18. Alicent Hohenturm

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Ihr Gemahl und die Prinzessin waren nach Driftmark aufgebrochen, während Alicent in Königsmund bei ihrem Kind zurückgeblieben war.

An diesem Tag regnete es in Königsmund in Strömen als die junge Königin, gefolgt von ihrem Diener, der ihren Schirm trug, hinaus ging um ihren Vater zu verabschieden. Er war aus seinem Dienst als Hand des Königs enthoben worden und sie wusste, dass sie daran eine Teilschuld trug. Doch Rhaenyra hatte ihr geschworen, dass in dieser Nacht mit Daemon nichts geschehen war und sie vertraute ihrer Freundin, der einzigen, die ihr nach der Krönung geblieben war – wenn es auch nicht mehr wahr wie früher.

»Wartet Vater!«

Otto Hohenturm zog sich die Handschuhe an, sein weißes Pferd stand bereits bereit.

»Ich wünschte, du würdest nicht gehen.«

»Das ist des Königs Entscheidung.«

»Eine Entscheidung, die mich sehr schmerzt.«

»Und die du auch zu verantworten hast«, sagte ihr Vater und sah sie an, »du hast Rhaenyra unterstützt.«

Verzweifelt sah sie ihn an. »Sie hat mir ihre Unschuld geschworen! Und ich habe ihr geglaubt!«

»Nein«, er schüttelte den Kopf ehe er streng fortfuhr, »du wolltest ihr glauben und ihr Vater wollte es auch.«

»Dein Informant hat sich geirrt!« Die Stimme der Königin wurde brüchig. »Oder etwas missverstanden! Aber hiermit habe ich nicht gerechnet!«

Ihr Vater war unnachgiebig. »Das hättest du müssen!«

»Wenn du nicht so verbissen Aegons Thronanspruch durchsetzen wolltest«, schleuderte sie ihrem Vater wütend entgegen, doch als er sich zu ihr umdrehte, brach ihr die Stimme. Er sah sie vorwurfsvoll an als er näher an sie herantrat.

»Hör mir zu Alicent: Der König wird sterben. Es mögen noch Monate oder gar Jahr verstreichen, aber er wird nicht alt und wenn dann Rhaenyra den Thron erbt, wird es Krieg geben. Verstehst du das?! Das Reich wird sie nicht anerkennen! Und um ihr Erbe zu sichern, wird sie gezwungen sein, deine Kinder zu richten! Ihr bleibt gar keine Wahl!«

Alicent schluchzte als sie in den unnachgiebigen Blick ihres Vaters blickte. Entschieden sah er sie an und fuhr sie überzeugt an: »Das weißt du! So töricht bist du nicht! Und doch willst du es nicht sehen! Die Zeit wir kommen, Alicent! Entweder du bereitest Aegon den Thron oder du klammerst dich an Rhaenyra und bittest, dass sie Erbarmen zeigt!«

Verzweifelt sah sie ihn, versuchte ihr schluchzen zu unterdrücken als er sie in den Arm nahm und an sich zog. Eindringlich sah er sie an, bevor er sich umdrehte und mit seinem Pferd verschwand. Zurück in ihre Heimat.
Während sie allein zurückblieb.

Aus Asche zu FeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt