number eightyone

338 53 15
                                    

"'Cause you're none too deep for me, nothing you can say will make me leave. I'm none too deep for you, don't push me away, I wanna be here for you" none too deep - Atlas In Motion

...

Ich wurde davon geweckt, dass Louis sich unter mir bewegte und mich vorsichtig von seinem Oberkörper schob. Völlig verpennt versuchte ich, die Augen zu öffnen, doch ich schloss sie direkt wieder, als das helle Tageslicht hinein leuchtete und mein Kopf zu dröhnen begann.

"Bleib ruhig liegen, ich gehe nur kurz ins Bad", flüsterte Louis mir zu und schon im nächsten Moment spürte ich, wie er mir liebevoll durch die Haare fuhr und einen Kuss darauf drückte. "Schlaf weiter, love."

Die Matratze hob sich ein wenig und kurz darauf legte er die Decke, die ich in der Nacht wohl weggestrampelt hatte, zurück über meinen Körper, ehe sich seine Schritte der Tür näherten. Ganz leise öffnete und schloss er sie, dann war alles wieder still. Kurz überlegte ich, ebenfalls aufzustehen, doch die Müdigkeit holte mich schneller wieder ein, als mir lieb war und so fiel ich zurück in einen friedlichen Schlaf.

Als ich das nächste Mal erwachte, war Louis noch immer weg. Hatte ich wirklich nur so kurz geschlafen? Ich tastete das Bett neben mir ab und blinzelte gegen das helle Sonnenlicht an, doch von ihm fehlte wirklich jede Spur. Schlaftrunken setzte ich mich auf und blickte mich im Raum um. Auf dem Nachttisch standen ein Glas Wasser und eine Packung mit Kopfschmerztabletten. Weil mein Kopf sowieso unangenehm pochte, nahm ich mir eine Tablette und spülte sie mit dem Wasser hinunter. Dann rappelte ich mich hoch und schlurfte aus dem Zimmer in den Flur.

"Louis?", rief ich und sah mich zeitgleich nach ihm um. Nicht dass er schlecht geschlafen und ich es nicht mitbekommen hatte. Denn dann kotzte er morgens oft und es würde erklären, warum er so lange im Bad war.

Doch bis zum Bad kam ich überhaupt nicht, denn ich fand ihn im Flur. Er war vollständig angezogen und gerade dabei, sich die Schuhe zuzuschnüren. Mein Blick fiel auf die Reisetasche, die neben ihm auf dem Boden lag.

"Gehst du weg?", fragte ich, woraufhin er ein wenig zusammenzuckte. Sein Blick schnellte zu mir. Er hatte wohl nicht mitbekommen, dass ich mich ihm genähert hatte. "Ich dachte, wir wollten nochmal reden?"

"Haz, ich... ich kann das nicht."

"Wir können auch morgen reden, wenn dir das lieber ist", bot ich an, doch anscheinend war das nicht das, was er wollte, denn jetzt sah ich, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten.

"Ich kann nicht bei dir bleiben", flüsterte er kaum hörbar. Er trat einen Schritt auf mich zu und wollte seine Hände an meine Taille legen, doch ich schob sie von meinem Nachthemd und wich zurück.

"Was meinst du damit? Natürlich kannst du bleiben."

"Ich will, dass es dir gut geht, Haz. Dass du jemanden hast, der dich auf Händen trägt, der dich gut behandelt. Ich hab scheiße gebaut, das verdienst du nicht. Ich kann keine Beziehung mit dir führen."

"Was?" Mein Hals fühlte sich mit einem Mal furchtbar trocken an. "Machst du Schluss mit mir?"

Er wandte den Blick wieder ab und griff nach seiner Jacke, zog sie sich über und hängte sich dann seine Tasche über die Schulter. "Du kannst hier erstmal wohnen bleiben, wenn du möchtest. Leg den Schlüssel einfach unter die Fußmatte, wenn du nach Berlin ziehst."

Meine Augen begannen, zu brennen. "Ernsthaft? Du hast mir gesagt, dass wir reden können. Dass du mich liebst. Und jetzt willst du dich einfach rausschleichen, während ich schlafe? Fickst mich noch ein letztes Mal und verschwindest dann auf nimmer wiedersehen?"

"Das mit uns hat doch keine Zukunft."

"Doch."

"Haz..."

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt