Selaena und Rhaenyra standen vor den Türen der Gemächer des Königs als Sela leise fragte: »Weißt du worum es geht?«Ahnungslos schüttelte Rhaenyra den Kopf, sie war von der Aufforderung ihres Vaters sich gemeinsam mit Sela in seinen Gemächern einzufinden ebenso überrascht wie die Freundin.
»Prinzessin Rhaenyra und Lady Selaena sind eingetroffen, mein König«, vernahmen sie von innen die gedämpfte Stimme der Zofe ihres Vaters ehe die Tür aufging und die Wachen beiseite traten um die beiden Damen eintreten zu lassen.
Der König stand mit dem Rücken zu ihnen, den Blick auf die Abbildung des alten Valyrias gerichtet. Ein Hauch von Nervosität machte sich in Selaena breit als sie die Nachbildung Valyrias erblickte – sie wusste, dass der König davon begeistert war... doch das überrascht selbst sie.
»Ihr könnt uns allein lassen«, sagte der König mit einem Blick auf seine Diener und Wachen, ehe die Tür geschlossen wurde und die beiden mit König Viserys allein zurückblieben.
Der König bemerkte Selaenas Blick auf die Nachbildung und lächelte: »Wunderschön, nicht wahr?«
»So ist es, mein König.«
Er musterte sie als sein lächeln etwas schwand und er hinzufügte: »Aber das müsst ihr wohl am besten wissen... wie originalgetreu ist es denn?«
Selaena runzelte die Stirn und blickte den König verwirrt an. »Ich verstehe nicht...«
»Oh, ich denke ihr versteht sehr wohl«, entgegnete Viserys und aus dem hinteren Teil seines Zimmers trat eine Gestalt hervor.
Rhaenyra erkannte Maester Odenwell, ein Maester, welchen sie schon lange nicht mehr gesehen hatte – wie ihr eben bewusst wurde.
Verwirrt sah sie zwischen ihrem Vater und Selaena hin und her.
»Ihr seid aus dem Nichts aufgetaucht... doch die Welt ist groß und als der Lord mit der Bitte zu mir kam, euch zu einer Tochter seines Hauses zu ernennen... war ich dem erst nicht abgeneigt. Es schien mir eine plausible Geschichte zu sein, dass ihr die Tochter einer verstorbenen Schwester seid, welche nicht in Westeros lebte«, erhob der König seine Stimme, »doch nirgendwo in der bekannten Welt, unter Menschen, wäre eine Drache mit Vaelahs Ausmaßen verborgen geblieben und ein schönes Mädchen wie ihr ebenso wenig. Bevor ich also dem Wunsch des Lord nachgekommen bin und eine mir augenscheinlich vollkommen Fremde zu einem seiner Kinder zu machen, bat ich Maester Odenwell nach Essos aufzubrechen und er kam nicht mit leeren Händen zurück.«
Der Maester trat an ein schwarzes Tuch, unter dem etwas verborgen war, misstrauisch beäugte Selaena das Mysteriöse etwas und überlegte was darunter sein könnte.
»Ich kann mit stolz sagen, dass unsere Vorfahrin Daenys, die Träumerin, unsere Familie nicht nur vor dem Untergang bewahrt hat... sondern ich aus jenen Zeit auch noch ein Tagebuch mein eigen nennen darf und darin ist zu einer Hochzeit geladen worden...« Der Blick des Königs ruhte auf ihr. »Selaena Belaeres.«
Mit den Worten des Königs offenbarte der Maester, was unter dem schwarzen Tuch verborgen war: Es war ein eindrucksvolles Gemälde, welches einen gutaussehenden Mann mit welligem, silbernen Haar und Augen, die einem blauen Diamanten glichen, seine Lippen waren zu einem verschmitzten Lächeln verzogen. Die Hände ruhten an der Taille der Braut.
Ein Mädchen mit langem silbergoldenen Haar und purpurnen Augen. Gekleidet war sie in ein weißes Kleid, dessen Taille und Dekolleté mit funkelnden Verzierungen aus Diamanten verziert war und glitzerte wie mit Sternen überzogen.
Mit offenem Mund starrte Rhaenyra das Gemälde an, der junge Mann war ihr in diesem Moment kaum bewusst – ihr Blick lag auf den Gesichtszügen des Mädchens, welche wortwörtlich wie gemalt schienen und die ohne jeden Zweifel Selaena zeigte. Auch wenn die Augenfarbe eine andere war.
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Aus Asche zu Feuer
FanfictionWas wenn keine Naturkatastrophe für den Untergang Valyrias verantwortlich war? Sondern dadurch ein Wesen geschaffen wurde, mächtig genug, um den Tanz der Drachen zu verhindern... Die Geschichte basiert auf den Geschichten von George R.R. Martin und...