8. Daemon Targaryen

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Scheinbar wurde seine Ankunft bereits erwartet, denn als sein Drache Caraxes zur Landung ansetzte, konnte er zwei Frauen entdecken, die an der Drachengrube der Velaryons auf ihn warteten.

»Hallo Prinz Daemon«, wurde er von Laena höflich begrüßt und musterte sie, aus dem kleinen Mädchen von damals wurde langsam eine wunderschöne junge Frau.

»Was für eine außerordentlich schöne Begrüßung«, meinte der Prinz und ließ seinen Blick über die beiden schweifen, ehe er an Sela hängen blieb. Um ein Haar hätte er sie gar nicht erkannt in ihrem Ballkleid, dem Schmuck und dem wallenden Haar.

»Wir sollen euch auf das Fest begleiten.«

Aus den Augenwinkeln sah er, das Sela sich das schmunzeln verkneifen musste – er konnte ja nicht wissen, das Laena das selbstständig entschieden hatte, weil sie ihn sehen wollte.

»Es freut mich euch wiederzusehen, Prinz Daemon«, bemerkte Sela da und deutete einen leichten Knicks an.

»Gewiss«, antwortete er, »wo geht es lang?«

»Bitte folgt mir«, entgegnete Laena, woraufhin Daemon ihr den Arm anbot in welchem sich Laena nur zu gerne unterhakte. Dabei vergaß sie sogar, dass sie eigentlich mit einer Freundin gekommen war. Sela schien mittlerweile ganz fasziniert von Caraxes und der Drache, der eigentlich nicht gerade für sein freundliches Gemüt bekannt war, schien ihr gegenüber ebenfalls neugierig zu sein.

Still verharrte er und musterte sie aus seinen gelben Augen.

Nach ein paar Metern bemerkte Daemon ihr fehlen und blieb stehen, zusammen drehten sie sich um. Verwundert bemerkte er, wie sie ganz stillstand, während Caraxes sich ihr näherte – ohne toben, ohne brüllen, kein Knurren war zu hören.

Nahezu vorsichtig neigte er seinen langen roten Hals nach unten und verharrte nur wenige Meter vor ihrem Haar um an ihr zu Schnuppern.

Leise Worte klangen zu ihnen hinüber als würde sie ihm etwas erzählen. Er konnte sich irren, aber das wahren keine Worte der normalen Burger.

Laena wollte gerade besorgt etwas sagen als Daemon sie zurückhielt und gebannt auf die Szenerie blickte, die sich vor ihm abspielte: Caraxes ließ seinen Kopf gesenkt und lauschte ihren Worten, vorsichtig hob Sela die Hand und strich ihm über die roten Schuppen die schimmerten wie vergehende Glut.

»Das ist unmöglich«, murmelte Daemon kopfschüttelnd.

Ein leises Lachen wurde vom Wind zu ihnen herübergetragen als das Mädchen ihre Hand wegnahm und sich umdrehte, wohl um ihnen zu folgen. Sie sah ertappt aus als sie sah, dass die beiden ihr zugesehen hatten als sie die beiden erblickte.

»Verzeiht mein Prinz, ich wollte nicht...«

»Wie habt ihr das gemacht?«, unterbrach Daemon sie. »Caraxes ist unberechenbar, die Pfleger meiden es ihm zu nahe zu kommen, wenn sie es nicht müssen... zu oft hat er schon probiert sie zu fressen.«

Sela schien nicht zu wissen, was sie darauf erwidern sollte und wie als suche sie Hilfe, blickte sie über die Schulter, wo der Kopf des schlangenartigen Drachens weit über ihr thronte als würde er über sie wachen.

»Es tut mir leid... es wird nicht mehr vorkommen... ich war nur so fasziniert.«

Daemon musterte sie eindringlich und sah zu seinem Drachen: sein Drache galt als der wildester Drache Westeros. Niemand konnte ihn wirklich einschätzen, manchmal nicht einmal Daemon selbst. Doch von ihr ließ er sich einfach berühren als Daemon seine Geliebte Mysaria mit nach Drachenstein genommen hatte, hatte der Drache bei ihrer ersten Berührung getobt und hatte es sich nur aus dem Grund gefallen lassen, weil es Daemon war, der bei ihr war.

Als sie sich entfernte, drehte sich auch Caraxes um und verschwand in einer der Höhlen, die in den hochgelegenen Klippen lagen, wo auch Seerauch untergebracht war. Doch er sah den Blick, mit dem der Drache ihr nachgesehen hatte.

»Bitte, lasst uns hinein gehen... mein Vater erwartet eure Ankunft«, startete Laena eine Versuch, die merkwürdige Stimmung aufzulösen und ging los. 

Aus Asche zu FeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt