt du. Aber ich bin nicht schwul."

Ihre Miene verfinsterte sich. "Was soll das denn jetzt heißen? Weil er Makeup getragen hat, ist er automatisch schwul oder was? In welchem Jahrhundert lebst du bitte?"

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt