Im Saal war es so still, man hätte eine Nadel fallen hören. Die Luft war zum Reißen angespannt als die Königin erhobenen Hauptes den langen Weg zwischen den Gästen zur Tafel schritt.Alicent war sich bewusst, dass alle Blicke auf ihr lagen. Ein wahrlich großer Auftritt, wenn auch dem König gegenüber nicht gerade angemessen, seine Rede zu unterbrechen. Für eine Sekunde schnellte Selaenas Blick zu König Viserys und auch wenn er seinen Unmut zu überspielen versuchte, wusste sie, dass er da war.
Das Hause Hohenturm waren die ersten die aufstanden und der gesamte Saal folgte.
Alle. Mit Ausnahme vom Daemon Targaryen, dieser blieb mit kaltem Blick auf seinem Stuhl sitzen.
»Der König wird nicht erfreut sein«, hörte sie jemanden leise sagen und ihr Blick schnellte zu einem großgewachsenen Mann, mit langem, dunkelbraunem Haar, »dass sie Mitten in die Rede platzt.«
Ein Schmunzeln erschien auf ihrem sonst regungslosen Gesicht als sie an den Reihen ihres Hauses entlang schritt. Ehe Königin Alicent wieder stur geradeaus blickte. Die Mitglieder ihres Hauses betrachteten ihr Kleid mit einem wohlwollenden Lächeln.
Sela spitzte die Ohren als ein zweiter Mann, sich zu dem ersten beugte und leise sagte: »Das Leuchtfeuer auf dem hohen Turm, wenn Altsass zu den Waffen ruft... weißt du in welcher Farbe es brennt?«
»Grün«, bemerkte Erster spöttisch und die beiden blickten die Königin an.
Interessant.
Ihr Blick ging zurück auf die Königin, in ihrem grünen Kleid – die Frage war nur, wem die Königin mit dieser Geste den Krieg erklärte.
Sie strebte ihren Platz an der Tafel an als sie sich am Rückend des Königs vorbei an Rhaenyra wandte: »Ich gratuliere. Stieftochter.« Ein eisiges Lächeln auf ihrem Gesicht. »Welch ein Segen für euch.«
Doch die Worte klangen kalt, genau wie ihr Lächeln – womit die Frage wohl beantwortet wäre.
Sie wandte sich ab, hauchte ihrem Gemahl einen Kuss auf die Wange und setze sich als sei nichts geschehen.
Der restlichen Rede des Königs lauschte sie nur noch mit halbem Ohr. Viel spannender war das Gesicht der Prinzessin gewesen als sie von der Königin Stieftochter genannt wurde. Hinter diesem verletzten Blick, musste so viel mehr stecken.
Die Menge lachte etwas als der König einen Witz über den kleinen Empfang machte und seine Rede endete mit der Ankündigung, dass diese Feierlichkeiten zu Ehren des Brautpaars sieben Tage gehen sollte und letztendlich von der Hochzeit von Laenor und Rhaenyra abgeschlossen werden sollte.
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Aus Asche zu Feuer
FanfictionWas wenn keine Naturkatastrophe für den Untergang Valyrias verantwortlich war? Sondern dadurch ein Wesen geschaffen wurde, mächtig genug, um den Tanz der Drachen zu verhindern... Die Geschichte basiert auf den Geschichten von George R.R. Martin und...