50. Der Angst ins Gesicht gelächelt

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Leo
‼️ Gewaltsame Handlungen ‼️

Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Brian war ein Lichtdrache und kämpfte gegen einen Drachen seiner eigenen Art? Ein Verräter konnte er nicht sein, dafür kannte ich ihn einfach viel zu gut. Außerdem hatte er uns nie etwas schlimmes antun wollen und er hätte mehr als nur genug Chancen dazu gehabt, wenn er es wirklich hätte tun wollten.

Brian war ein liebevoller, freundlicher und vernünftiger Drache. Er hatte bestimmt einen guten Grund für sein Schweigen gehabt und ich würde ihn niemals dafür Verurteilen. Er war ein Erwachsener Mann und einer der pfiffigsten, die mir je unter die Augen getreten waren.

Brian war von Anfang an für mich da, hatte sich um mein Wohlergehen gekümmert, meine Probleme gelöst und meine Wünsche erfüllt. Er gehörte zu meiner Familie, genau wie Maik, Tommy, Maxi und Liam! Sie waren der größte Schatz in meinem Leben und ich würde alles dafür geben, um diese zu schützen! Komme was wolle!

In meinem vergangenem Leben war ich ein reicher Junge, dessen Eltern ständig außer Haus waren und jetzt hatte ich verstanden, weshalb ich in Wirklichkeit arm war! Jetzt war ich wirklich einer der fast reichsten Menschen der Welt und das nicht durch mein Ansehen oder durch meinen geheimen Titel als Prinz!

Ich hatte nämlich nun eine fantastische Familie und sie machten mich zum reichsten Menschen der Welt! Diesen Reichtum musste ich nun durch Handeln schützen. Schnell stürzte ich mich auf den anderen Lichtdrachen und schmiss ihn gegen eine der majestätischen Wände des Schlosses.

Meine Kraft als junger Drache reichte zwar aus ihn ein paar Meter weg zu befördern, doch bei einem erwachsenen Drachen wäre in dieser Wand wahrscheinlich ein großes Loch. Dementsprechend könnte man sich jetzt sehr gut vorstellen, wie die Stadt aussah... Brian richtete sich so schnell es ihm möglich war auf.

Er hatte ziemlich zu tun auf seinen 4 Beinen zu stehen, wer weiß wie lange die beiden Drachen hier schon gekämpft hatten. Liam und Maxi hielten sich erstmal aus diesem Gefecht heraus, da keiner der beiden wusste wer in dem Falle gut oder schlecht war. Verübeln konnte ich es ihnen auch nicht, da die beiden Drachen zum verwechseln ähnlich waren.

Würde ich nicht anhand der Augen erkennen können, dass es sich bei dem einen Drachen um Brian handelte, wäre ich ebenfalls ratlos. Der Drache, der Dank mir vor kurzen gegen seinen eigenen vier Wänden geschupst wurde, stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus. Schnaubend schüttelte ich meinen Kopf, um diesen Ton wieder aus meinen Ohren zu bekommen.

Diesen Augenblick nutze der Drache natürlich aus und stürzte sich siegessicher auf mich. Knurrend sah er von oben auf mich herab, als würde er mir weiß machen, dass ich eh keine Chance mehr hätte. Dieser Blick, den er mir zuwarf, war erniedrigend und sprach seinen Hass gegenüber mir aus. Ich hingegen sah ihn lächelnd an, was ihn verwundert schauen ließ.

,, Welcher Drache würde jetzt noch so herzlich lächeln können?!" Dieser Satz spornte mich nur noch mehr an, wodurch mein Lächeln noch breiter wurde, als so schon. Kein Krieger, der sich durch die blutrünstigsten Schlachten gekämpft hatte, könnte mich jetzt verstehen. Nicht einmal Brain konnte mich verstehen, da er mich ansah, als wäre ich komplett irre geworden.

Vielleicht hatte er ja auch recht. Vielleicht war mir eben einfach nur ein Lächeln zu Mute. Zeichnete es nicht genau das Substantiv aus, welches sich Mut nannte? Ich lächelte meiner Angst ins Gesicht und sagte ihr indirekt 'ich habe keine Angst vor dir'.
,, Chancen sind wie Sonnenuntergänge, wer zu lange wartet verpasst sie."

Als der Lichtdrache über mir nun meine Antwort vernahm, sah er noch verwirrter aus, als so schon und genau jetzt hatte ich ihn da, wo ich hin haben wollte. Liam müsste jetzt nur noch einen Angriff starten, ihn von mir runter ziehen und ihn in hoher Geschwindigkeit auf den Boden drücken. Als hätte er meine Gedanken vernehmen können, nahm er den Lichtdrachen und beförderte ihn geschwind auf den Boden.

Mit geweiteten Augen sah er uns an und verarbeitete gerade das Geschehen. Knurrend wandte er sich nun uns zu, als er merkte, dass er mir in die Falle getappt war. Ich richtete mich wieder stolz auf und dankte meiner alten Deutschlehrerin mir dieses Zitat beigebracht zu haben. Brian seufzte erleichtert auf, als er sah, dass alles in Ordnung war.

Er selber konnte kaum noch stehen, seine Wunden, die er trug, sahen teils auch ziemlich heftig aus. Plötzlich ertönte ein grollendes Gebrülle, welches den Boden unter unseren Füßen zum beben brachte. Anmutige Schritte waren zu vernehmen, die unsere Aufmerksamkeit erweckten.

Die Hoffnung auf einen Sieg konnte ich erstmals wieder in meinen Hinterkopf verbannen, denn der Drache, der nun durch eine unscheinbare Nebentür schritt, war kein ebenbürtiger Gegner für uns, sondern ein unbezwingbarer Gegner. Der Drache war der König dieses Reiches, diese Augen waren unverwechselbar.

Zwar hatte er keine erdenklichen Anhaltspunkte dazu, wie zum Beispiel eine funkelnde Krone, die bei einem Anblick schon fast Ergebenheit forderte, aber man merkte es einfach an dem Auftritt. Ein einfacher Krieger würde niemals so gelassen, anmutig und mit einem von Stolz gehobenen Kopf hineintreten.

Er analysierte zu aller erst die Situation, was er nicht einmal gehetzt tun musste, da alle in Starre gefallen waren. Als er den Lichtdrachen unter Liams Füßen sah, verengten sich augenblicklich seine Augen und mit einer schnellen Bewegung wurde Liam kurzer Hand, durch einen Drachenschwanz hinweg geschleudert.

Erschrocken sah ich meinem Gefährten hinterher, um sicher zu stellen, dass es ihm gut ging. Danach richtete sich mein Blick wieder nach vorn und es stellte sich heraus, dass der König mir sehr nahe kam. Wo er schon fast vor mir stand, wurde mir nochmals deutlicher, wie winzig ich im Vergleich zu anderen Drachen war.

Etwas eingeschüchtert machte ich vorsichtige Schritte zurück, um wieder Distanz zwischen mir und dem König zu bekommen.
,, Du bist also der Auserwählte...der letzte Naturdrache auf der Erde. Ich bin wirklich äußerst enttäuscht. Meine Erwartungen an dich waren tatsächlich viel höher, doch eins muss ich dir wirklich lassen.......als Nestling bis hierher zu kommen ist wahrlich kein Kinderspiel. Leider Gottes wirst du aber hier dein Leben lassen, dafür werde ich sorgen", sprach der König mit einer hinterhältigen Stimme.

Ich wusste nicht so recht, was ich dazu antworten sollte, weshalb ich einfach schwieg.
,, Er ist mehr, als nur besonders! Er hat einen starken Geist und seine Seele ist reiner, als es eure jemals sein wird! Sein Leben geht hier und heute weiter, denn wir werden dafür sorgen, dass ihr eure widerlichen Krallen von ihm lasst! ", brüllte mein bester Freund den König wütend an.

Knurrend wandte sich der König an Maxi, bei dem jede einzelne Ader in seinem Körper nur vor Selbstbewusstsein loderte. Meinen besten Freund so zu sehen, ließ mich staunen. Er war eigentlich ziemlich frech und quatschte immer irgendwelchen Unsinn. Wenn man aber jemand Wichtiges in seinem Leben schaden wollte, wurde er zu einem wutentbrannten Stier.

,, Was sagtest du gerade?! ", knurrte der König nun sauer. Auch wenn ich wusste, dass Maxi eine starke Persönlichkeit hatte, hatte ich jetzt meine Bedenken.
,, Niemand verletzt meinen besten Freund auf irgendeine Weise!", machte Maxi dem König nochmals weiß. Tommy, der die ganze Zeit auf Maxis Rücken saß, presste sich nun immer ängstlicher an Maxi heran. Plötzlich fing der König an zu lachen.

,, Das ist ja süß. Glaubst du wirklich du könntest mich aufhalten?", lachte der König entzückt. Maxi hingegen fand das nicht so witzig, doch zögerte er. Wahrscheinlich da die Angst einfach zu groß war und Tommy wollte er auch nicht gefährden. Ich würde das selbe an seiner Stelle tun.

Dragon's eyes (bxbxb) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt