number fourtynine

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"We almost never speak. I don't feel welcome anymore. Baby what happened? Please tell me 'cause one second it was perfect, now you're halfway out the door" Forever & Always (Taylor's Version) - Taylor Swift

...

Als ich eine gute halbe Stunde später mit meinem geschulterten Rucksack vor der Tür zu Emrahs WG stand, wurde mir ganz mulmig zu Mute. Das hier war okay, nicht wahr? Denn ich konnte mir vorstellen, dass Louis nicht begeistert sein würde, wenn ich ihm erzählen würde, dass ich bei Emrah übernachtet hatte. Aber Emrah und ich waren nur Freunde, nicht mehr als das. Und Louis wollte mich nachts nicht bei sich haben, dann sollte er sich nicht wundern, wenn ich die Nähe eines Freundes suchte, der im Gegensatz zu ihm für mich da sein wollte.

Ehe ich mich noch weiter in meinen eigenen Gedanken verlaufen konnte, wurde mir plötzlich die Tür geöffnet und ich sah Alex, die mir entgegen grinste. Ihre Haare, die das letzte Mal als wir uns gesehen hatten, rot gewesen waren, leuchteten mir heute in einem hellen pink entgegen und ihr Lächeln war so ansteckend, dass ich mich gleich ein wenig besser fühlte.

"Hey!", begrüßte sie mich und ehe ich mich versah, wurde ich von ihr in eine Umarmung gezogen.

Als wir uns wieder voneinander löste, kam Emrah gerade in den Flur und Alex grinste auch ihn nun an, ehe sie sich wieder an mich wandte. "Ich hab gehört, du kommst du meiner Party nächste Woche? Ich freue mich voll, dass du dabei bist, dann weiß ich nämlich, dass er hier nicht die ganze Zeit in irgendeiner Ecke herum sitzt und Trübsal bläst." Sie wuschelte Emrah durch die blonden Locken und ging dann mit einem "gute Nacht, meine beiden Süßen" durch eine Tür hindurch in einen Raum, der vermutlich ihr Schlafzimmer war.

"Bist du gut hergekommen?", fragte Emrah plötzlich und ich sah zurück zu ihm, direkt in seine dunkelbraunen Augen. "Ich weiß, die Wegbeschreibung war etwas durcheinander..."

"Ich habs gefunden", antwortete ich bloß und stand dann etwas verloren vor ihm.

Warum war ich nochmal hergekommen? Ich hatte Emrah noch nie besucht, geschweige denn bei ihm übernachtet. Und jetzt war ich hier bei ihm und wusste nicht, was ich tun sollte. Ging er überhaupt davon aus, dass ich hier schlief? Schließlich hatte er ja nur gefragt, ob ich vorbeikommen wollte... Was, wenn in seinem Zimmer gar kein Platz für mich war? Was, wenn-

"Na komm schon her." Ehe ich mich versah, war er plötzlich einen Schritt auf mich zu gegangen und hatte mich in eine Umarmung geschlossen. Und wie durch ein Wunder verflog all meine Anspannung und ich legte meine Arme um seinen Hals, kuschelte mein Gesicht an seine Schulter und schloss die Augen, ließ mich von ihm festhalten und genoss diesen Moment.

"So schlimm?", flüsterte er mir fragend zu und ich brachte lediglich ein Nicken zustande, nicht in der Lage, meine Gefühlslage, die ich selbst nicht einmal verstand, in Worte zu fassen.

Emrah hielt mich lange und fest und als er mich danach fragte, ob ich schon etwas gegessen hatte und ich verneinte, bot er mir etwas von dem veganen Curry an, das er vorhin gekocht hatte. So folgte ich ihm in die Küche und während er den Topf auf der Herdplatte erwärmte, hüpfte ich auf die Arbeitsfläche daneben und ließ meine Füße hinunter baumeln.

Emrah tippte mir gegen den Oberschenkel und grinste dann, während er seinen Blick von der Herdplatte nahm und zu mir aufsah. "Eigentlich ist das, was du da tust strengstens untersagt."

"Eigentlich?" Ich stupste ihm mit dem Fuß gegen die Hüfte.

"Du bist traurig, deshalb drücke ich ein Auge zu." Er drehte sich nun vollständig zu mir und stützte sich dabei mit den Händen am Herd hinter sich ab. "Möchtest du darüber reden?"

Ich zuckte mit den Schultern. "Es ist gar nicht so dramatisch. Es sind nur meine Eltern, vor allem mein Vater. Und Louis..."

"Wollte dein Vater es nicht noch einmal mit dir probieren?"

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt