27. Laena Velaryon

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Als sie den fremden Drachen erblickte, ging es ihr nicht anders als ihren Drachen – Unruhe breitete sich in ihr aus. Diesen Drachen hatte sie noch nie in ihrem Leben gesehen und jeder Drache, welcher in Westeros lebte, war bekannt. Selbst wenn sie reiterlos waren, wie der gefürchtete Kannibale.

Dazu kam das dieser Drache gewaltig war und selbst der Größe Vhagars in nichts nachstand. Vaelah war nicht nur riesig, sondern auch atemberaubend schön: Die Schuppen waren so tiefblau wie das Dunkel des Ozeans – während ihre Flügelmembranen in pures Geld übergingen. Ihr riesiger Körper war trotz ihrer Größe grazil gebaut, die Hörner, die ihren Kopf schmückte, schimmerten goldfarben, wie auch ihre meterlangen Krallen, wenn letztere auch dunkler waren.

Die Klippen erzitterten als der Drache zur Landung ansetzte, mit stolzem erhobenem Kopf blickte der Drache in die Runde als Selaena losstürmte. »Vaelah! Du bist wieder bei mir

Ein freundliches Geräusch tönte aus der tiefe ihres Brustkorbes als die Drachendame den Kopf zu ihr hinabsenkte und mit ihren Nüstern Selaena vorsichtig zur Begrüßung berührte. Ihre Freundin strahlte über das ganze Gesicht als sie zu ihnen umdrehte. »Darf ich euch Vaelah vorstellen... sie ist meine älteste Freundin und Gefährtin.«

Kopfschüttelnd lachte Laena und sah zu Selaena und dem neuen Drachen, das war also das Geheimnis, welches sie ihnen lieber persönlich zeigen wollte. Somit war Vaelah auch der Grund, warum Selaena Drachen kannte und der Grund warum sie Vhagar ihr überlassen hatte: Sie war bereits an einen Drachen gebunden und sie kannte Selaenas Geschichte. Sie wusste, wie alt sie war und wenn sie sagte, sie wäre ihre älteste Gefährtin, so verbrachten sie ein langer Teil ihres Lebens zusammen.

»Du hast einen Drachen?«, fragte Laenor fassungslos und starrte Vaelah an. Selaena lachte als sie sich daran machte auf Vaelah zu klettern. Zu ihrer Verwunderung stellte Laena fest, dass Vaelah keinen Sattel trug – Sela musste sie wirklich erklettern. Doch da sah sie wie Vaelah den Kopf wandte, nachdem sie über ihre Beine hinaufgeklettert war und sie mit dem Kopf nach oben schob.

»Du hast doch auch einen«, bemerkte sie lachend in Richtung ihres Bruders.

»Wir werden durchaus Eindruck hinterlassen«, stellte Rhaenys zufrieden fest, »wir kommen mit vier Drachen, zwei davon so groß, dass sie alle anderen Drachen in den Schatten stellen. Das ist gut für unser Haus. Euer Vater wird erstaunt sein, wir hätten mit vielem gerechnet... aber nicht mit einem Drachen dieser Größe.«

Selaena lächelte und strich mit der Hand über die Schuppen ihres Drachen, so glücklich hatte sie sie schon lange nicht mehr gesehen – wenn sie darüber nachdachte, wohl noch nie.

»Souves!«

Mit diesem Befehl erhoben sich die vier Drachen in den Himmel und machten sich auf den Weg nach Königsmund.

Aus Asche zu FeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt