Wie jedes große Ereignis wurde auch die Vermählung Laenas und Daemons im Angesicht des Meeres geschmiedet. Das Haus Velaryon war ohne Drachen nach Westeros gekommen und hatte seinen Einfluss durch seine Flotte gesichert, die über die Jahre hinweg immer größer wurde und zu Geld und Macht geführt hatte. Nun war es größte die Streitmacht in Westeros, vielleicht sogar der Welt.Erst durch die Heirat des Lords und der Prinzessin kamen auch Drachen in die Familie.
Doch das Haus war seit den Zeiten des alten Valyrias mit dem Meer verbunden.
Das Meer peitschte an den Klippen empor als Laena begleitet von Lord Corlys den langen steinernen Weg entlang ging, an dessen Ende Daemon sie erwartete.
Ein Lächeln erschien auf Daemons Gesicht als er seine schöne Braut erblickte und Laena musste schmunzelnd den Blick senken. Am Ende des Ganges löste sie sich aus der Armbeuge ihres Vaters, der sie symbolisch an den Bräutigam übergab.
Nachdem sie die sieben Gelübde gesprochen hatten, die sieben Segen erteilt und die sieben Versprechen getauscht wurden stimmten die Sängerinnen ein wunderschönes Lied an.
»Möge jemand Einwände gegen die Verbindung hegen, so möchte er jetzt sprechen oder für immer schweigen«, ertönte die Stimme des Septons zum Ende des Liedes und sah in die Ansammlung an Menschen.
Die Hochzeit wurde nur im kleinen Kreis abgehalten, denn nur wenige sollten davon wissen.
Nachdem keine Einwände kamen, trat der Lord vor und nahm seiner Tochter den weißen Jungfrauenmantel ab, auf dem das Symbol des Hauses Velaryon zu sehen war. Mit einem Lächeln drehte Laena sich anschließend mit den Rücken zu Daemon ehe dieser ihr einen schwarzen Mantel auf die Schulter legte, mit dem Symbol des roten dreiköpfigen Drachens. Dem Wappen des Hauses Targaryen.
Dann wandte die Braut sich wieder ihrem Bräutigam zu und die beiden verschränkten die Finger ineinander, ehe der Septon hervortrat und ihre ineinander gelegten Hände mit einem seidenen Band umwickelte.
»Möge von heute an bekannt sein, dass Lady Laena aus den Häusern Velaryon und Targaryen und Prinz Daemon aus dem Hause Targaryen ein Herz, ein Leib und eine Seele sind«, sprach der Septon, woraufhin das Band wieder entfernt wurde.
»Vater, Schmied, Krieger, Mutter, Jungfrau, Weib, Fremder. Ich bin sein, und er ist mein, von diesem Tag, bis zum Ende meiner Tage«, erbrachten erst Laena, dann Daemon ihren Schwur.
»Mit diesem Kuss gelobe ich meine Liebe und nehme dich zu meinem Herrn und Gemahl«, versprach Laena und Daemon schwor ihr gleiches, ehe er sie an sich zog, um ihre Ehe mit einem Kuss zu besiegeln.
Der Septon hielt einen Kristall ins Licht der untergehenden Sonne, wo sich die Strahlen wie ein Regenbogen brachen und mit den Wörtern: »Hier im Angesicht von Göttern und Menschen verkünde ich feierlich, dass Prinz Daemon aus dem Hause Targaryen und Lady Laena aus den Häusern Velaryon und Targaryen Mann und Frau sind, ein Fleisch, ein Herz, eine Seele, jetzt und für immerdar, und verflucht sei derjenige, der sich zwischen sie stellt.«
Erst mit dem beginnenden Applaus trennten sich die Lippen der beiden Liebenden wieder als hätten sie alles um sie herum vergessen.
Ein Lächeln erschien auf Selaenas Lippen und sah zu ihrer Schwesternfreundin. Laena war glücklich und durfte den Mann heiraten, welchen sie wollte, und sie freute sich dafür.
✶ ✶ ✶
Das Fest war bis tief in die Nacht hinein gegangen und noch länger war wohl die Hochzeitsnacht gewesen, doch Laena lächelte als Selaena am nächsten Tag bei ihren Drachen erschien.
»Du siehst glücklich aus«, stellte Sela zufrieden lächelnd fest, was Laena strahlend bejahte.
»Das bin ich«, verkündete sie, »auch wenn mich der Abschied von meiner Familie sehr schmerzt.«
Selaena sah sie traurig aber lächelnd an. »Essos ist ein Tagesritt entfernt, du wirst mich also nicht so leicht loswerden.«
»Das hoffe ich«, lächelte Laena strahlend und umarmte sie, »pass gut auf dich auf! Und achte auf unseren Bruder.«
»Das werde ich immer«, murmelte Sela lächelnd in Laenas wallende, silberne Ringellocken Mähne.
Über ihnen erklangen die klickenden Geräusche von Caraxes und die beiden Mädchen blickten in den Himmel, wo Laenas frisch getrauter Ehemann auf seinem Drachen erschienen war und abwartend Kreise zog.
Sela lächelte und drückte Laenas Hand. »Es sind nur wenige Jahre, vielleicht nur ein paar Monate... dann haben sich die Gemüter beruhigt und ihr könnt nach Hause kommen.«
Laena lächelte und sah zu ihrem Drachen.
Vaelah und Vhagar hatten zusammen die Nacht verbracht und die beiden betrachteten die beiden Mädchen aufmerksam. Ehe Vhagar sich mit einem seufzen erhob als Laena auf sie zukam.
Auch Vaelah erhob sich von ihrem Platz und die beiden Drachen überwandten die wenigen Meter, welche sie trennten, und rieben mit einem beruhigenden, grummelnden Geräusch die Köpfe aneinander.
»Das haben sie noch nie getan«, murmelte Laena überrascht und betrachtete die beiden Drachen.
Sela trat lächelnd neben sie. »Sie verabschieden sich... sie wissen, dass sie sich lange nicht wiedersehen werden.« Sie seufzte, ehe sie leise hinzufügte: »Ich hätte nicht gedacht, dass das so schwer fallen würde.«
Laena sah sie mit einem matten lächeln an. »Ich auch nicht«, stimmte sie leise zu und die beiden nahmen sich an den Händen, »aber wir werden weiterhin Schwestern sein, auch wenn ich weg bin, versprichst du das?«
»Immer«, lächelte Sela und blinzelte sich die verräterischen Tränen aus den Augen.
Die beiden Mädchen sahen sich ein letztes Mal an ehe sie sich zum Abschied noch einmal in die Arme fielen, bevor Laena ihren Drachen erkletterte und Vhagar sich vom Rand der Klippen hinab stürzte und Caraxes in den Himmel folgte.
Die Rufe der Drachen hallten dabei noch lange über den Himmel bis Vaelah schließlich verstummte und die Umrisse der gewaltigen Drachen im Morgenlicht der Sonne verschwanden.
Als Sela ins Schloss zurückkehrte, schnappte sie Fetzen zweier Diener auf – die sich über das Ableben von Laenas ehemaligen Verlobten unterhielten. Daemon war zurückgekehrt, um Laena zu heiraten, ihren Verlobten hatte er provoziert und im Duell getötet.
DU LIEST GERADE
Aus Asche zu Feuer
FanfictionWas wenn keine Naturkatastrophe für den Untergang Valyrias verantwortlich war? Sondern dadurch ein Wesen geschaffen wurde, mächtig genug, um den Tanz der Drachen zu verhindern... Die Geschichte basiert auf den Geschichten von George R.R. Martin und...