20. Rhaenys Targaryen

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Rhaenys kam über die Treppe zurück in die Halle der Sieben. »Visery hat sich schlafen gelegt, während sein Schiff seeklar gemacht wird.«

»Vielleicht bin ich vorher doch zu weit gegangen. Habe ihn zu sehr gereizt?«

»Er ist aus freien Stücken hierhergekommen, Gemahl. Hier aufzutauchen und um Laenors Hand zu betteln, war eines Königs nicht würdig.«

»Wo ist Laenor?«

»Er flaniert mit Rhaenyra den Strand entlang.«

»Gut«, bemerkte der Lord, »wirken sie... vertraut?«

»Sie sind zusammen aufgewachsen. Was das angeht, mache ich mir keine Sorgen«, bemerkte Rhaenys, mit einem Hauch von Bitterkeit in der Stimme.

»Sie hat ihm sicherlich schon den Kopf verdreht. Sie ist zu einer hübschen Frau geworden.«

»Wir haben die schönste aller Frauen hier bei uns im Schloss und du kennst sein wahres Wesen«, entgegnete Rhaenys nachdenklich, »ich habe die beiden gesehen, in der Nacht als Laenor sie zu uns bringen sollte und wir ihnen die Hochzeitspläne unterbreiteten. Er hat sie geküsst und keiner von beiden hatte Freude daran. Die beiden verbringen beinahe genau so viel Zeit zusammen wie er es mit seinen anderen... Freunden tut und dennoch wussten beide in diesem Moment, was ihre Ehe für sie bedeuten würde.«

»Dennoch wollten sie heiraten.«

»Ja«, entgegnete Rhaenys, »weil die beiden sich auf eine andere Art und Weiße lieben: Sie wollen nur das Beste für den jeweils anderen. Unser Sohn weiß, dass er früher oder später den Bund der Ehe eingehen muss, Selaena weiß, was es für ihn bedeuten würde und hat ihm einen Ausweg geschaffen, wodurch sie ein Teil unseres Hauses geworden und nicht mehr allein wäre.«

Der Lord kam auf sie zu, legte die Hände an ihre Hüfte und zog sie mit einem lächeln an sich: »Es gibt Freuden, die nur eine Frau vergeben zu vermag.«

Rhaenys zeigte sich unbeeindruckt. »Wir bringen unseren Sohn in große Gefahr.«

»Die Lords haben vor Rhaenyra das Knie gebeugt und ihr Gehorsam geschworen.«

»Da gab es auch noch keinen rechtmäßigen Prinzen, namens Aegon Targaryen. Man wird ihren Thronanspruch leugnen und die Klingen wetzen, gegen sie, ihrem Gemahl und ihre Erben.«

»Unser Haus kontrolliert die Flotte des Reiches und die Hälfte seiner Drachen, wer immer töricht genug ist, Rhaenyras Anspruch anzufechten wird vernichtet werden.«

»Ab wozu das alles?« Die Stimme seiner Frau wurde lauter. »Reichtum? Macht? Stolz?«

»Gerechtigkeit«, er fasste seine Frau an die Schulter und die beiden sahen sich intensiv in die Augen, bevor sie nur sarkastisch lächelnd den Kopf abwandte als er sagte: »Im Grunde bist du es, der der Platz auf dem Thron gebührt. Die Krone wurde dir geraubt.«

»Ich habe die Krone nie getragen! Weil das Reich es niemals akzeptiert hätte.«

»Und ich werde diesen kleingeistigen Fehler wieder berichtigen«, entschied er, »was auch immer nötig ist...«

Rhaenys legte ihm die Hand auf den Mund. »Das ist Vergangenheit für mich. Ich habe damit abgeschlossen, Corlys. Lass Laenor nicht in dieses Spiel verwickelt werden«, sie sah ihn eindringlich an, »lass ihn und Selaena heiraten, das ist die Ehe, für welche sich beide entschieden haben und durch sie, wird unser Haus gestärkt. Nicht angreifbar gemacht.«

»Sie wird Teil unseres Hauses werden«, versprach der Lord, »wir nehmen sie als unser Kind auf.«

Rhaenys sah ihn zögernd an, sie wusste das Selaena für ihre gesamte Familie, auch ohne Heirat bereits ein Teil der Familie war – sie wusste aber auch, das Selaena nicht den Namen eines Bastards tragen wurde. Denn dafür war sie zu stolz und sie wusste auch, was ihr Gemahl sich davon versprach, eine zweite Tochter zu gewinnen: Als der Oberhaupt der Familie, unterlag es ihm, sie zu verheiraten und eine Heirat diente dazu, das Haus stärker zu machen und um ihre Hand, würden sich viele Häuser bemühen.

»Sie hat all das nur getan um kein Bastardkind zu sein! Denkst du wirklich, sie würde sich darauf einlassen?!«

»Sie wird unseren Nachnamen tragen, so wie sie es nach einer Hochzeit mit Laenor getan hätte. Wir sagen, sie ist das Kind meiner Schwester, diese Lebte auf der anderen Seite des Meeres und ist vor kurzem gestorben. Weshalb wir sie als unser Kind aufnahmen.«

Rhaenys seufzte. »Nun.... wenn das dein Wunsch ist.«

Aus Asche zu FeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt