number three

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"She stole my heart and ran away, left me with some things to say (I don't understand)" forget her - girl in red

...

"Das ist auch völlig okay." Er deutete auf mein Namensschild. "Lass es einfach frei, vielleicht fällt dir ja später noch etwas ein."

"Okay...", murmelte ich und riss das Kreppband von der Rolle. Mit zittrigen Fingern befestigte ich den Streifen auf meinem Hoodie und nahm anschließend einen Schluck von meinem Tee. Ich traute mich nicht, Louis anzusehen. Was er jetzt wohl von mir denken musste? Er hatte mich ganz anders kennengelernt, viel selbstbewusster, viel extrovertierter... Aber so war ich eigentlich überhaupt nicht. War er jetzt enttäuscht?

"Es ist okay", wiederholte Louis leise und ich spürte seinen Blick ganz deutlich auf mir. "Es ist okay, Haz. Nimm dir deine Zeit. Niemand hier wird dich verurteilen."

Ich schluckte, nickte jedoch und traute mich, ihn wieder anzusehen. Meine Augen trafen direkt auf seine. Sofort überkam mich eine wohlige Wärme, als ich erkannte, wie viel Liebe in diesen blauen Augen lag, wie viel Verständnis, wie viel Toleranz, wie viel Rücksicht. Doch dann wich er meinem Blick aus und sah stattdessen auf die Spitzen seiner Vans. "Wegen neulich..."

"Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns wiedersehen... ich meine, ich hatte keine Ahnung, dass du... dass dir das hier gehört."

"Ja, ich war auch davon ausgegangen, dass wir uns nicht wiedersehen. Aber hör mal... das neulich... wie gesagt, ich war komplett dicht und was auch immer das war, das war einmalig, richtig? Ich meine ich bin jetzt ja so etwas wie dein Jugendleiter und ich habe Verantwortung für dich."

Meine Hoffnung wurde wie im Keim erstickt. Ich zwang mich zu einem Lächeln. "Ja klar, natürlich."

Er lächelte ebenfalls. "Gut. Ich wollte bloß sichergehen, dass das auf Gegenseitigkeit beruht und es keine Missverständnisse gibt oder es jetzt irgendwie komisch wird zwischen uns beiden."

"Nein, alles cool."

"Cool." Er erhob sich wieder vom Hocker, drehte sich dann zu mir und reichte mir seine Hand. "Wollen wir zu den anderen?"

Ich nickte und ließ mich von ihm hochziehen. Seine Hand war ganz warm. Doch gerade als ich es bemerkte, hatte er mich auch schon wieder losgelassen und ging zurück in Richtung Wohnzimmer. Ich griff nach meinem Tee und folgte ihm.

"Hast du Angst vor Hunden?"

"Nein."

"Gut. Dann ist es okay, wenn Clifford mit dabei ist? Liam geht gerade mit ihm Gassi, aber er müsste bald zurück sein."

"Ist Clifford dein Hund?"

"Ja." Louis lächelte. "Er ist auch ausgebildet und alles, er tut niemandem etwas, er ist lammfromm. Aber falls du dich damit unwohl fühlen solltest, bringe ich ihn rauf in meine Wohnung."

"Ich mag Hunde. Darf ich ihn vielleicht mal streicheln?"

"Natürlich. Er wird dir böse, wenn du es nicht tust." Louis lachte und setzte seinen Weg fort. Während wir in Richtung Wohnzimmer gingen, zeigte er mir ein wenig die Räume und erklärte, wofür sie genutzt wurden. Besonders groß war es hier nicht, aber dafür war es umso gemütlicher eingerichtet.

Im Wohnzimmer angekommen bemerkte ich, dass die Serie bereits lief und nuschelte ein leises "sorry, ich wollte dich nicht aufhalten" in Louis' Richtung. Er machte allerdings nur eine wegwerfende Handbewegung und ließ sich zwischen den ganzen anderen Leuten auf dem Boden, der mit Kissen und Decken gepolstert worden war, nieder. Ich hielt Ausschau nach Eleanor und Chelsea und ging zu ihnen hinüber, als ich sie gefunden hatte.

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt