number fourtyfour

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"Stab me right through the heart. If I had to give you up, I'd be dead the day you're gone" dead the day ur gone - Matt Hansen

...

Louis' Eltern hatten mich bei Eleanor abgesetzt, nachdem ich sie darum gebeten hatte und jetzt saß ich mit meiner besten Freundin auf der Couch im Wohnzimmer und spielte Videospiele, damit ich nicht die ganze Zeit an Louis denken musste. Natürlich funktionierte das nicht.

"Hazzy...?", murmelte Eleanor irgendwann, nahm ihren Blick dabei jedoch nicht vom Fernseher, damit sie diese Runde Mario Kart nicht auch noch verlieren würde.

"Hm?", machte ich und pfefferte einen roten Panzer auf sie.

"Du Arsch!", stieß sie aus, als ich sie getroffen hatte, während ich nun ins Ziel raste und die dritte Runde in Folge gewann.

Ich warf meinen Controller beiseite und griff in die Schüssel Chips, die vor uns auf dem Couchtisch stand. Dann wandte ich mich ihr zu. "Was wolltest du denn fragen?"

Eleanor tat noch ein paar Sekunden beleidigt, doch dann kriegte sie sich wieder ein und griff ebenfalls nach den Chips. "Ich weiß, das L-Wort ist heute tabu, aber..." Sie grinste. "Aber das an deinem Hals ist eindeutig ein Knutschfleck und ich bin deine beste Freundin, deshalb habe ich das Recht, alles zu erfahren."

Ich musste lachen. Trotzdem konnte ich nicht leugnen, dass die Erinnerung an meinem Herzen nagte.

"Habt ihr etwa...?"

"Wir waren Zelten..." Jetzt musste ich selbst grinsen. "Und... und irgendwie ist es dann halt passiert. Und heute morgen... da waren wir dann halt nochmal zusammen duschen und so..."

"Oho, duschen also?" Sie wippte mit den Augenbrauen.

Ich warf einen Chip nach ihr und verdrehte die Augen. "Du bist doch blöd."

"War es denn gut?"

"Fuck, ja", grinste ich und erwischte mich dabei, wie ich daran zurück dachte. Wie er mich geküsst hatte... Wie er mich gehalten hatte... Mir tat jeder Mensch leid, der noch nie so von jemandem geküsst worden war.

Wo Louis jetzt gerade wohl war? Inzwischen musste er bereits abgehoben haben, vielleicht war er noch über Deutschland, vielleicht war er aber auch schon viel weiter weg. Am liebsten mochte ich überhaupt nicht daran denken. Nicht daran denken, wo er war, was er machte oder an ihn im Allgemeinen. Doch ich konnte meinen Kopf einfach nicht ausschalten. Ständig tauchte sein Gesicht darin auf. Ich spürte sogar manchmal noch seine Hände an meinen Wangen, wie sie mein Gesicht gehalten hatten.

Doch dann erinnerte ich mich an das, was er heute morgen zu mir gesagt hatte. Dass er immer bei mir sein würde und dass ich mich, wann immer ich mich einsam fühlte, daran erinnern sollte, wie sehr er mich liebte. Ich wünschte, er wüsste, wie sehr ich ihn liebte. Ich hatte es ihm sagen wollen, das hatte ich wirklich. Doch irgendwie hatte ich dann doch den Schwanz eingezogen. Warum war ich bloß so ein Schisser? Warum sagte ich ihm nicht einfach, dass ich ihn liebte? Was sollte denn schon passieren?

Ich würde es ihm sagen, wenn er wieder kam. Das würden meine ersten Worte zu ihm sein.

"Hör auf, an ihn zu denken!", unterbrach Eleanor plötzlich meinen Gedankengang und boxte mir gegen die Schulter. "Das war unsere Abmachung."

"Das war deine Abmachung."

"Wie geht es Mick eigentlich?", wechselte sie das Thema und startete eine neue Runde Mario Kart. Wie immer wählte ich Yoshi aus, weil das einfach meine absolute Lieblingsfigur war, während Eleanor wie bereits die Runden zuvor Bowser nahm. "Ich mach dich platt!", schwor sie mir und wählte den Regenbogen Boulevard als Strecke aus.

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt