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"But I was late for this, late for that, late for the love of my life" Cleopatra - The Lumineers

...

"Findest du nicht, das ist ein bisschen kurz?", fragte ich an Eleanor gerichtet und drehte mich einmal vor dem Spiegel im Kreis.

"Ich finde nicht, aber wenn du dich unwohl fühlst, solltest du es nicht tragen", mischte Chelsea sich ein und reichte mir ein weißes schulterfreies Oberteil mit Rüschen. "Probier das hier mal. Das hat mir meine Oma geschenkt, aber es war mir immer zu groß. Vielleicht passt es dir, du bist ja ein ganzes Stückchen größer als ich. Ich glaube auch, dass der rosafarbene Rock, den du von El hast, dazu passen könnte.

Ich schlüpfte aus dem Kleid, dass ich gerade trug und wechselte es gegen das vorgeschlagene Outfit von Chelsea aus. Als ich mich dieses Mal im Spiegel drehte, musste ich über das ganze Gesicht strahlen.

Ich sah so unglaublich schön aus.

"Haz, das ist richtig hübsch!", strahlte auch Eleanor nun und reichte mir einen Haufen weißen Stoff. "Hier, zieh das dazu an."

"Was ist das?"

"Stulpen. Für deine Arme und für deine Beine. Es ist arschkalt da draußen und auch wenn ihr drinnen seid, möchte ich nicht, dass du erfrierst, falls ihr doch mal vor die Tür tretet."

Ich musste lächeln. Es war so süß, wie sich die beiden um mich kümmerten. Schon den ganzen Tag. Nein. Schon seit Wochen. Eigentlich seit immer.

Ich zog mir die Stulpen über meine schwarzen Boots und über meine Arme, ehe ich im Spiegel meine Haare betrachtete und den Lockenhaufen ein wenig zurecht ruffelte.

"Ich mag deine Haare", lächelte Chelsea plötzlich. "Du hast sie ganz schön wachsen lassen, die sind ja inzwischen schon fast schulterlang. Lässt du sie so oder möchtest du sie abschneiden?"

Unschlüssig zuckte ich mit den Schultern. "Ich gucke mal, wie ich drauf bin, aber für den Moment mag ich sie so, wie sie sind."

"Ich mag dich so, wie du bist", mischte Eleanor sich ein und grinste mich an. "Du hast dich irgendwie verändert."

"Verändert?", wiederholte ich und wusste nicht recht, was ich dazu sagen sollte. Was meinte sie mit "verändert"? Ich war doch immer noch ich oder nicht? War ich ein anderer Mensch? Was war mit dem ich, dass es vorher gegeben hatte? War das nicht gut genug gewesen?

"Ja, verändert. Ich weiß nicht... du wirkst irgendwie glücklicher."

Mit einem Mal waren all meine negativen Gedanken verschwunden und ich musste lächeln. "Ja... ich glaube, das bin ich tatsächlich."

"Genug davon Leute, sonst heule ich gleich", meldete sich Chelsea zu Wort und drückte mir meine Daunenjacke in die Hand. "So und jetzt los. Dein Loverboy wartet sicher schon. Viel Spaß euch beiden."

...

Ich sah Louis schon von Weitem. Er lehnte mit dem Rücken an seinem Auto, die Hände in den Hosentaschen. Eigentlich sah er aus wie immer, doch als ich näher kam, konnte ich erkennen, wie schön er seine Augen geschminkt hatte. Ich musste ihn dringend mal nach einem Tutorial fragen, denn jedes Mal, wenn ich versuchte, einen geraden Strich mit dem Eyeliner zu ziehen endete es in einer Katastrophe.

"Hi", begrüßte Louis mich, strahlte über das ganze Gesicht und zog mich dann an der Taille zu sich, bevor er mich küsste. Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich ihm entgegen und legte meine Hände um seinen Hals, fuhr mit meinen Fingern in seine fluffigen Haare.

"Gut siehst du aus", flüsterte Louis gegen meine Lippen, ehe er sich wieder einen Schritt entfernte und mir die Autotür öffnete. "My Lady...", grinste er und bedeutete mir, einzusteigen.

Only For The Brave - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt