number two

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"Ocean blue eyes looking in mine, I feel like I might sink and drown and die" Gorgeous - Taylor Swift

...

Wir schoben unsere Fahrräder in einen kleinen Innenhof und Eleanor schloss sie mit ihrem Fahrradschloss aneinander. Ich startete einen Versuch, meine völlig durchfrorenen Hände durch Aneinanderreiben wiederzubeleben, scheiterte allerdings.

"Bitte sag mir, dass da drinnen eine Heizung ist." Meine Stimme zitterte und als ich ausatmete, bildeten sich kleine Wölkchen vor meinem Gesicht.

"Natürlich ist da drinnen eine Heizung." Sie legte ihren Arm um meine Schultern, während wir uns in Bewegung setzten. "Und wenn Louis gut drauf ist, was er eigentlich immer ist, dann macht er dir bestimmt auch einen Tee."

"Ich glaube, ich mag diesen Louis."

"Ich verspreche dir, du wirst ihn lieben. Jeder liebt Louis. Er ist einfach toll."

Ich lachte. "Wir werden sehen."

Wir gingen zur Tür und Eleanor öffnete sie. Als ich eintrat, umgab mich sofort eine wohlige Wärme und ich ließ den Blick durch die kleine Vorhalle, in welcher wir uns befanden, schweifen. Die Wände waren weiß gestrichen und die großen Fenster waren von bunten Lichterketten umrahmt, die jetzt, wo es draußen bereits dunkel war, wunderschön aussahen.

Doch am meisten Aufmerksamkeit zogen die Klebestreifen auf sich. Es war dieses Kreppband, das man sonst zum Zukleben von Paketen verwendete, welches hier überall an den Wänden klebte. Einzelne Steifen mit einem Namen und einem Pronomen dahinter.

"Stehst du hier auch irgendwo?", fragte ich an Eleanor gewandt.

"Ja, im Wohnzimmer auf einem Blumentopf. Aber inzwischen..." Sie kramte in ihrer Manteltasche herum, bis sie einen Button herausholte, den sie mir unter die Nase hielt. "Hat Louis mir diesen hier geschenkt. Er meinte, ich wäre so oft hier, da wäre es reine Papierverschwendung, mir jedes Mal ein neues Namensschild zu machen."

Sie entledigte sich ihrer Stiefel, kickte sie unter ein Regal und hängte ihren Mantel im Nebenraum an eine Garderobe. Ich tat es ihr gleich und stand dann ein wenig unschlüssig im Raum herum. Sie lachte. "Na komm, gehen wir zu den anderen."

Sie griff nach meiner Hand und wir gingen gemeinsam in einen angrenzenden Raum über dem ein Schild hing, auf welchem "Wohnzimmer" stand. Daneben waren in großen schnörkeligen Buchstaben die Worte "Louis wacht über dich" geschrieben. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Auf dem Boden waren überall Sitzsäcke, Kissen und Decken verteilt und an der gegenüberliegenden Wand hing eine riesige weiße Plane, auf welche vermutlich später die Serie projiziert werden sollte. Es waren bereits ganz schön viele Leute hier und ich war überrascht, wie unglaublich cool sie alle aussahen. Manche von ihnen hatten gefärbte Haare, manche trugen Makeup, manche sahen so aus, wie Eleanor und ich und manche trugen bunte auffällige Kleidung. Aber alle hatten ihren ganz eigenen individuellen Style und jedes Outfit war einfach nur cool.

Ich winkte einmal in die Runde und erhielt daraufhin von vielen ein freundliches Lächeln. Jetzt entdeckte ich auch Chelsea, die prompt zu uns hinüber kam und Eleanor in die Arme fiel. Auch ich bekam eine Umarmung und einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. "Voll cool, dass du mal vorbei schaust, Harry", freute sie sich und zog Eleanor dann an der Hand zu einem der Sitzsäcke.

Plötzlich öffnete sich eine Tür und was dann geschah hätte ich niemals in meinem Leben erwartet: Ein junger Mann kam in den Raum. Er trug einen dunkelgrünen Kapuzenpullover, eine schwarze Jeans und wenn ich es auf die Entfernung richtig sah, waren seine Fingernägel schwarz lackiert. Seine haselnussbraunen, total verwuschelten Haare lagen wirr auf seinem Kopf, einzelne Strähnen hingen ihm in die Stirn und seine ozeanblauen Augen starrten direkt in meine.

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt