number thirtysix

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"And I don't want the world to see me 'cause I don't think that they'd understand. When everything's made to be broken I just want you to know who I am" Iris - The Goo Goo Dolls

...

"Wie sehe ich dich denn an?", fragte Louis nun. Noch immer saß ich auf seinem Schoß und strich mit meinen Fingern über seine nackte Brust. Er fühlte sich so gut an. Weil ich nicht aussprechen konnte, was ich eben gedacht hatte, zuckte ich mit den Schultern. "Ich weiß nicht. So wie du mich ansiehst eben." Jetzt lachte Louis. "Du redest wirr." Auch ich musste grinsen. "Ich bin betrunken."

Seine Hände glitten von meiner Hüfte hinunter zu meinen Oberschenkel. Liebevoll strich er darüber und löste dadurch ein heftiges Prickeln in meinem Inneren aus. Ich konnte nicht verhindern, zu lächeln. "Was ist?", hakte er nach, hörte dabei allerdings nicht auf, mich zu berühren. "Nichts..." Ich lehnte meine Stirn gegen seine, schloss die Augen. "Schmetterlinge..." Sofort merkte ich, wie sich meine Wangen erhitzen und ich biss mir auf die Unterlippe. Ich sollte anfangen, über meine Worte nachzudenken, bevor ich sie aussprach.

Louis lächelte. "Du bist süß." Dann lehnte er sich vor und küsste mich, legte dabei seine Hände an meine Wangen und hielt mein Gesicht so vorsichtig, als wäre es das wertvollste, dass er jemals in den Händen gehabt hatte.

Er küsste mich lange und sehr gefühlvoll und als wir uns voneinander lösten, brauchten wir beide einen Moment, bis wir unsere Sprache wieder fanden. Ich war die erste, die die Stille durchbrach. "Ich möchte dich halten", murmelte ich dabei und legte meine Arme um seinen Hals, ließ meinen Körper gegen seinen fallen. Louis küsste meine Schläfe und glitt dann mit seinen Händen unter mein Shirt, wo er begann, mir den Rücken zu kraulen. Seine Finger streiften den Verschluss meines BHs. Ich spürte, wie er die Träger ein wenig anzog, dann wieder löste und anschließend fort fuhr, mir über den Rücken zu streichen.

"Der ist viel zu eng für dich... Darf ich fragen, woher du den hast?" "Von meiner Schwester." "Möchtest du dir mal einen eigenen besorgen, der dir auch passt? Wenn du dich nicht alleine traust, komme ich auch mit dir mit."
Ich atmete einmal tief durch und nickte schließlich. Denn ich hatte selbst schon oft darüber nachgedacht, aber mich nie getraut, ihn zu fragen. Und alleine... Was, wenn ich einen komischen Spruch bekommen würde? Was, wenn ich schief angeguckt werden würde? Was, wenn mir niemand einen verkaufte, weil ich eben nicht dafür gebaut war?

"Tun dir die Schultern nicht weh, wenn das den ganzen Tag schon so eng sitzt?", riss mich Louis Stimme aus meinen Gedanken. "Soll ich dich ein bisschen massieren?" "Würdest du?" Sofort stimmte Louis zu und fragte mich, ob er ihn mir dafür ausziehen dürfte. Als ich es ihm erlaubte, öffnete er den Verschluss mit einer Hand unter meinem Shirt und sofort beschlich mich das Gefühl, dass er das nicht zum ersten Mal getan hatte.
Bei wie vielen Menschen hatte er das wohl schon gemacht? Wie viele Menschen hatte er schon ausgezogen? Nackt gesehen? Geküsst? Verdammt. Ich sollte endlich mit dem Fakt klar kommen, dass er schon Sex gehabt hatte. Mit anderen Personen. Wie oft war doch unwichtig. Nicht wahr? Würde das etwas ändern? War es wichtig, zu wissen, ob er mit zwei oder mit zwanzig Personen geschlafen hatte? War mir das wichtig?

Schnell schüttelte ich die Gedanken ab und glitt von Louis' Schoß, zog den BH unter meinem Pullover hervor und schmiss ihn achtlos neben das Bett auf den Fußboden. "Soll ich meinen Hoodie auch ausziehen?" "Das ist mein Hoodie, Frechdachs", verbesserte Louis mich und ich wurde sofort rot wie eine Tomate, zog mir das Kleidungsstück dann allerdings über den Kopf und ließ es neben den BH auf den Fußboden fallen, ehe ich mich auf den Bauch legte. Nur einen Wimpernschlag später spürte ich seine warmen Händen auf meinem Rücken. Sanft strich er darüber und platzierte einen Kuss zwischen meinen Schulterblättern.
"Ist das okay?", fragte er leise, wanderte mit seinen Händen nach oben und begann, meine Schultern zu massieren. Ich schloss die Augen. "Was meinst du?" "Dass du so nackt bist... Ich möchte keine Dysphorie auslösen." "Im Moment ist es okay", antwortete ich und zuckte unter seinen Fingern weg, als er einen verspannten Punkt traf. Er schien es zu merken, denn seine Berührungen wurden etwas vorsichtiger.
"Himmel, bist du verspannt...", murmelte er. "Wenn ich dir weh tue, sagst du Bescheid, ja?" Ich brummte zustimmend und begann, mich langsam unter seinen Händen zu entspannen. Er konnte das verdammt gut.

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt