number fourtythree

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"Our love is a river long, the best right in a million wrongs. I know I'm coming back to you" Go Solo - Tom Rosenthal

...

"Haz..." Louis rüttelte zaghaft an meiner Schulter. "Bist du wach?"

Ich öffnete die Augen, brauchte allerdings einen Moment, bis ich meine Umgebung vollständig wahrnehmen konnte. Louis saß auf der Bettkante, der Mond, der durch das Fenster hinein schien, beleuchtete die eine Hälfte seines Gesichtes. Er trug nicht mehr als seine Boxershorts und seine Muskeln warfen Schatten auf seine perfekte Haus, ließen seine Tattoos gespenstisch aussehen. Sein Koffer stand abreisebereit neben ihm auf dem Boden. "Meine Mum ist gerade aus dem Badezimmer raus, falls du dich noch fertig machen wolltest, ist es also jetzt frei."

Er sah mich an, doch ich war nicht wach genug, um ihm zu antworten. Ich streckte meine Hand nach seiner aus und ein wohliges Kribbeln durchfuhr mich, als er danach griff und sie an seine Lippen führte, um einen Kuss darauf zu hauchen. Leise seufzte ich und rappelte mich dann auf, um zu ihm hinüber zu krabbeln. Von hinten legte ich mein Kinn auf seine Schulter, während ich meine Arme um seinen Bauch schloss. Meine Beine waren rechts und links von seinen und ich machte die Augen zu, als er meine Hände mit seinen festhielt und sich mit dem Rücken näher gegen meine Brust lehnte.

Ich musste an das denken, was ich bis eben noch geträumt hatte.

"Ich habe Angst, nach Hause zu gehen, Lou. Ich bin nicht stark genug. Ich halte das ohne dich nicht durch."

"Du brauchst mich nicht, um stark zu sein, Haz...", flüsterte er und drehte sein Gesicht zu mir. Das Mondlicht ließ seine blauen Augen schimmern, wie tausend Diamanten. Seine Augen waren so schön. "Du hast dich damals dazu entschieden, mitten in der Nacht zu mir zu kommen, weil du Hilfe brauchtest und du hast dich ganz alleine vor deinen Freunden und deiner Familie geoutet, du hast entschieden, dich schminken zu lassen und Röcke zu tragen... Alles, was ich getan habe, war, dich zu lieben. Den Rest hast du völlig alleine geschafft." Er lehnte sich vor, um meine Stirn zu küssen. "Und du hast so viele Leute um dich herum, die dich lieben, Haz. Du hast Eleanor und Chelsea und Mick und diesen Emrah, den ich nicht kenne, aber von dem du mir so viel Gutes erzählt hast. Die alle unterstützen dich, die alle werden dir zuhören, wenn du Sorgen hast und sie werden auf dich aufpassen. Du bist nicht alleine."

"Aber du gehst weg."

"Und ich komme wieder."

Ich nickte stumm und legte mein Kinn dann zurück auf seine Schulter. Was hatten meine Worte schon für einen Sinn? Ich würde ihm nur ein schlechtes Gewissen machen, ich würde vielleicht bezwecken, dass er seine Entscheidung bereute und das wollte ich auf gar keinen Fall. Louis tat das Richtige, er konnte so eine Chance nicht einfach wegwerfen.

"Ich liebe dich. Und ich weiß, dass du alles schaffen kannst, was du dir in den Kopf setzt." Er tippte mir gegen die Nase. "Und egal, welche Entscheidungen du treffen musst, sei es die Wahl deiner Uni oder der Ort, an den du ziehst... Ich möchte, dass du dabei immer an dich denkst. Denk nicht an deine Eltern oder an mich oder an das, was deine Lehrer dir sagen, denk an dich und an das, was du wirklich willst, okay?"

Seine Worte brachten mich zum Lächeln, weil ich wusste, dass er sie wirklich so meinte, wie er sie sagte. Louis glaubte an mich. Er glaubte, dass ich alles schaffen könnte. Ich löste eine Hand von seinem Bauch und legte sie stattdessen an seine Wange, drehte sein Gesicht zu meinem und küsste ihn. Sofort küsste Louis mich zurück, ganz vorsichtig, ganz zärtlich.

"Ich wollte noch duschen...", wisperte er gegen meine Lippen. "Möchtest du mitkommen?"

Meine Wangen erröteten sich, als ich an das letzte Mal zurückdachte und automatisch begann mein Herz, aufgeregt zu klopfen. Schmunzelnd drückte ich ihm einen erneuten Kuss auf die Lippen, wobei ich auch Louis' Lächeln deutlich spürte.

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt