Laena fand ihren Gemahl auf den Dächern ihrer Villa, in einer ruhigen Ecke sitzend mit einem Glass Wein. Oder eher einer ganzen Karaffe.
Er schmunzelte als er sie im Feuerlicht aus den dunkeln Türen treten und auf ihn zukommen sah.
»Laenor hat uns geschrieben«, berichtete sie als sie neben ihm Platz nahm, »Rhaenyra hat einen weiteren Sohn geboren.«
»Hat dein Bruder erwähnt, dass dieser eine ebenso markante aber ebenso zufällige Ähnlichkeit mit dem Kommandanten der Stadtwache hat?«, fragte er, mit einem schmunzeln und einem Hauch Theatralik in der Stimme.
»Nein, darüber hat er sich leider ausgeschwiegen.« Es entstand eine kurze Pause. »Mir fehlt mein Bruder, Daemon. Und mir fehlt meine Schwester.
Und ich denke deiner dir auch.«
»Mir fehlt nur der schwere Wein aus Westeros. Da könnte man wenigstens für ein paar Stunden friedlich vergessen«, er nahm einen Schluck aus seinem Glass, ehe er es mit leichter Wut wegschüttete, »diese Bernsteinfarbene Pisse, die sie hier trinken...« Verächtlich schnaubend stand er auf, ging hinüber zur Brüstung des Daches und stützte sich mit den Händen darauf ab. Während er in die Dunkelheit der Nacht blickte.
Laena musterte ihn, ehe sie sanft frage: »Sehnst du dich nie nach zu Hause?«
Daemons Antwort kam sofort und kurz: »Nein.«
»Das glaube ich dir nicht.«
»Glaub was immer du willst.«
»Du preist die Vorzüge von Pentos, aber die interessieren dich gar nicht! Wenn doch, würdest du in die Stadt gehen, aber stattdessen verbringst du deine Zeit hier. In der Bibliothek und liest Berichte über eben jeden tote Drachenlords, das ihr Erbe dich nicht berührt.«
»Mir war nicht klar, das ich so minuziös beobachtet werde.«
»Du schläfst nicht mal!«, begehrte Laena auf, während Daemon mit gleichgültiger Stimme antwortete: »Wie könnte ich, wenn du mir auf Schritt und Tritt folgst. «
Laena verstummte und es herrschte einen weiteren Augenblick stille. Sie senkte den Blick und sprach aus, was ihr im Unterbewusstsein schon lange bewusst war und das, worüber auch Sela schon damals unglücklich war: »Ich weiß, dass dich dein Leben enttäuscht hat. Vielleicht bin ich auch nicht die Frau, die du dir gewünscht hast.«
»Laena«, unterbrach Daemon sie sanft und blickte sie an, doch Laena sprach unbeirrt weiter.
»Es schmerzt mich nicht. Ich habe meinen Frieden gefunden. Aber du bist mehr als das Daemon! Der Mann, den ich geheiratet habe, war mehr als das.«
Sie trat hinter ihn und legte sanft ihren Kopf auf seine Schulter, während sie über die Lichter von Pentos Straßen blickten, die in der Ferne zu sehen waren.
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Aus Asche zu Feuer
FanfictionWas wenn keine Naturkatastrophe für den Untergang Valyrias verantwortlich war? Sondern dadurch ein Wesen geschaffen wurde, mächtig genug, um den Tanz der Drachen zu verhindern... Die Geschichte basiert auf den Geschichten von George R.R. Martin und...