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"On again, off again. Love you like oxygen. You don't know what I'd do for you" Habits - Genevieve Stokes

...

Der Eintopf, den Louis mir gemacht hatte, war wirklich nicht schlecht. Anfangs war es ein wenig steif zwischen uns beiden, doch mit der Zeit wurde es besser. Während des Abendbrots redeten wir miteinander, ich erzählte Louis von Mick und Niall und all den Dingen, die ich mit Eleanor und Chelsea zusammen unternommen hatte und er erzählte mir von seinem Klinikaufenthalt. Er erzählte mir von den vielen Freundschaften, die er geschlossen hatte, von den Freizeitangeboten, die er belegen durfte und von seiner Therapeutin, die er jeden Tag sah. Sie schien wirklich nett und lustig zu sein. Er erzählte mir auch, dass er noch nicht so weit war, völlig alleine zurecht zu kommen, dass er nur an den Wochenenden in seiner Wohnung war und das meistens in Begleitung von seiner Familie, Jan oder Joshua.

Jetzt verstand ich auch, warum Joshua vorhin so besorgt gewesen war, uns beide alleine zu lassen. Vor allem nachdem, was ich ihm angetan hatte? Was, wenn all das meine Schuld war? Was wäre passiert, wenn ich nicht mit ihm Schluss gemacht hätte? Hätte er dann nicht versucht-

"Ich kann immer noch nicht glauben, dass du eine Nacht im Knast verbracht hast", lachte Louis plötzlich und riss mich damit aus meinen Gedanken.

Ich musste ebenfalls schmunzeln. "Ich hatte es aber verdient, was soll ich sagen?"

"Was hast du gemalt?"

"So einen großen Smiley mit x-Augen."

"Und, hat sich das gelohnt?"

Ich wog den Kopf hin und her. "Emrah und ich haben uns danach heftig gestritten."

"Oh." Sein Lächeln schwand. "Seid ihr wieder okay miteinander?"

"Ja, naja... Wir haben es nicht richtig geklärt, aber wir sind dann doch im Guten auseinander gegangen, als er abgereist ist."

"Abgereist?"

"Er macht für eine Weile Work and Travel in Australien", erklärte ich. "Und danach will er glaub ich noch nach Afrika und... keine Ahnung. Er will die Welt bereisen. Ich hab keine Ahnung wann oder ob er wieder kommt. Er hat mich auch gefragt, ob ich mitkommen will, aber..." Mein Blick traf den von Louis. "...aber ich wollte bleiben."

"Wie geht es dir damit?"

"Gut, denke ich. Louis, ich..." Ich wich seinem Blick aus. "Ich habe ihn ein paar Mal geküsst."

Ich schluckte und ein beklemmendes Gefühl legte sich über meine Brust. Vielleicht hätte ich das nicht sagen sollen. Nicht, dass ich ihn damit verletzte, was, wenn er-

"Ich bin froh, dass jemand für dich da war", unterbrach er plötzlich meinen Gedankengang und sein Blick verriet mir, dass er seine Worte absolut ernst meinte. Da war kein Fünkchen Eifersucht, kein Fünkchen Wut und kein Fünkchen Traurigkeit in seinen blauen Augen. Das hieß, dass er mich nicht mehr liebte, richtig? Sonst wäre er doch eifersüchtig... zumindest ein klein wenig. Ob er wohl jemanden kennen gelernt hatte? Führte er vielleicht sogar eine Beziehung? Mit einem Mal wünschte ich mir nicht sehnlicher, als in ihn hinein gucken zu können. Ich vermisste die Zeiten, in denen wir uns alles erzählt hatten, in denen wir keine Geheimnisse voreinander gehabt hatten. Die Zeiten, in denen ich ihn gekannt hatte. Jetzt wirkte er beinahe wie ein Fremder.

"Ja ich auch", murmelte ich und nahm einen weiteren Löffel Eintopf.

Wir unterhielten uns noch über allerlei Dinge und immer wieder erwischte ich mich bei dem Gedanken, mir vorzustellen, wie es wäre, ihn zu küssen. Und immer wieder fragte ich mich, wie er sich gerade fühlte, doch ich konnte ihn in keinster Weise einschätzen.

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt