number fourtyseven

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"Keep me, keep me on fire. Keep me honest, keep me kind. Keep me as your finish line" Keep Me - Novo Amor

...

Eine Woche war schnell vergangen. Und heute hatten wir Louis nach Hause gebracht. Johanna hatte mir angeboten, mich mitzunehmen und so saß ich mit Louis auf der Rückbank im Auto, während seine Mutter und seine Schwester Lotti vorne saßen und sich unterhielten.

Louis redete kaum ein Wort, doch seine Hand lag in meiner um sein Kopf ruhte auf meiner Schulter, seine Augen geschlossen. Ich wusste, wie müde er war, wie kaputt sein Körper war von all dem Training, dass er machen musste. Ich wusste wie schlecht er schlief wegen der Albträume, die ihn Nacht für Nacht plagten. Aber jetzt würde es besser werden. Jetzt würde er nach Hause kommen, in sein altes Bett, zu seiner Familie, die ihn liebte und zu seinem Hund, der wieder in seinem Bett schlafen und auf ihn aufpassen würde.

Wir hatten das schlimmste hinter uns.

Jetzt würde alles wieder gut werden.

Ich hatte mir einen Kopfhörer ins Ohr gesteckt, auf dem ich leise Girl in Red hörte, während das andere Ohr, das, welches näher an Louis war, aufmerksam blieb, falls er irgendetwas sagte oder irgendetwas brauchte. Ich sah aus dem Fenster, sah, wie es immer weniger Häuser um uns herum wurden, bis da draußen irgendwann nur noch große Felder und Wiesen waren, auf denen vereinzelt Pferde, Küche oder Schafe standen.

Als wir ankamen, erwartete uns bereits Mark, der Louis aus dem Auto hob und ihn in den Rollstuhl setzte. Johanna schob ihn in Richtung Haustür, als diese bereits von einem kleinen Mädchen geöffnet wurde, welches sofort auf Louis zusprintete und anfing zu weinen, als es auf seinen Schoß kletterte und seine kleinen Ärmchen um seinen Hals schlang.

Louis legte seine Arme um ihren zierlichen Körper und drückte sie fest an sich, übersähte ihr Gesicht mit Küssen und mit einem Mal wurde mir ganz warm ums Herz. Denn er lächelte. Er sah glücklich aus. Glücklicher, als er es all die letzten Wochen gewesen war. Und zum ersten Mal nach dem Unfall glaubte ich wirklich daran, dass es besser werden würde. Dass er irgendwann vielleicht wieder ganz der Alte sein würde.

Doch lange konnte er seine kleine Schwester nicht im Arm halten, denn als nächsten kam Clifford aus der Tür gestürmt und sprang an ihm und dem kleinen Mädchen auf seinem Schoß hoch, schleckte beiden überglücklich durch deren Gesichter und wollte gar nicht mehr aufhören, aufgeregt zu bellen und mit dem Schwanz zu wedeln.

Ich lachte und zog das Zotteltier am Halsband von seinem Herrchen weg, woraufhin der Hund nun mich attackierte und an mir hochsprang. Schließlich hatten auch wir beide uns seit einer gefühlten Ewigkeit nicht gesehen.

Nach und nach kamen alle von Louis' Geschwistern nach draußen und sogar Ernest und Doris, die zweijährigen Zwillinge brachte Felicite, seine sechzehnjährige Schwester, auf dem Arm nach draußen, um sie ihrem Bruder auf den Schoß zu setzen, nachdem die kleine Phoebe wieder davon herunter gerutscht war. Oder war es Daisy? Ich kannte all Louis' Geschwister von Fotos, aber Zwillinge auseinander zu halten und das nur von Bildern war nun wirklich keine leichte Aufgabe.

Doch meine Vermutung bestätigte sich, als das zwölfjährige Mädchen nun zu mir kam und begann, auf mich einzuplappern. "Du bist Haz, richtig?", grinste sie und ihre blauen Augen leuchteten mich neugierig an. "Ich bin Phoebe oder Phebs, wie du willst." Sie kicherte. "Du bist mit meinem Bruder zusammen, richtig? Ihr seit ein Paar, oder?"

"Ja, das sind wir", stimmte ich zu.

"Dann weißt du wie das geht? Mit Verliebtsein und so meine ich. Weil in meiner Klasse da ist so ein Junge, der heißt Tom und ich finde den richtig toll und er mich glaub ich auch aber ich bin mir nicht sicher und deshalb dachte ich, ich frage dich mal, weil du dich ja auskennst mit so etwas..."

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt