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"How to fix your tears, how to fake a show" The Show - Niall Horan

...

"Besser?", fragte Louis und legte seine Arme von hinten um meinen Bauch, während er mich durch den großen Spiegel hindurch ansah. Ich betrachtete mich ebenfalls. Meine Augen waren immer noch ein wenig gerötet vom Weinen, meine Wangen waren immer noch fleckig. Aber alles andere passte ein wenig mehr.

Louis hatte mich nach meinem kleinen Zusammenbruch von vorhin mit einer weichen Decke und einer Tasse Tee zurück in sein Bett verfrachtet. Anschließend hatte er mir Waffeln gemacht und in die Hand gedrückt. Dann hatte er seinen Laptop geholt, eine DVD eingelegt und ihn vor mich auf die Matratze gestellt. Danach war er für eine ganze Weile verschwunden.

Als er wieder gekommen war, hatte er einige Klamotten aus dem Schrank von Queerteam dabei. Nachdem er mir ungefähr zehn Mal versichert hatte, dass sie alle gewaschen worden waren, hatte ich mich bereit erklärt, mich von ihm unstylen zu lassen. Er hatte mir ein Korsett umgebunden, welches mir ein wenig mehr Taille gab und außerdem einen BH mit Polstern, die es aussehen ließen, als hätte ich tatsächlich eine Oberweite. Anschließend hatte Louis mir einen weißen, eng anliegenden Rollkragenpullover von sich gegeben, den ich mit meiner Schlaghose kombiniert hatte. Es war meine Lieblingshose, weil sie sich im Intimbereich nicht so sehr ausbeulte, wie meine anderen. Louis hatte mir auch angeboten, mir das mit dem Tucking zu zeigen, doch mir war unwohl bei dem Gedanken gewesen, mich vor ihm so nackt zu zeigen. Gestern war das in Ordnung gewesen, da hatte es sich richtig angefühlt, da hatte ich mich wohl gefühlt. Aber heute fühlte ich mich ganz anders.

"Ich liebe dich." Er legte sein Kinn auf meine Schulter und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Mein Mädchen..."

Seine Worte lösten ein aufgeregtes Kribbeln in meinem Inneren aus. Mädchen.

Durch den Spiegel hindurch sah ich ihm in die Augen. Ich musste es erwidern. Aber als ich es versuchte, kam kein einziges Wort aus meinem Mund. Fuck. Dabei liebte ich ihn doch. Ich liebte ihn so so sehr. Warum war es so schwer, das auszusprechen?

Ich drehte mich zu ihm, schlag meine Arme um seinen Hals und presste meine Lippen auf seine, um irgendetwas zu tun außer ihn anzustarren. Vielleicht könnte ich ihm ja zeigen, dass ich ihn liebte. Vielleicht reichte ihm das.

Er schien ein wenig überrumpelt und stolperte einen Schritt zurück, doch dann spürte ich, wie er lächelte. Seine Hände legten sich an meine Taille, als er den Kuss erwiderte. Sie wanderten weiter hinunter und schoben sich unter meinen Pullover, legten sich auf meine nackte Haut. Er zog mich an der Hüfte näher zu sich und mein Herz schlug wie verrückt, als seine Finger begannen, über meine Haut zu fahren. "Ist das okay?", fragte er zwischen zwei Küssen. Ich nickte.

Wir knutschten eine ganze Weile herum, bis Louis sich irgendwann von mir löste. Mit geröteten Wangen und glänzenden Augen sah er mich an. "Haz? Bist du sicher, dass ich gehen kann?" Seine Hand legte sich an meine Wange. Ich schloss die Augen und lehnte mich seiner Berührung entgegen. Dann nickte ich. "Ich komme klar, mach dir keine Sorgen."

"Versprichst du mir, dass du zu Josh oder zu Jan gehst, wenn irgendetwas ist? Oder zu Eleanor?" Ich nickte erneut. "Hast du..." Er zögerte. "Hast du nochmal darüber nachgedacht, vielleicht in Therapie zu gehen?"

Ich öffnete meine Augen und sah ihn an. "Warum?"

Warum fragte er mich das ständig? Neulich ja auch schon... Es ging mir gut. Ja, ich struggelte manchmal, aber im Großen und Ganzen ging es mir gut. Ich brauchte keine Therapie.

"Weil es dir vielleicht helfen würde, manche Sachen besser zu verarbeiten. Nicht nur deine Dysphorie, sondern auch die Situation bei dir zu Hause mit deinen Eltern oder das mit deinem Vater oder mit Zayn. Bitte versteh mich nicht falsch, Haz, ich meine damit nicht, dass du das machen sollst und ich möchte dich auch nicht dazu nötigen, ich möchte bloß, dass du darüber nachdenkst."

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt