79. Wieder vereint

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Leo

Ich hatte denn lieben Tommy abgelöst und hatte mein kleinen Sohn wieder ins Bett gebracht. Ganze zwei Stunden ließ ich die Kinder noch schlafen, denn danach gab es schon Frühstück. Die Frau hielt sich an meine Warnung und kochte Florian eine leckere gesundheitsfördernde Suppe. Gierig aß er sie auf, ohne auch nur einen Rest drauf zu lassen.

Stolz strich ich ihm durch seine schwarzen Haare. Wir würden das alles wieder hinbekommen, da war ich mir sicher. Kian spielte eher quietschend mit dem Essen herum, als seinen Appetit zu stillen. Seine Eltern versuchten trotzdem ihn verzweifelt zu füttern, weil wir alle wussten, dass er nach genau einer halben Stunde anfangen würde zu schreien, weil er Hunger hatte.

Seufzend ließ Maxi seinen Kopf auf den Tisch fallen. Kian klatschte lachend in seine kleinen Händchen.
,, Du schadenfroher Kampfzwerg! ", brummte Maxi empört zu seinem kleinen Sohn. Kichernd beobachtete ich die beiden, während ich meiner Prinzessin ohne Probleme den nächsten Löffel in den Mund schob.

Beleidigt sah mir Maxi zu, wie ich meine kleine Tochter fütterte.
,, Darf ich mal probieren? ", fragte plötzlich die zarte Stimme von Florian. Fragend sah ich meinen kleinen Sohn an.
,, Das ist Babybrei. Ich bezweifle, dass es dir schmeckt", entgegnete ich ihm überrascht.

,, Nein...ich möchte füttern ", erklärte mir Florian schüchtern.
,, Klar, darfst du", meinte Tommy hoffnungsvoll. Ich nickte Florian bestätigend zu. Vorsichtig stieg er vom Stuhl und lief zu Tommy herum. Maxi nahm Florian auf den Schoß und gab ihm Kians Löffel.

Florian machte etwas auf den Löffel und hielt es Kian vor den Mund. Mit großen Augen sah Kian Florian an. Kian machte den Mund zögerlich auf und strampelte ungeduldig mit den Beinen herum. Florian schob Kian den Löffel in den Mund und wieder raus. Schmatzend aß der kleine Kian seinen Brei. Maxi und Tommy sahen sich ungläubig an.

Begeistert fütterte Florian Kian weiter, bis in der Schale nichts mehr drin war.
,, Denkst du an das, was ich gerade denke? ", fragte mich Tommy aufgeregt. Nachdenklich schüttelte ich meinen Kopf.
,, Was ist wenn Kian Florians Gefährte ist?", quietschte Tommy aufgeregt. Wenn ich so darüber nachdachte, machte es schon ein wenig Sinn.

,, Könnte möglich sein ", grübelte ich. Wenn es so wäre, dann wäre es ein absoluter Zufall. Aber ich würde mich darüber mehr als nur freuen.
,, Kommt wir gehen wieder zurück. Ich muss mir mein Gesicht abwaschen", quengelte Maxi herum, der Babybrei im Gesicht kleben hatte.

Belustigt kicherten ich und Tommy über Maxi der sich brummend erhob. Wir nahmen unsere Kinder auf den Arm und kehrten zurück in Maxis und Tommys Gemach. Maxi flüchtete sofort ins Bad, um sich den Brei aus dem Gesicht zu waschen. Tommy folgte danach, weil er den mit Brei bekleisterten Kian sauber machen musste. Meine beiden Schätze hingegen waren sauber und satt.

,, Leo? ", rief mein bester Freund nach mir.
,, Hier", rief ich zurück. Kurz darauf kam ein leicht lächelnder Maxi auf mich zu.
,, Was ist los? ", fragte ich ihn neugierig.
,, Geh mit deinen Kindern in den Schlossgarten, dort wartet eine Überraschung auf dich", schmunzelte er wissend.

Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch.
,, Was für eine Überraschung? ", fragte ich neugierig doch Maxis Lippen waren versiegelt.
,, Sag ich dir nicht. Sieh es dir selbst an", er lächelte mich hinterlistig an.
,, Okay? ", sagte ich misstrauisch, aber ich wollte dennoch wissen, was dort auf mich wartete.

Die Neugier siegte und so kam es, dass ich mit meinen beiden Schätzen in den Schlossgarten spazierte. Mir fiel nichts ungewöhnliches auf. Alles immer noch so bunt wie vorher.
,, Woah ", flüsterte Florian verträumt. Ich folgte seinem Blick und sofort hielt ich meinen Atem an.

Es waren Ryan und Liam in ihrer Drachenform, umgeben von so vielen Blumen. Ihr Blick lag starr auf mich und den Kindern. Im Unklaren ob ich zu ihnen gehen sollte oder nicht, blieb ich wie angewurzelt stehen. Erst als Florian an meinen Gewand zog, damit ich mich endlich in Bewegung setzte, lief ich auf sie zu.

Vor ihnen blieb ich stehen und sah sie stumm an. Was jetzt? Sollte ich vielleicht etwas sagen oder lieber nicht... Es kam mir so irreal vor, wie als wäre das alles nur die Einbildung meines Gehirns.
,, Leo...wir möchten uns bei dir entschuldigen. Wir wissen, dass es falsch von uns war, aber wir haben schon schnell bemerkt, dass du uns einfach fehlst. Bitte vergebe uns, wir können nicht ohne dich ", begann Liam mit der Entschuldigung.

Abwartend sah ich Ryan an. Er räusperte sich unangenehm und sprach dann.
,, Es tut mir leid, was ich getan habe. Ich habe mich von meinen Instinkten leiten lassen und habe ohne Nachzudenken gehandelt. Kannst du mir verzeihen? ", fragte mich Ryan und sah dabei aus wie ein geschlagener Welpe. Ein leichtes Schmunzeln zierte mein Gesicht.

,, Ich verzeihe euch, aber ob Florian euch verzeiht ist seine Entscheidung", gab ich ihnen zu verstehen. Alle Augen waren auf ihn gerichtet, wobei er sich unwohl hinter mir versteckte.
,, Was sagst du. Verzeihst du den beiden? ", fragte ich meinen kleinen Sohn und ging neben ihn in die Hocke.

,, Wenn sie mir nicht wieder weh tun, dann ja", nuschelte er und drückte sich dicht an meine Brust. Liam und Ryan verwandelten sich wieder in Menschen. Liam lief weinend auf uns zu und zog uns in eine feste Umarmung. Ryan kam auch zu uns und drückte uns ebenfalls.
,, Danke das ihr uns verziehen habt ", haucht Liam dankbar.

Ich legte meine warme Hand auf seine nasse Wange ab.
,, Wir sind eine Familie und genau deswegen ist es wichtig zu verzeihen, aber auch die eigenen Fehler zu erkennen", flüsterte ich ihm sanft zu und drückte meine Lippen verlangend auf seine.

Das hatte ich wirklich vermisst. Ihre Nähe und Zuneigung. Liam erwiderte meinen Kuss sofort. Unsere Lippen bewegten sich in Einklang. Es war so als hätten wir es schon so oft gemacht, aber so war es nicht. Was sollte ich denn sagen? Ich war und blieb ein Spätzünder! Durch Luftmangel mussten wir uns lösen und sofort wurde ich in den nächsten Kuss gezogen.

Ryan war verlangender als Liam, aber grob war der Kuss nicht. Als wir uns wieder lösten, sahen wir uns schweigend in die Augen.
,, Es tut mir so leid ", flüsterte Ryan mit brüchiger Stimme. Mit einem sanften Lächeln strich ich ihm über seine Wange.

,, Das liegt in der Vergangenheit. Nehme es als Lektion in deinem Herz auf. Halte daran fest, sodass es nicht nochmal passieren kann. Und jetzt öffne deine Augen und halt die Ohren steif, denn die Zukunft, bringt das Unbekannte mit sich ", sprach ich in Rätseln mit ihm. Mit glasigen Augen sah er mich an.

,, Wieso kannst du in solchen Situationen immer so einen weisen Spruch auf den Tisch legen", hörte ich meinen besten Freund plötzlich kichern. Belustigt verdrehte ich meine Augen. War ja klar, dass er seine Finger im Spiel hatte. Meine Familie war ganz besonders. Ich liebte sie so sehr.

Dragon's eyes (bxbxb) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt