26. Gefühle?

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Tommy

Ich war zwar erst ein paar Stunden an diesem Ort, aber gefallen daran fand ich in keiner Weise. Ich war alleine in einem kalten kleinen Raum gefangen. Ich wusste nicht wo meine Freunde waren und wie es ihnen ging. Vor Angst hatte ich mich in eine Ecke des Raumes verkümmelt. Meine Beine hatte ich angezogen und mein Blick lag auf dem Boden.

Genau wie in dem Schloss, wenn ich als Strafe eingesperrt wurde. Tagelang bekam ich kein Essen und nur ab und zu etwas zu trinken. Es war so schrecklich. Und jetzt wo ich endlich wieder frei war, wurde mir die Freiheit mal wieder entrissen, still fing bei diesen Gedanken an zu weinen.

Wieso konnten uns diese Schurken nicht in Ruhe lassen! Am liebsten wäre ich jetzt bei Maxi, aber das war mir leider nicht gegönnt. In letzter Zeit fühlte ich mich zu Maxi hingezogen. Wenn er mich ansah oder berührte kribbelte mein ganzer Körper.

Ich wusste nicht was das war, dieses Gefühl hatte ich noch nie gespürt. Am Anfang hatte ich eine tiefe Abneigung ihm gegenüber gehabt, doch als ich sah wie liebevoll er sein konnte, hatte sich meine Meinung schnell geändert. Ich war froh den beiden begegnet zu sein.

Plötzlich wurde meine Tür mit Schwung geöffnet. Ich zuckte panisch zusammen. Ein Mann spazierte in den Raum hinein und sah mich abwertend an.
,, Hör zu! Du und deine Freunde werdet morgen verkauft! Wiederspruch ist zwecklos! Wenn du fliehst, wird es dir leid tun verstanden! ", er sah mich emotionslos an, als er diese Nachricht verkündete.

Ängstlich nickte ich dem Mann zu. Er kam zu mir und zog mich an meinen Haaren hoch. Schmerzerfüllt verzog ich mein Gesicht. Tränen sammelten sich in meinen Augen und nur mit Mühe konnte ich sie zurückhalten.
,, Du bist absolut widerlich! Ich kann nicht verstehen, wie man dich mitnehmen konnte! Zu nichts taugst du! Mach es deinen Freunden doch nicht unnötig schwer! ", redete er mir abwertend ein.

Wimmernd hörte ich dem Mann zu. Wehren konnte ich mich nicht, da er viel stärker war als ich. Angewidert schupste er mich zu Boden, wonach ein paar Tritte folgten. Schützend legte ich meine Hände vor mein Gesicht und krümmte mich etwas. Als dieser Mann seine Aggression in griff bekam, verließ er ohne weitere Worte den Raum.

Lustlos lag ich nun auf dem kalten Steinboden. Hatte ich etwas vernünftiges von diesem Mann erwartet? Ganz sicher nicht. Mich aufzurichten und zu meiner Ecke zu laufen, war mir zu anstrengend. Lieber blieb ich auf dem Boden liegen und dachte über alles mögliche nach.

Würde ich wohl jemals frei sein? Würde ich ein Leben, leben können so wie ich es mir erträumte? Diese beiden Fragen waren die, die mich schon seit 5 Jahren verfolgten. Nie bekam ich eine Antwort darauf, sie wurden einfach immer wieder in die Länge gezogen.

Maxi und Leo hatten mir gezeigt, wie es war frei zu sein. Frei von den Schlägen. Frei von dem ständigen Hunger. Frei von den angewiderten Blicke der Drachen. Einfach frei. Es war das beste Gefühl, dass ich in den letzten 5 Jahren hatte, Ausnahme des neuen Gefühls zu Maxi.

Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als jetzt bei ihnen zu sein, aber was wäre wenn ich ihnen wirklich zur Last fiel. Dennoch sagte Leo bei der Drachenmutter von Liam, dass wir eine Familie waren. Ich wusste nicht mehr welches der beiden Aussagen stimmte, aber ich hoffe zutiefst, dass es die Zweite war.

Früher als kleiner Junge war mein Leben zwar nicht perfekt, aber es war schön. Ich hatte eine liebevolle Familie. Ich hatte Freunde. Doch dann kamen die Eisdrachen in unser Dorf und wollten einen Jungen von uns mitnehmen. Die Dorfbewohner suchten sich immer den kleinsten und nervigsten aus, was in dem Fall ich war.

Dragon's eyes (bxbxb) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt