58. Magie der besten Freundschaft

323 28 0
                                    

Leo

Nachdem Liam mich und Ryan so verlangend auf dem Boden liegen gesehen hatte, hatte ich mich sofort aufgerappelt und bin ins Badezimmer gestürzt. Die Tür vom Badezimmer hatte ich sofort verriegelt. Seufzend hatte ich mich an der Tür hinunter gleiten lassen.

Nun saß ich hier auf dem kalten Boden des Badezimmers. Mein Problem war wieder komplett verschwunden, aber unangenehm war es mir trotzdem sehr. Liam hatte uns gesehen! Wie wir da auf dem Boden lagen, ich halb entblößt und Ryan lüstern über mir gebeugt. Ich war so ein Idiot. Ich hatte Angst, dass Ryan mir Liam wegnahm, doch was tat ich?

Ich machte erstmal mit dem komplett fremden Gefährten rum! Ich könnte mich gerade selbst dafür hauen. Ich hatte mich geirrt! Ich war kein Idiot, sondern ein Vollidiot! Einer der dümmsten Sorte! Ich machte einfach mit Ryan rum, den ich kaum kannte, obwohl ich nicht mal mit Liam soweit war, den ich anmerkend viel länger kannte als Ryan!

Seufzend zog ich meine Beine fest an meinen kleinen Körper und schlag meine Arme um sie. Ich wusste einfach nicht, was mit mit los war. Dieses Gefühl war einfach so unbeschreiblich gut. Diese gigantische Zuneigung, die mir geschenkt wurde, hatte mich komplett benebelt. Eine ganze Stunde blieb ich noch im Badezimmer und starrte die ganze Zeit auf ein und die selbe Fliese.

Sie war weiß und hatte ein paar schwarze unregelmäßige Striche drauf. Irgendwie sah sie aus wie Marmor, aber ob es in dieser Zeit Marmor gab, wusste ich nicht. Diese Fliese hatte keinerlei emotionales Empfinden, egal was man ihr sagen würde oder ob sie zerstört werden würde...sie kann nichts fühlen. Sie war einfach ein zurecht geschnittener Stein, den man für seine Zwecke benutzte.

In dem Fall als Untergrund eines Badezimmers. Diese Fliese hatte einfach überhaupt keine Probleme, sie war einfach da...
Plötzlich erklang ein Klopfen an der Badezimmertür. Erschrocken blickte ich auf.

Mein Herz schlug plötzlich unnatürlich schnell in meiner Brust, doch nachdem ich bemerkte, dass ich die Tür verriegelt hatte, entspannte ich mich augenblicklich wieder.
,, Leo.....alles ist in Ordnung okay? Ich bin nicht böse auf dich ", sagte Liam, der offensichtlich vor der Tür stand.

Für Liam war gewiss nicht alles okay. Er wollte mir einfach nur weiß machen, dass alles in Ordnung sei, damit ich wieder herauskam.
,, Komm bitte raus, Leo", sprach er mich sanft an, doch ich sagte kein Wort. Ich hatte seine Gefühle verletzt!

Er log mich an, damit ich wieder herauskam. Was würde denn passieren, wenn ich die Tür öffnen würde?
,, Liam....es tut mir leid ",murrte ich erst leise, doch wiederholte ich es immer wieder, bis ich es schlussendlich schrie.
,, Es ist okay, Leo. Komm bitte einfach wieder raus", flehte er mich an.

Ich vergrub meinen Kopf in meine Hände und begann mich innerlich selbst fertig zu machen, bis dann diese liebliche Stimme wieder ertönte.
,, Leo, bitte" , flehte Liam mich verzweifelt an.
,, Bitte geh ", bat ich ihn wimmernd. Ich brauchte mehr Zeit, das Geschehende zu verarbeiten.

Ich wollte einfach nicht in das enttäuschte Gesicht meines Gefährten sehen. Mit zittrigen Beinen stützte ich mich am Schrank ab um aufzustehen. Plötzlich jedoch kippte der Schrank nach vorne. Alle Vasen, Schalen, Porzellan Behälter und Fläschchen zerbrachen laut auf dem Marmorboden des Badezimmers.

Mir war nichts passiert, nur hatte ich mich ein wenig erschrocken, weil ich nicht gedacht hätte, dass dieser Schrank durch mein Gewicht umkippen könnte. Mit zittrigen Beinen verkrochen ich mich in eine Ecke des großem Badezimmers.
,, Leo, was war das für ein Geräusch? ", fragte Liam sofort nach.

Dragon's eyes (bxbxb) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt