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"'Cause I'm a sinking ship that's burning, so let go of my hand" Half A Man - Dean Lewis

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Hey ihr lieben, ich wollte bloß kurz sagen, dass es auch für dieses Kapitel eine Triggerwarnung gibt. Allerdings würde diese den Verlauf dieses Kapitel so massiv spoilern, dass ich mich entschieden habe, sie an das Ende dieses Kapitels zu stellen. Wer dieses Kapitel unvoreingenommen lesen möchte, kann dies gerne tun, wenn ihr aber wisst, dass euch bestimmte Themen sehr nahe treten, dann lege ich euch zu Herzen, ans Ende dieses Kapitels zu scrollen und euch bewusst zu machen, auf was ihr euch einlasst.

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Mein Herz raste wie wild in meiner Brust, als ich die Stufen zu seiner Wohnung hinauf lief. Ich hatte ihn eine Ewigkeit nicht gesehen. Beinahe ein dreiviertel Jahr war vergangen, seitdem wir Schluss gemacht hatten... beinahe drei Monate seit dem Krankenhausbesuch... drei Monate, seitdem ich ihm zuletzt in die Augen gesehen hatte, seitdem ich seine Hand in meiner gespürt hatte, seitdem ich seine Stimme gehört hatte. Mir war durchaus bewusst, wie unglaublich dumm und naiv ich war. Louis hatte mich fallen gelassen, all diese ganzen Monate hatte ich ihn einen Scheißdreck interessiert. All diese Monate hatte er sich nicht gemeldet. Er hätte mir wenigstens ein "sorry" schreiben können. Stattdessen hatte er getan, als hätte das mit uns niemals existiert. Und dann das im Krankenhaus... Was hatte er damals gemeint? Wovon hatte er geredet? Warum hatte ich ihm mehr Zeit geben sollen?

Und was war es nun, das seine Meinung geändert hatte? Das ihn dazu gebracht hatte, mich anzurufen? Ob es ihm gut ging? Was, wenn er Hilfe brauchte oder in Gefahr war? Oder wollte er einfach nur reden? Hätte ich jemandem Bescheid sagen sollen, dass er angerufen hatte? Vielleicht Josh?

Noch immer besaß ich den Schlüssel für seine Wohnung, doch ich kam nicht dazu, ihn zu benutzen, denn seine Tür stand weit offen. Und er stand direkt vor mir. Er stand. Er stützte sich mit beiden Armen auf seinen Krücken ab, doch er stand. Er stand direkt vor mir. Und er sah so unglaublich gut aus, dass mir ein Stein vom Herzen fiel.

Ja, ich war wütend, ich war verletzt und ich erwartete eine Erklärung von ihm. Doch das hinderte mich nicht daran, dass ich mir noch immer Sorgen um ihn machte. Es war kein Tag vergangen, an dem ich nicht an ihn gedacht hatte, kein Tag, an dem ich mir nicht gewünscht hatte, dass er glücklich werden würde.

Er sah besser aus, als ich es erwartet hatte. Seine Haare waren gestyled, er hatte sich sogar rasiert - das hatte er nach seinem Krankenhausaufenthalt nie getan - und er trug keine Jogginghose und einen Hoodie, sondern eine graue  Baggyjeans und ein schwarzes Top mit roten Ornamenten. Es war sein Lieblingsoberteil. Darüber hatte er eine graue Strickjacke gezogen.
Doch das allerschönste an ihm waren seine Augen. Sie leuchteten förmlich, strahlten mir entgegen, so glücklich, so lebhaft. Er lächelte, als sich unsere Blicke trafen.

"Du bist gekommen."

"Du hast mich gerufen."

Plötzlich tauchte Joshua hinter ihm auf und auch er lächelte, als er mich sah. Sie begrüßte mich, zog mich in eine Umarmung und drehte sich dann zu Louis um. "Wehe, du baust scheiße, ja? Ich halte meinen Kopf für dich in die Schlinge, wenn du mich hintergehst, dann-"

"Josh", unterbrach Louis ihn. "Mach dir keine Sorgen."

"Schön", seufzte Joshua. Ich fragte mich, worüber die beiden sprachen, doch ich war mir nicht sicher, ob ich das Recht hatte, es zu erfahren. Joshua wandte sich mir zu. "Pass auf ihn auf, ja? Ich bleibe in der Nähe. Ruf mich an, wenn irgendetwas ist, auch bei einer Kleinigkeit, versprichst du mir das?"

Ich nickte.

Dann ging er an mir vorbei und die Treppen nach unten. Louis und ich waren alleine. Und als er einen Schritt zurück trat, kam ich seiner unausgesprochenen Einladung nach und folgte ihm ins Innere seiner Wohnung. Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, zog ich meine Jacke aus und stellte meine Schuhe in sein Regal.

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt