Wenn man das erste Mal das Adidas Headquarters in Herzogenaurach betritt, ist das schon etwas erschlagend. Das Areal ist einfach riesig. Zum Glück sind wir hier nie allein unterwegs. Mit einem Shuttle werden wir zum Homeground, unserer direkten Unterkunft, gebracht. Dort gibt es auch mehrere Aufenthaltsräume. In einem von denen findet die Begrüßung statt. Gemeinsam mit Feli, Pia und Jule betrete ich den Raum. Viele andere sind schon da. Sara und Melly sitzen mit Sjoeke und Obi an einem Tisch. An einem weiteren sind Lea, Pauli und Stina. Zu viert setzen wir uns auch an einen Tisch. Auch Martina ist schon da und unterhält sich mit anderen aus dem Trainerstab. Sobald alle da sind, ergreift sie das Wort.
,,Willkommen in Herzogenaurach. Willkommen zum ersten Lehrgang zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele. Ich freue mich auf intensive anderthalb Wochen mit tollen Trainingseinheiten, aber auch Teambuilding Aktionen. Wenn ihr euch umschaut, steht ihr, dass der Kern des Teams hier versammelt ist. Für einige ist der Traum von Olympia schon ausgeräumt. Für andere wird das nach den anderthalb Wochen der Fall sein. Ihr denkt, ihr habt das nicht in der Hand, aber auch ihr tragt euren Teil dazu bei, wer am Ende mit nach Paris fährt und wer nicht. Natürlich gibt es Spielerinnen, die ihren Platz schon sicherer haben als andere, aber auch diese dürfen sich nicht zu sicher fühlen. Für alle gilt, gebt im Training euer bestes. Zeigt uns, dass ihr euren Platz im Kader haben wollt. Zeigt uns, dass ihr mit Freude spielt, denn das steht bei uns immer noch im Vordergrund, wie ihr wisst. Ihr könnt euch hier beweisen und uns die Entscheidung so schwer wie möglich machen. Jede, die hier in diesem Raum sitzt, hat die Chance dabei zu sein. Sonst wärt ihr schon gar nicht hier. So ein paar Infos noch zur Unterkunft. Wir dürfen während der ganzen Vorbereitung die Anlage des Adidas Headquarters nutzen. Ihr wohnt in kleinen Wohngemeinschaften zu viert zusammen. Diese sind direkt hinter diesem Hauptgebäude hier. In diesem gibt es eine Mensa, in der wir gemeinsam essen werden, und einige Angebote zur Freizeitgestaltung. Zudem gibt es auf dem gesamten Areal mehre Möglichkeit sich anderweitig sportlich zu betätigen. Verletzt euch halt nicht. Zum Trainingsplatz fahren wir mit dem Fahrrad und alles weitere steht ihr, wenn wir dann das erste Mal über das Areal fahren. Die Liste mit der Aufteilung der kleinen Häuser, in denen ihr wohnt, liegt hier vorne auf dem Tisch. Sollte es keine Fragen mehr geben, dürft ihr euch in euren Wohngemeinschaft zusammenfinden, euch in eurem Haus einrichten und habt dann den restlichen Nachmittag frei. Abendessen gibt es hier um 18:30. Viel Spaß euch!“
Wir stehen auf und gehen vor zur Liste. Ich teile mir mit Jule, Sara und Pauli ein Haus. Es war klar, dass Feli und ich nicht zusammen bleiben werden, aber das muss es ja auch nicht immer. Die meisten Zeit werden wir sowieso alle zusammen oder in kleineren Gruppen verbringen. Und die Leute, mit denen ich mir jetzt das Haus teile, sind ja auch alle ziemlich cool. ,,Mit wem bist du in einem Haus?“, frage ich Feli. ,,Mit Melly, Lea und Merle“, antwortet diese. ,,Und wir haben das Haus direkt neben euch.“ ,,Das klingt doch super.“ Zusammen laufen wir die paar Meter zu unseren Häusern. Das Gepäck wurde vom Shuttle schon dort abgestellt. Die Häuser stehen in einem etwas bewaldeten Teil des Areals nicht weit vom Hauptgebäude entfernt. Und vor allem sind sie extrem schön. ,,Dann lasst uns Mal reingehen“, meint Sara und schließt auf. Auch innen, sind wie die äußere Verkleidung, viele Dinge aus Holz. Dadurch wirkt das total gemütlich. Von dem Bereich an der Tür geht es in ein Wohnzimmer mit Sofas, einem Sessel und einem kleinen Tisch. ,,Jule, Lou, ich gehe Mal davon aus, dass ihr zwei euch ein Zimmer teilt, oder?