Aus Asche zu Feuer

38. Laenor Velaryon

»Warum müssen die beiden eigentlich immer zu spät sein?« Vernahm er die Stimme seiner Mutter, sein Vater war schon gegen Mittag mit der Flotte aufgebrochen, um nach Hochflut zurückzukehren und sich für seine neue Reise bereit zu machen.

»Ihr geht?«, hörte er sich sagen und seine Mutter wirbelte herum. Während Meleys ihm keines Blickes würdigte.

»Laenor«, ihre Stimme klang brüchig als sie ihn erblickte.

»Es tut mir Leid, Mutter«, sagte er leise und sie nahm ihn in den Arm, ehe sie leise in sein Ohr sagte: »Nein, mir tut es leid.«

In dem Moment passierten zwei Dinge und die beiden lösten ihre Umarmung: Da waren zum einen Caraxes und Vhagar die am Himmel über Königsmund auftauchten und zum anderen Vaelah und Syrax, welche aus Richtung Drachenstein auf sie zusteuerten.

Damit waren die vier größten Drachen auf dem riesigen Vorplatz der Drachengrube versammelt und ließen diesen beinahe klein aussehen.

Laenor schlich auf Selaenas Seite und wisperte leise: »Ich habe dich gesucht.«

»Mich?«, wiederholte Selaena verwundert. »Da habt ihr einen anderen Eindruck gemacht als ihr mich davongejagt habt.«

Rhaenyra kicherte, verstummte jedoch als sie Laenors Blick sah.

»Das habe ich wohl verdient«, bemerkte er mit einem schwachen schmunzeln und Rhaenyra wurde klar, dass diese sarkastische Art, wohl die Art und Weiße war, wie Selaena mit einem sprach, wenn sie einen mochte, »und es tut mir leid«, fügte Laenor hinzu, »aber bitte geh noch nicht zurück nach Hochflut.«

Sela grinste. »Na gut, ich bleibe.«

»Was du bleibst auch?«, fragte Laena verwundert und plötzlich lagen alle Blicke auf ihr.

Rhaenys runzelte die Stirn. »Ihr wollt bleiben? Beide?«
Die beiden Mädchen sahen sich einen Augenblick an ehe sie einstimmig meldeten: »Ja, das wollen wir.«