Only For The Brave - Larry Stylinson

number fourteen

"Don't think I could forgive myself. I'm sorry for the ways that I used you" Happiest Year - James Young

...

Ich wurde von Clifford geweckt, der nicht gerade elegant auf mich drauf sprang und mitten auf meinem Oberkörper landete. "Ouch, pass doch auf", knurrte ich und öffnete die Augen. Ich brauchte eine Weile, um mich zu orientieren und festzustellen, dass ich mich nicht in meinen eigenen vier Wänden befand, sondern in Louis'.

Und dann erschienen auch die Bilder von heute Nacht in meinem Kopf.

Wir hatten uns geküsst, Louis und ich. Mehrmals.

Ein beklemmendes Gefühl machte sich in meiner Brust bemerkbar, als ich daran dachte, was ich zu ihm gesagt hatte. Nur heute Nacht. Ich schluckte. Und ich betete, er hatte es nicht falsch aufgenommen. Ich wollte Louis, ich wollte ihn mehr als alles andere auf dieser Welt. Und ich hatte ihn ausgenutzt... hatte ich doch, oder nicht? Ich hatte ihn benutzt, um mich abzulenken, um meinen Kummer zu vergessen. Und wenn er jetzt dachte, ich wäre wie all die anderen? Wie dieser widerliche Typ, der sich an ihm aufgegeilt hatte? Was wenn er dachte, er würde mir nichts bedeuten? Was wenn-

Stop.

Einatmen. Ausatmen.

Alles wird gut.

Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. Dabei fiel irgendetwas aus meiner Hand und auf den Boden. Ich runzelte die Stirn. Was zur Hölle? Ich bückte mich und hob ein zusammengeknülltes Blatt Papier auf. Verwirrt entfaltete ich es.

Guten morgen, Schlafmütze.
Dein Frühstück steht im Kühlschrank und eine Zahnbürste habe ich dir ins Badezimmer gestellt (die grüne). Wenn du duschen möchtest, kannst du das gerne tun, Handtücher findest du im Schrank im Badezimmer (das Badezimmer ist neben der Küche rechts).
Wäre lieb, wenn du Clifford nach unten bringst, Liam holt ihn heute Nachmittag zum Gassi gehen (er weiß, wo er den Schlüssel findet).
Ich hab dich eingeschlossen (damit du nicht geklaut wirst ;)) den Schlüssel findest du am Schlüsselbrett neben der Tür. Schließ bitte ab, wenn du gehst und bring mir den Schlüssel einfach mit, wenn wir uns das nächste Mal sehen (keine Sorge, ich habe mehrere Ersatzschlüssel).
Sonst noch was? Nein, ich glaube nicht. Fühl dich frei und wie Zuhause, mach bitte nichts kaputt, ich bin nicht gegen verirrte Welpen versichert.
Lou

PS: Ruf mich an, wenn du dich nicht besser fühlst. Oder schreib mir.

PPS: Du kannst solange bleiben, wie du möchtest.

Ich spürte, wie mein gefühlsduseliges Herz einen aufgeregten Hüpfer machte. Das war so unglaublich niedlich von ihm. Und es hieß auch, dass er mich nach gestern nicht vollkommen abgeschrieben hatte, oder?

Außerdem hatte er mit Lou unterschrieben. Lou. Wollte er jetzt, dass ich ihn Lou nannte? Bisher hatte ich immer nur Louis zu ihm gesagt, ich war mir nie sicher, ob wir uns für Lou nahe genug standen. Wobei nach gestern... ich glaubte kaum, dass ich ihm viel näher hätte sein können.

Mit gemischten Gefühlen erhob ich mich und trottete ins Badezimmer, um mich zu waschen und fertig zu machen. Anschließend betrat ich sein Ankleidezimmer und suchte nach dem Hoodie, den ich gestern getragen hatte, doch ich fand ihn nicht. Stattdessen nur eine weitere Notiz, die auf meiner Jeans lag.

Den Hoodie habe ich mir als Pfand für den Schlüssel geborgt. Nur um sicher zu gehen, dass du ihn mir auch wirklich wieder gibst. Ganz ohne hinter Gedanken. Ehrlich.

Ich musste grinsen, bei dem Bild, welches mir im Kopf erschien, als ich mir Louis in meinem Hoodie vorstellte. Einfach zu niedlich.

Mir blieb also nichts anderes übrig, als mir einen seiner Hoodies zu borgen und ihn mir über zu werfen. Anschließend ging ich in die Küche und öffnete den Kühlschrank, um zu sehen, ob sich dort tatsächlich ein Frühstück für mich befand. Und ich wurde fündig: eine Schüssel, auf welcher ein Klebezettel angebracht war, auf welchem er meinen Namen notiert hatte.