“, erkundigt sich Pauli. ,,Ja, klar“, antworte ich und folge ihr zu den Schlafzimmern. Diese sind identisch gestaltet mit einem Doppelbett, Kleiderschrank und einer Kommode. Dazu gibt es bei beiden Zimmern einen kleinen Balkon. ,,Ein Badezimmer für vier Frauen, geht das überhaupt?“, lacht Sara, die in der Hausbesichtigung schon etwas weiter ist als Jule und ich. ,,Na klar. Wir sind doch keine, die ewig im Bad brauchen. Und außerdem gibt es zwei Waschbecken“, erwidere ich beim Blick in das Zimmer. Damit ist die Tour durch unser Heim für die nächsten anderthalb Wochen beendet. Ich nehme mir meinen Koffer und gehe gefolgt von Jule in unser Zimmer. Dort wandern Klamotten in den Kleiderschrank, Bücher auf die Nachttische und sonstiges Zeug auf die Kommode. Es geht blitzschnell und als wir fertig sind, gehe ich erstmal raus auf den Balkon. Das zweite Schlafzimmer ist direkt neben unserem, so dass auch die Balkone in die gleiche Richtung nach draußen gehen. Der Ausblick ist allerdings nicht der spektakulärste. Man sieht ein paar Bäume und dann zwei weitere Häuser, von denen eins das von Feli ist. Dennoch ist das die perfekte Unterkunft für uns.
,,Kommt ihr dann?“, ruft Jule. Gemeinsam mit der Gruppe aus Felis Haus wollen wir etwas das Gelände hier erkunden. ,,Warte kurz“, entgegne ich und ziehe mir schnell eine andere Hose an. Heute morgen war es noch ziemlich frisch, so dass ich die lange Hose unseres Reiseoutfits anhatte, aber dafür ist es jetzt definitiv zu warm. Dann bin auch ich fertig. Immerhin hat Sara auch noch kurz gebraucht. Zusammen laufen wir erstmal zurück zum Hauptgebäude. Außer dem einen Aufenthaltsraum haben wir davon noch nichts gesehen. ,,Das ist schon alles sehr schön gestaltet“, bemerkt Melly. ,,Oh ja definitiv“, stimme ich ihr zu. Auch hier ist vieles im hölzernen Stil gebaut. Drinnen gibt es verschiedenste Räume für Besprechung und ähnliches, die Mensa und auch ein kleines Gym. Der richtige Kraftraum, den wir hauptsächlich nutzen werden, befindet sich woanders. ,,Wollen wir dann endlich raus auf die Terrasse gehen?“, fragt Merle und wirkt etwas ungeduldig. Ich habe tatsächlich noch gar keinen Blick auf die Terrasse geworfen, aber anscheinend gibt es dort ein weiteres Highlight. Also gehen wir raus und dann sehe auch ich den großen Pool mit einer kleiner Launch bestehend aus vielen Sitzsäcken und einer Leinwand. Das ist schon cool. ,,Ich weiß schon, so wir den ein oder anderen Abend verbringen“, meint Lea. ,,Jap, genau hier“, grinst Pauli. Die Terrasse ist wirklich schön. Da wir noch etwas Zeit haben bis es Abendessen gibt, gehen wir noch etwas weiter. Wir lassen den Homegrund hinter uns und laufen einfach los. Wahrscheinlich kann man sich hier sehr gut auch Mal verlaufen, aber dafür gibt es ja dann Google Maps. Bis zu unserem Trainingsplatz kommen nicht, der ist zu weit weg. Dafür sehen wir ein Basketballfeld, einen Tennisplatz und auch eine Reihe an in den Boden gebauten Outdoor-Trampolinen. Hier wird es uns definitiv nicht langweilig werden. Wir stehen gerade am Basketballfeld und Melly und Sara überlegen, was für Challenges man hier machen kann, als Jule von hinten ihre Arme, um mich legt. ,,Gefällt es dir hier?“, fragt sie. ,,Oh ja, und dir?“ ,,Mir auch. Hoffen wir Mal, dass wir nach den ersten anderthalb Wochen nochmal wiederkommen dürfen.“
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Flowers need time to bloom
FanfictionEineinhalb Jahre später hat sich vieles für Lou verändert. Nachdem sie sich zurückgezogen hat und in aller Ruhe ihr Abitur gemacht hat, kommt sie wieder in die erste Mannschaft des VfL Wolfsburg und versucht einen Neustart. Rasant geht es aufwärts u...