59. Unangenehmes Gespräch

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Ryan

Als uns Liam beim rummachen erwischt hatte, rannte Leo komplett überrumpelt ins Badezimmer und schloss sich dort ein. Liam stand komplett erstarrt an Ort und Stelle. Als er sich jedoch wieder gefangen hatte, brach die Hölle aus. Ich musste mir so einiges anhören, aber ich bereute es nicht.

Ich bereute es nicht Leo diese Art von Zuneigung geschenkt zu haben, aber in einem Punkt hatte Liam recht. Ich hätte nicht so voreilig reagieren sollen. Das kommt durch die anstehende Paarungszeit und daher weil ich endlich nach 651 Jahren meine Partner gefunden hatte.

Nachdem mich Liam belehrt hatte und ja er konnte, wenn er wollte ziemliches Temperament besitzen, wurde ich von einer meiner Wachen nach Hause geschickt, weil mein Vater etwas besprechen wollte. Unmotiviert flog ich zu unserem Königreich, welches sich unter der Erde befand. Die ganzen Zeit kreisten meine Gedanken nur um meine Gefährten.

Ich hoffte sie kamen die Zeit noch ohne mich aus. So schlecht, war das aber denke ich gar nicht, dass ich nun etwas Abstand hielt. Meine Gefährten waren schon was besonderes in ihrer Art und Weise. Wenn mein Vater davon erfahren würde, dann müsste ich wirklich alles erzählen. Meine Familie war bei dem Thema Gefährte, sehr rede freudig.

Bei uns ging es sehr Traditionell umher, wenn es hieß sich mit seinen Gefährten zu vereinen. Mit viel Glück würde meine Familie nicht bemerken, dass ich nach Leo und Liam roch, ganz zu schweigen von meinem Teilmal welches ich durch den Kuss von Leo bekommen hatte. Ein Teilmal war wie man aus dem Namen heraushörte nur teilweise zu sehen.

Es wäre erst vollständig, wenn ich und meine Gefährten Geschlechtsverkehr hätten. Für jeden Gefährten gab es ein Mal, bedeutet also, dass ich zwei bekäme, genau wie Leo und Liam. Leo hatte schon beide Teilsmäle von uns. Liam und mir fehlte jeweils eins. Das gute oder auch schlechte daran war, dass sie bei uns direkt am Hals saßen.

Sie sind gut sichtbar für andere, also auch für meine Familie...
Nach einem vier stündigen Flug, kam ich dann auch an unserem Höhleneingang an. Ich klappte meine Flügel ein und glitt elegant in die Höhle ein. Es gab extra Eingänge zum hineinfliegen und andere zum hinausfliegen.

So kamen sich keine Drachen in die Quere. In der Höhle drin breitete ich wieder meine Flügel aus und flog anmutig über die Häuser unserer Stadt. Unsere Höhle war gigantisch und um etwas sehen zu können, hatten wir überall Kristalle liegen, die in verschiedensten Farben leuchteten.

Das Schloss war kaum zu übersehen, weil auch dieses mit vielen Kristallen dekoriert wurde. Im Schloss landete ich dann auf dem großen Platz. Dort wartete auch schon mein Berater und andere Wachen oder Diener. Wir hatten freiwillige Diener, die das aus eigenem Willen taten. Ein Berater war als Prinz normal und anfangs absolut nervig.

Er folgte dir einfach überall hin und wies dich auf jede ach so kleine Kleinigkeit hin. Schnaubend verwandelte ich mich in meine Menschengestalt und sofort kam mein Berater her geeilt, mit einem prachtvollen Gewand in seinen Händen. Er überreichte es mir sofort und ich zog es ohne zu meckern an.

,, Seine Hoheiten warten bereits alle", wies mich mein Berater drauf hin. Ich gab ihm nur ein zustimmendes brummen als Antwort zurück. Zusammen mit meinem Berater liefen wir einmal quer durch das Schloss, um dann endlich im Thronsaal anzukommen. Die Wachen links und rechts neben dem Tor öffneten uns die Tür und gewährten uns Zutritt. Dort saßen sie alle und ihre Blicke auf mich gerichtet.

,, Schön dich zu sehen mein Sohn. Setzt dich doch ", fing mein Vater an und gewährte mir Platz zu nehmen. Wie befohlen, setzte ich mich auf meinen Platz.
,, So, da wir jetzt alle da sind, wollen wir auch gleich beginnen. Ich habe euch hierher gerufen, um euch darüber zu informieren, dass wir ab sofort wieder in die Öffentlichkeit treten werden. Das alles hängt mit dem Krieg, der vor einem Monat gewonnen wurde zusammen ", erzählte uns mein Vater.

,, Ist es, weil Ryan sich in den Krieg mit eingemischt hatte?", fragte nun mein zweitälteste Bruder Namens Daniel. Er hatte pechschwarzes Haar, wie alle in dieser Familie, nur hatte er blaue Augen. Er war sehr kaltherzig gegenüber anderen, aber sonst war er ganz in Ordnung.
,, Ja und ich würde gerne wissen, weshalb du dorthin geflogen bist, Ryan. "

Mein Vater sah mich auffordernd an und auch mein Dad war gespannt auf meine Antwort. Anscheinend hatte ich keine Wahl und musste über Liam und Leo reden. Eigentlich hatte ich gehofft, dies nicht tun zu müssen, aber Glück war eine komplexe Angelegenheit.
,, Ich habe Rufe von meinen Gefährten vernommen. Sie klangen verzweifelt und ängstlich, deswegen habe ich mich auf den Weg gemacht ", erklärte ich es ihnen widerwillig.

Die Aufmerksamkeit meiner Familie hatte ich nun komplett erlangt.
,, Hast du sie finden können?", fragte mich mein Dad neugierig.
,, Ja, hab ich ", seufzte ich ergeben.
,, Was ist es für ein Drache?", fragte mich mein Vater ernst. Verlegen sah ich zur Seite und wusste nicht, was ich darauf antworten sollte.

,, Ryan, ich habe dich was gefragt", brummte mein Vater ungeduldig.
,, Es....es ist ein Zeitdrache - ", ich machte eine Pause, doch dachte meine Familie anscheinend, das ich fertig war.
,, Wirklich interessant. Du kan-", wurde mein Vater von mir unterbrochen.

,,....und ein Naturdrache ", nuschelte ich leise, doch verstanden es dank dem guten Drachengehör alle. Es wurde still im Saal.
,, Wie bitte? ", fragte mich mein Vater ungläubig. Unangenehm räusperte ich mich und wiederholte es für ihn nochmals.
,, Es ist ein Zeitdrache und ein Naturdrache." Stille...komplette Stille herrschte wieder im ganzen Thronsaal.

,, Sind die Naturdrachen wieder zurück?", fragte mein Dad mich verwundert, doch ich schüttelte den Kopf.
,, Nein, er ist wahrscheinlich der Letzte ", beantwortete ich die Frage meines Dad's.
,, Mein Sohn....ich bin so stolz auf dich ", sagte mein Vater zu mir und mein Kopf drehte sich ruckartig zu ihm.

Wenn mein Vater mal stolz war, dann musste etwas weltbewegendes passiert sein.
,, Du bekommst nicht nur einen sondern gleich zwei Gefährten und einer von ihnen ist auch noch ein Naturdrache", machte mir mein Vater nochmal klar.
,, Weißt du wie selten so etwas ist? ", fragte mich mein Vater begeistert.

Perplex schüttelte ich meinen Kopf.
,, Von 100 Paaren, sind genau 2 eine mit 3 Partnern. Du mein Sohn hast einen Naturdrache als Gefährte, welche eigentlich als ausgestorben galten!", erklärte mir mein Vater mit glänzenden Augen. Ich fand es zwar toll, wenn man über meine Gefährten gut redete, aber das löst in mir irgendwie Unbehagen aus.

,, Bring die beiden doch mal hierher", schlug mein Dad glücklich vor. Mein Vater gab meinem Dad natürlich recht und wollte ebenfalls, dass sie mal hierher kommen konnten. Ich nickte ihnen einfach mal zu, um einer Diskussion aus dem Weg zu gehen. Meine Väter würden meine Gefährten nur ewig vollquatschen und sie aufs königliche Leben vorbereiten wollen.

Ich fand das keine so gute Idee, da ich sie selbst nicht mal richtig kannte. Meine Brüder möchten sie wahrscheinlich auch kennenlernen und bei Daniel hätte ich da so meine Ängste. Widersprechen würde aber auch nicht helfen, weil ich der jüngste in meiner Familie war und somit weniger zu sagen hatte.

Dragon's eyes (bxbxb) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt