48. Unnatürliche Stärke

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Leo
‼️ Gewaltsame Handlungen ‼️

..., doch da landete plötzlich ein Drache über mir und ließ die Lichtdrachen stoppen. Um welchen Drachen es sich handelte sah ich nicht, da ich mit dem Bauch auf dem kalten Steinboden lag. Das einzige, was ich von dem Drachen sah, waren seine großen schwarzen Krallen, die er vor mir platziert hatte.

Dieser Drache musste gigantisch sein, da er so groß war, dass er unbeschwert über mir stand und mich nicht mal berührte.
,, Ein Schattendrache", knurrte einer der Lichtdrachen und sah den Drachen über mir verachtend an. Bei dem Wort Schattendrachen klingelte etwas bei mir.

Die Schattendrachen waren doch die Drachen, die ebenfalls gegen diese Krankheit immun waren. Sie standen für den Tod, wo hingegen die Naturdrachen für Leben standen.
,, Lasst uns in Ruhe! Dieser Krieg geht den Schattendrachen nichts an!", knurrte ein anderer Lichtdrache den Drachen über mir an.

,, Uns geht dieser Krieg sehr wohl etwas an und hört auf zu quatschen und kämpft lieber!", knurrte der Drache über mir nun auch. Dieses Knurren war so tief und angsteinflößend, dass sich sogleich meine Schuppen am Nacken aufstellten. So wie es der Schattendrachen verlangte, griffen die Lichtdrachen ihn an, doch der Kampf, der sich dann bildete war ziemlich schnell vorbei.

Der Schattendrache hatte die drei Lichtdrachen ohne Gnade in 100 Einzelteile zerlegt, sodass nur noch ein Meer aus rotem Blut zu sehen war. Das dieser Drache nun drei Lichtdrachen in Rekordzeit erlegt hatte, war ein Zeichen von unnatürlicher Stärke. Diese Erkenntnis, aber ließ mich augenblicklich erschaudern.

Wenn dieser Drache eine solche Kraft hatte, wäre es für ihn ein leichtes Spiel mich ebenfalls aus dem Weg zu räumen, doch Sinn würde es nicht ergeben. Er hatte mich immerhin vor den Lichtdrachen beschützt, wieso sollte er mich dann auch erlegen?

Plötzlich bemerkte ich wie der Drache über mir seinen Kopf zu mir drehte und mir in meine grünen Augen sah. Aufmerksam sah ich ihn an und wartete auf eine Reaktion von ihm.
,, Geht es dir gut? ", fragte er mich mit seiner tiefen Stimme, welche mich erschaudern ließ.

,, Mir geht es gut", antwortete ich ziemlich schüchtern. Plötzlich fiel mir Liam wieder ein, der mich ebenfalls gerettet hatte. Schnell rappelte ich mich auf und lief zu dem Ort, wo sich Liam und der Lichtdrache bekämpft hatten. Den großen Drachen über mir, schob ich dabei aus meinem Kopf. Als ich dort ankam gefror mir das Blut in den Adern.

Liam lag verletzt auf dem Boden und der Lichtdrache hatte ein blutüberströmtes Maul. Erstarrt blickte ich den Drachen an, ehe sich die Wut in mir so aufstaute, sodass ich brüllend auf ihn zu rannte. Mit dem Schwung meines Anlaufs stieß ich den Drachen von Liam weg. Mit seinem Maul schnappte er nach mir, doch bekam mich nicht zu fassen.

Plötzlich wurde der Drache durch einen Drachenschwanz hinfort geschleudert. Erschöpft blickte ich zu dem Drachen, der mir geholfen hatte und sah einen riesigen schwarzen Drachen mit goldgelben Augen.
War das der Drache, der mir gerade eben auch geholfen hatte?, fragte ich mich innerlich.

,, Wieso bist du weggerannt?! Hier ist es gefährlich! ", sprach mich der Drache an und bestätigte somit meine innerliche Frage.
,, Mein Gefährte hat mich beschützt, als mich vier Drachen angegriffen haben! Als du mir dann mit den übrigen drei geholfen hattest, da sich mein Gefährte den vierten nahm, war ich wieder sicher und bin zu ihm zurück. Aber wie es aussieht geht es ihm nicht gut ", erklärte ich ihm und musste am Ende wimmern.

Da der Drache nichts mehr dazu sagte, lief ich schnell zu Liam und erkundigte mich bei ihm. Sanft stupste ich ihn mit meiner Schnauze an.
,, Liam?", wimmerte ich zitternd und wartete auf eine Antwort.
,, L.. Leo.....geht...e.. es....dir.... gut?", fragte mich Liam unter großen Schmerzen.

,, Ja, alles bestens, aber was ist mit dir ", wimmerte ich traurig und legte mich zu ihm auf den Boden.
,, Ich.....zum Glück ist dir nichts passiert ", flüsterte Liam immer schwächer.
,, Liam?" ,wimmerte ich ängstlich.
Ich bekam keine Antwort.

,, Liam!", rief ich ihn dieses Mal lauter.
Wieder bekam ich keine Antwort.
Mieksend schmiegte ich mich an ihn und ließ die Tränen freien Lauf.
,, Du kannst ihn noch retten", meldete sich eine raue Stimme hinter mir. Schniefend blickte ich den großen schwarzen Drachen hinter mir an.

,, Und wie? ", fragte ich ihn hoffnungsvoll.
,, Nutze deine Gabe", forderte er mich auf. Er hatte recht! Die Gabe eines Naturdrachen war die Heilung, aber wie soll ich ihn denn bitte heilen?
,, Wie geht das? ", fragte ich ihn verzweifelt zurück, doch bekam keine Antwort. Also tat ich etwas, was ich schon länger nicht mehr getan hatte. Ich sah ihm tief in seine goldgelben Augen und sprach mit seiner Seele.

,, Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung wie du deinen Gefährten heilen kannst, immerhin hatte ich bisher noch nie einen Naturdrachen gesehen. Denke einfach an das was du erreichen willst, irgendwie wirst du es schon schaffen mein Kleiner "
Antwortete mir seine Seele auf meine Frage.

Sofort machte ich mich ans Werk und starrte Liam an, wobei ich nur an eins dachte.. 'lebe Liam'. Meinen Kopf legte ich auf seinen und ein grünes Licht erhellte die Umgebung. Vorsichtig entfernte ich mich wieder und wartete zittrig auf irgendein Geschehen.

Als sich dann nach einer gefühlten Ewigkeit nichts regte, wollte ich die Hoffnung aufgeben, doch plötzlich schniefte Liam erschöpft aus seiner Nase. Mein Blick galt meinem Gefährten, der seine Augen auf mich gerichtet hatte. Seine Wunden, die seinen ganzen Körper zierten, heilten plötzlich.

Fröhlich leckte ich Liam über seinen Kopf, ehe ich mich an ihn schmiegte. Schnurrend sah er zu mir auf, doch dann galt seinem Blick dem Drachen hinter mir.

,, Wer bist du? ", fragte Liam ihn skeptisch.
,, Ich bin keine Gefahr für euch. Über genaueres können wir uns später unterhalten, erstmal müssen wir einen Krieg gewinnen", sprach der große schwarze Drache.

Zögernd stimmte Liam ihm zu und erhob sich wieder.
,, Wir müssen zum Thronsaal und den König stürzen! Ohne König keine Befehle zum Krieg! ", erklärte uns der fremde Drache unkompliziert und deutete zum Schloss am anderen Ende der Stadt.

,, Wir werden da doch nie hinkommen! Die Lichtdrachen sind überall", wimmerte ich ängstlich. Das ganze Kämpfen auf Leben und Tod, machte mich so verrückt, dass ich einfach keine Lust mehr hatte. Ich hätte beinahe Liam verloren und wenn wir dort rüber fliegen wollten, gab es sicherlich irgendwelche Drachen, die uns aufhalten werden.

Ich konnte das alles einfach nicht mehr.
,, Zusammen werden wir das schaffen, aber dazu müssen wir zusammenarbeiten ", erklärte uns der große schwarze Drache ernst. Liam stimmte ihm nickend zu. Plötzlich sahen mich beide eindringlich an, wodurch ich mich klein machte.
,, Was ist mit dir Leo", fragte mich mein Gefährte sanft.

,, Wenn du mir versprichst nicht zu sterben ", sagte ich nach kurzer Denkpause.
,, Ich verspreche es dir", versicherte mir Liam ehrlich. Eigentlich wollte ich nicht, doch jetzt hatte ich einfach keine andere Wahl mehr. Wimmernd nahm mich Anlauf und hob ab in die Lüfte. Nach nicht mal fünf Sekunden später waren die anderen beiden neben mir und zusammen flogen wir in Richtung Schloss.

Dragon's eyes (bxbxb) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt