number fiftysix

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"Has it been long enough that you can forgive me? Just because it didn't work doesn't mean it's meaningless to me" Chicago - Louis Tomlinson

...

Als ich am Morgen mit Gemma und Steven frühstückten, kamen wir irgendwie auf Emrah zu sprechen, denn um ehrlich zu sein hatte mich unser Streit und die Tatsache, dass wir seit einer Woche kein einziges Wort mehr miteinander gewechselt hatten, total fertig.

"Ich verstehe, warum du wütend bist", murmelte Gemma, nachdem sie von ihrem Brötchen abgebissen hatte. "Aber andererseits hat er auch einen Punkt. Ich mein... angenommen Louis hätte sich von seinem Ex getrennt und dich dann geküsst... Was hättest du gemacht?"

Ich wollte sagen, dass ich ihm zu verstehen gegeben hätte, mich nicht zu küssen, weil ich noch Gefühle für ihn hatte und dass das die vernünftigere Entscheidung gewesen wäre. Doch das wäre gelogen. Ich seufzte. "Ich hätte ihn zurück geküsst."

"Siehst du. Ich bin mir sicher, dass Emrah dir nicht wehtun wollte und wahrscheinlich ist ihm bewusst, dass das, was er getan hat nicht richtig war auch, wenn es sich in dem Moment so angefühlt hat."

"Ich will einfach nicht mehr mit ihm streiten. Ich vermisse ihn."

"Hast du ihm das gesagt?"

Ich schüttelte den Kopf. "Ich hab ihm gesagt, dass er mir nichts bedeutet... und dabei meinte ich das gar nicht so, aber-..." Ein erneutes Seufzen verließ meinen Körper. "Aber er will jetzt wahrscheinlich überhaupt nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich hab das zwischen uns kaputt gemacht."

"Ich bin mir sicher, dass ihr zwei das wieder hinbekommt", mischte sich nun auch Steven in das Gespräch ein. "Gib ihm einfach ein bisschen Zeit und dann könnt ihr noch einmal in Ruhe darüber reden, wenn ihr beide nicht mehr so wütend aufeinander seid."

"Wir haben keine Zeit. Er fliegt weg und er weiß noch nicht, wann er wieder kommt. Vielleicht kommt er nie wieder. Ich will nicht, dass das zwischen uns steht, solange er weg ist, aber ich weiß nicht, ob er mich im Moment überhaupt sehen will. Oder ob ich ihn sehen will."

"Wann fliegt er denn weg?"

"Samsta-... fuck." Mein Blick fiel auf die große Uhr an der Wand und ich war schneller aufgesprungen, als ich gucken konnte. "Fuck, fuck, fuck", stieß ich aus, während ich ins Wohnzimmer rannte und begann, meine Sachen zurück in meine Tasche zu stopfen. Wie um alles in der Welt hatte ich das vergessen können? Ich würde zu spät kommen, ich würde ihn verpassen, ich würde mich nicht verabschieden können.

"Soll ich dich fahren?" Gemma stand plötzlich neben mir. "Mit dem Zug brauchst du eine Ewigkeit."

"Würdest du?"

"Natürlich. Komm, zieh dir die Schuhe an, wir erwischen ihn bestimmt noch."

"Danke", stieß ich erleichtert aus, schulterte meine Tasche und lief in den Flur, um in meine Schuhe zu schlüpfen.

Ich verabschiedete mich flüchtig von Steven und der Katze, ehe Gemma und ich zu ihrem Auto liefen und sie in Windeseile ausparkte. Und obwohl sie natürlich vorsichtig fuhr, waren wir in nullkommanichts auf der Autobahn.

Während der Fahrt erzählte ich ihr von meinem Abiball, davon, dass Niall mein Date gewesen war und dass ich mit Zayn getanzt hatte. Ich erzählte ihr auch, dass ich ein blaues Kleid getragen habe und sie fragte mich, ob sie Fotos davon sehen dürfte. Ich versprach ihr, sie ihr zu zeigen, wenn ich das nächste Mal bei ihr sein würde. Gemma fragte mich auch, was ich im Moment tat und als ich ihr erzählte, dass ich noch immer im Kino jobbte, bot sie mir an, sich mit mir ein paar Universitäten anzugucken, falls ich noch immer studieren wollte. Um ehrlich zu sein wusste ich nicht, was ich wollte. Irgendwie wollte ich von zuhause weg, doch ich wusste nicht wohin. Was, wenn ich zu weit weg ziehen würde? Wenn ich Niall, Eleanor, Chelsea und Mick nicht mehr sehen würde? Im übrigen musste ich jetzt eh erst einmal meine Sozialstunden im Seniorenheim abarbeiten und konnte deshalb nicht weg. Emrah war letzte Woche auch mit im Gerichtsprozess gewesen, doch wir hatten nicht miteinander geredet. Ihm war angeboten worden, seine Sozialstunden bei einer deutschen Hilfsorganisation, die ihren Sitz im Ausland hatte, abarbeiten zu können. So hatte er seinen Flug nicht stornieren müssen.

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt