number twelve

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"Needing you so late was such a bad idea 'cause I can't think straight" bad idea! - girl in red

...

Ich ließ mich neben Louis auf dem Bett nieder und vergrub meine freie Hand in Cliffords Fell. Die andere hielt meinen Tee fest umklammert. Ich drängte mich Louis schon mitten in der Nacht auf, da wollte ich nicht auch noch meinen Tee auf seine Matratze kippen.

Clifford war so unglaublich flauschig. Ich musste lächeln, als sie den Kopf hob und mich ansah. Dann stand sie plötzlich auf, schüttelte sich einmal, nur um sich dann näher an mich heran zu legen, das Kinn auf meinen Oberschenkel abgestützt.

"Er mag dich", stellte Louis fest und kraulte Clifford ebenfalls hinter den Ohren.

Wir redeten eine ganze Weile kein Wort, bis ich schließlich die Stille durchbrach. "Ich glaube, meine Eltern lassen sich scheiden."

"Oh Haz, das tut mir leid."

Ich schüttelte den Kopf. "Mir nicht. Es ist besser, als wenn sie sich die ganze Zeit nur streiten."

"Ist heute irgendetwas bestimmtes passiert oder war es einfach alles zu viel?", fragte er vorsichtig. Ich wusste, dass ich ihm nicht antworten musste. Doch irgendwie wollte ich. Ich konnte es nicht mehr länger in mich hinein fressen. Ich konnte einfach nicht.

"Ich bin irgendwie zwischen die Fronten geraten...", murmelte ich. "Meine Schwester ist nicht da und ich war ganz alleine und dann hat meine Mum mich angeschrien und dann kam mein Dad und hat gesagt, sie soll mich da nicht mit rein ziehen. Daraufhin ist sie dann noch wütender geworden und hat einfach einen Teller auf den Boden geschmissen und..."

Zum bereits fünften Mal an diesem Abend war ich kurz davor, in Tränen auszubrechen. Louis schien es zu merken, denn er stellte sowohl seinen, als auch meinen Tee auf den Nachttisch, ehe er einen Arm um meine Schultern legte und mich vorsichtig ein Stückchen zu sich zog.

Ich wagte nicht, weiterzureden. Denn seine Hand strich mir in langsamen Bewegungen über den Oberarm und mein Oberkörper lehnte an seinem. Tausend Stromschläge jagten durch die Stellen, an denen er mich berührte. Ich war ihm so dicht, ich konnte sein Herz schlagen spüren, ich konnte seinen Geruch inhalieren, ich konnte seinen Atem an meiner Wange fühlen, ich konnte-

"Ist dir das zu dicht, Haz?"

Ehe ich nachdenken konnte, hatte bereits ein "nein" meine Lippen verlassen.

Denn ich wollte ihm nah sein, ich wollte von ihm im Arm gehalten werden, doch... es fühlte sich so surreal an. Tat er das hier mit allen aus dem Queerteam? Oder war ich vielleicht der erste? Der einzige? Nein. Ich sollte aufhören, mir ständig auszumalen, ich wäre etwas besonderes. Louis behandelte mich wie jeden, er war einfach so. Er war nett, er war freundlich, er machte sich Sorgen und er hörte zu. Das war sein Charakter, das hatte nichts mit mir zu tun. Sicher nicht.

Ich spürte seinen Blick auf mir, doch ich wagte nicht, ihn anzusehen.

"Möchtest du weitererzählen?"

Ich nickte.

"Sie sind sie beide weg gegangen und dann habe ich mich auch noch an den Scherben geschnitten. Ich wollte Eleanor anrufen, aber sie hat mich weg gedrückt und Zayn war nicht Zuhause und Niall wohnt zu weit weg und dann wollte ich mich einfach unten auf die Couch legen, aber es war abgeschlossen."

"Tut mir leid, ich schließe nie wieder ab", murmelte Louis plötzlich und grinste mich an. "Scheiß einfach auf die ganzen Einbrecher."

Ich griff nach einem Kissen neben mir und schleuderte es ihm direkt ins Gesicht. "Du Idiot! Ich schütte dir hier mein Herz aus und du verarscht mich nur."

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt