Das Urteil

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~Loki

Das eiserne Klirren der Ketten erklang durch den gesamten Thronsaal. Es herrschte eine Stille, die so erdrückend und strafend war, das Loki sich fragte, ob sie überhaupt ein Ende finden würde. Der Gott des Schabernacks schritt weiter durch den nicht enden wollenden Saal, bis er nach einer, für ihn gefühlten Ewigkeit vor dem Allvater stand. Dieser blickte streng und kühl zu ihm herunter und gab den Wachen ein Zeichen. Sie stellten sich hinter Loki auf und versperrten somit den gesamten Gang. Loki schnalzte hörbar mit der Zunge und grinste.

"Warum der ganze Aufwand?"

"Hast du es denn immer noch nicht begriffen?", antwortete Odin mit seiner tiefen und gebieterischen Stimme. " Du hast Mitgard großen Schaden zugefügt."

"Du redest so, als läge die ganze Welt in Trümmern. Komm schon, New York ist eine Stadt."

"Die du zerstört hast!", rief der Allvater nun erbost und erhob sich von seinem Thron.

Dann besann er sich etwas besserem und fuhr wieder ruhiger fort.

"Deine Vergehen an den Menschen werden nicht ungestraft bleiben."

"Oh, da bin ich mir sicher", entgegnete Loki spöttisch. Er machte einen Schritt auf Odin zu, doch die Wachen zogen ihn an den Ketten zurück.
Loki fand diese ganze Show unglaublich überspitzt und eigensinnig, auch wenn er einen Hauch von Spannung in seinem eigenen Körper spürte.

"Es ermüdet mich mit dir zu sprechen, über die Taten, die du nicht leugnen, aber auch nicht offen eingestehen kannst."

"Oh doch, das kann ich", der Gott des Schabernacks sah Odin nun direkt in das verbliebene Auge. "Ich habe den Angriff auf die Stadt New York verübt, mithilfe meiner Armee, die mir bereitwillig von jemand Großem zur Verfügung gestellt wurde. Außerdem möchte ich anmerken, dass es eine Stadt war, die meinem Befehl zum Opfer gefallen ist."

"Deine Silberzunge lässt dich diese Taten jedoch auch nicht rückgängig machen."

Odin warf einen Blick zu seiner Linken. In den Schatten der Säulen stand Thor, der das Geschehen mit ernstem Blick beobachtet hatte. Frigga stand neben ihm und sah Loki mit traurigem und liebevollem Blick an. Als er sie so sah, wusste der Gott, er würde alles bereuen, wenn er sie, seine Mutter mit diesen wehmütigen Augen, weiter ansah.

Er wandte sich wieder an Odin und dieser befahl nun:
"Bringt ihn in die Zelle! Seine Strafe wird morgen entschieden! Bis dahin wird er zu keinem Kontakt haben, niemand wird mit ihm sprechen! Ich, Odin, Allvater, habe gesprochen!"

𝐒𝐡𝐨𝐰 𝐦𝐞 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐝𝐞𝐦𝐨𝐧𝐬 | 𝐋𝐨𝐤𝐢 𝐅𝐅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt